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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Quantengeräusche. Wir vermuten, daß sie auf irgendein Breitbandsignal umschalten. Etwas, von dem sie meinen, daß es uns nicht entgehen kann.«
    »Aber wir gehen kein Risiko ein«, fügte Gambini hinzu. »Alles, was wir haben, ist jetzt auf sie ausgerichtet. Den Multi-Kanal-Taster inklusive. Wenn sie irgendwo innerhalb des EM-Bereichs senden, dann müßten wir es eigentlich mitbekommen.«
    »Gut«, sagte Wheeler.
    »Hoffen wir«, fügte Majeski hinzu, »daß sie der gleichen Zeitdynamik unterliegen wie wir. Es wäre schon schön, wenn wir noch zu unseren Lebzeiten erfahren würden, was sie von sich erzählen.« Eine der beiden Frauen in Majeskis Blickfeld schaute in seine Richtung. Er entschuldigte sich, nahm sein Glas Rum-Cola, ließ das Roastbeef stehen und schlenderte zu ihrem Tisch hinüber.
    »Schade, daß man mit den Außerirdischen nicht genauso direkt Kontakt aufnehmen kann«, sagte Wheeler.
    Gambini seufzte. »Ich frage mich, wie das zwanzigste Jahrhundert wohl verlaufen wäre, wenn wir es mit einem lüsternen Einstein zu tun gehabt hätten.«
    Der Priester grinste. »Möglicherweise gäbe es keine Atombombe«, sagte er.
    Darauf stießen sie wieder an, und die drei verfielen in ein fröhliches Geplauder. Als das Gelächter einige Minuten später ein wenig abklang, fragte Harry, warum die optische Beobachtung plötzlich so wichtig geworden sei.
    Gambini sprach mit vollem Mund, während er sein Steak aß. »Wir wissen nicht, was zu erwarten ist«, sagte er. »Es ist logisch, anzunehmen, daß es in den Sendungen eine zweite Phase geben wird, da das anfängliche Rufsignal nichts anderes tut, als uns auf ihre Existenz aufmerksam zu machen. Eine Zivilisation, die einen Pulsar steuern kann, dürfte wahrscheinlich zu nahezu allem fähig sein. Und wo wir schon mal davon reden, Harry, es gibt gute Gründe anzunehmen, daß sie tatsächlich den Pulsar beeinflussen, ob sie das nun mit einem Schirm tun oder nicht. So oder so würden wir uns gerne mal die nähere Umgebung der Funkquelle ansehen.«
    Wheeler leerte sein Glas. »Ed, ich verstehe es so, daß wir praktisch auf einer Bombe sitzen.«
    »Rosenbloom möchte eine Weile warten, bis wir irgend etwas bekanntgeben.«
    »Das ist genau der richtige Weg«, meinte Wheeler und fixierte mit seinem Blick Gambini, der nicht darauf reagierte.
    Später, während der Projektleiter die Toilette aufsuchte, fragte Harry den Geistlichen, was er von dem Herkules-Signal hielt. »Sind tatsächlich irgendwelche Wesen am anderen Ende?«
    Wheeler versuchte, einen Kellner an den Tisch zu winken. »Angesichts unserer Indizien ist das schwer zu entscheiden. Ich weiß nicht, was sich dort draußen befindet, genausowenig wie jemand anders es weiß. Aber, Harry, wir reden von etwas, das zu finden wir alle uns sehnlichst wünschen. Und das macht Eds Schlußfolgerungen automatisch zweifelhaft. Warten wir mal ab und sehen, was passiert.«
    Harry stocherte in dem Essen auf seinem Teller. »Was könnte denn ein solches Signal erzeugen? Ich meine auf natürlichem Weg.«
    Der Kellner erschien, und Wheeler bestellte Kaffee für alle. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Aber ich kann Ihnen sagen, was es garantiert nicht ist: bestimmt nicht das, was Gambini sich vorstellt.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Harry, haben Sie eine Ahnung, was ein Pulsar ist?«
    »Ein kollabierter Stern, der Radiopulse abgibt.«
    Der Priester blickte Harry beschwörend in die Augen. »Ein Pulsar ist der Überrest einer Supernova. Einer Supernova, Harry! Gambini selbst erzählt mir, sie habe vermutlich vor weniger als sechs Millionen Jahren stattgefunden.« Er nahm sich eine Handvoll Erdnüsse, ließ versehentlich eine zu Boden fallen und stopfte sich die anderen in den Mund. »Eine Explosion von diesen Ausmaßen würde jede Planetengruppe entweder in Brand setzen oder zumindest zerreißen. Wenn dort draußen wirklich jemand mit einem Radiosender sein sollte, dann hat er keine Welt, auf der er sich aufhalten könnte.«
    »Diesen Punkt hat auch Rosenbloom schon angesprochen.«
    »Es ist ein gewichtiges Gegenargument.«
     
    Zwei Vierundzwanzigmeter-Teleskope überragten die Westwand des Champollion Kraters auf sieben Grad nördlicher Länge auf der erdabgewandten Seite des Mondes; zwei weitere befanden sich in der Nähe des Mare Ingenii auf der südlichen Halbkugel in Bau. Champollion-Reflektoren bildeten das Herz von SKYNET. Im Zusammenwirken mit einer Anordnung von acht 2,4-Meter-Hubble-Alphateleskopen, die die Erde

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