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Erste Male

Erste Male

Titel: Erste Male Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
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Süchtigen bei The Real World habe ich gelernt, dass Es tut mir leid -Sagen der neunte Schritt im Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker ist. Aber bei mir war dieser Schritt doch nicht nötig.
    »Du musst dich nicht entschuldigen«, sagte ich und beugte mich weiter vor. So nah, dass er meine Stirn küssen könnte, meine Wangen, meine Lippen …
    »Doch, muss ich«, sagte er und lehnte sich zurück, weg von mir. Er tippte mit den Fingern gegen das Metall des Karussells, ping, ping, ping . »Das habe ich geschrieben, bevor ich dich richtig kannte. Ich dachte bloß, ich würde dich kennen. Oder vielleicht kannte ich dich auch, aber seitdem hast du dich verändert.«
    Jetzt war ich verwirrt. »Verändert? Inwiefern?«
    Er schaute weg, und sein Fuß tappte ungefähr eine Milliarde Mal pro Minute auf den Boden.
    »Also«, sagte er, »als ich früher immer Hope und dir zugehört habe …«
    Ich zuckte hoch, hellwach, als ob ein Puppenspieler an meinen Marionettenfäden gezogen hätte. »Du hast Hope und mich belauscht?!«
    Seine Worte sprudelten raus, so schnell, dass sie fast nicht zu verstehen waren.
    Wir lagen bei Heath im Zimmer total bekifft und bewegungsunfähig und durch die Wand habe ich dich schimpfen gehört wie sehr du deine Freundinnen hasst und diese Stadt und dein Image als brave Spitzenschülerin und ich dachte mir Mensch da ist mal eine die der Welt was zu geben hätte wenn ihr bloß jemand helfen würde auszubrechen und wieso könnte ich das nicht sein und ich gebe zu anfangs war es so eine Art Experiment und eher ein Spaß weil ich sehen wollte wie weit ich dich bringen kann aber als ich dich gefragt habe ob du meinen Drogentest fälschen würdest hätte ich nie gedacht dass du mitmachst und als du da angebissen hattest habe ich das Gedicht geschrieben um zu sehen ob ich dich mit Sex locken kann nur einfach so aber das war eben bevor ich dich richtig kannte …
    Verdammte Scheiße!
    Ich konnte das alles nicht glauben. Das konnte nicht wahr sein. Von der Technikskepsis über Barry Manilow bis hin zu Xmas – alles, was zwischen uns geklickt hatte, war überhaupt kein Schicksal oder Zusammenklang oder auch nur Zufall. Es war bloß Berechnung und Manipulation. Er wusste, was er zu mir sagen musste, weil er gehört hatte, wie ich es vorher zu Hope gesagt hatte.
    Nichts von dem, was sich zwischen Marcus und mir ereignet hatte, war echt.
    Ich rannte weg – aber nicht schnell und weit genug. Oh Mann, wäre ich doch bloß nicht gestürzt und hätte mir das Bein gebrochen.
    »Jessica, hör mir doch mal einen Augenblick zu!«, rief er und packte mich am Arm.
    »Wieso denn?«, schrie ich und versuchte mich loszureißen. »Das war doch alles von vorne bis hinten geplant! Du bist kein bisschen besser als Hy!«
    »Ach komm, Darlene!«
    »Nenn mich nicht so! Ich habe die Schnauze voll davon, eine Witzfigur zu sein. Oder eine Spielfigur auf deinem Schachbrett.«
    »Ich weiß!«, sagte er und umklammerte meinen Arm noch fester. »Das versuche ich dir doch die ganze Zeit zu sagen. Ich will nicht, dass unsere Beziehung ein Spiel ist.«
    Ich bestand nur noch aus eisigem Schweigen.
    »Jessica, begreifst du denn nicht?« Er legte mir die Hand unters Kinn.
    »Was denn?«, fragte ich und taute unter seiner warmen Berührung auf.
    »Du bist diejenige, die mein Leben verändert hat.«
    NEINNEINNEINNEINNEINNEINNEINNEINNEINNEEEIIN!
    Warum musste Marcus so was sagen? Warum? WARUM? Keins von den Mädchen, mit denen er rumgemacht hat, wollte bloß ein Donut sein. Sie – wir – wollten alle diejenige sein, die sein Leben verändert. Bei der er alle Mädchen vorher vergaß. Er sagte genau die Worte, die ich hören wollte, aber nicht, weil er es ernst meinte, sondern weil er wusste, dass ich sie hören wollte. Das Tolle an unseren Unterhaltungen war ihre Unvorhersehbarkeit gewesen. Dass er jetzt den perfekt passenden Satz sagte, zerstörte alles. Alles.
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«, fragte er und strich mir mit den Fingerspitzen sanft das Haar hinter die Ohren.
    »Fick dich.«
    »Was?« Seine Augen zwinkerten verwirrt.
    Ich hatte noch nie einem Menschen Fick dich ins Gesicht gesagt. Ich finde überhaupt, alle Formen des Verbs ficken werden viel zu oft benutzt – schon kleine Kinder sagen Fick dich an Stelle von Was ist los? Ich dachte immer, wenn ich das mal zu jemandem sage, muss ich diesen Menschen wirklich mörderisch und abgrundtief hassen.
    So sehr hasste ich Marcus in dem Augenblick.
    »Du hast

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