Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Lustlose Brontosaurus. Ich habe ein Exemplar irgendwo in meinem Büro herumliegen. Er hatte eine recht gute Kritik in der Times .«
    »Und Davis?«
    »Ist theoretische Psychologin. Vielleicht kann sie Rosenbloom helfen.«
    »Ed …?«
    »Überleg doch mal: wenn wir auf einmal mit einer außerirdischen Intelligenz kommunizieren, könnte uns eine Psychologin von Nutzen sein. Wer sonst könnte besser das Verhalten und die Äußerungen der Fremdintelligenz analysieren als ein Profi?«
    Es würde ein schöner Tag werden. Und Harry fragte sich plötzlich, ob der Direktor mit seiner Meinung über Gambini nicht doch recht hatte.
    »Aber warum Wheeler und Rimford? Was hat Kosmologie mit SETI zu tun?«
    »Ganz unter uns, Harry, wir haben bereits alle Astronomen und Mathematiker, die wir brauchen. Wheeler ist ein alter Freund und verdient es, herzukommen. Rimford war an jeder wichtigen Entdeckung auf diesem Gebiet während der vergangenen dreißig Jahre beteiligt, daher dürfen wir ihn nicht übergehen. Außerdem ist er der beste Mathematiker auf dem Planeten. Wenn es zu einem Kontakt kommt, Harry, wenn es tatsächlich geschieht, dann sind die Astronomen so gut wie nutzlos. Wir brauchen die Mathematiker, um die Signale zu interpretieren. Und wir brauchen Hakluyt und Davis, um sie zu verstehen.«
    Gegen sieben Uhr fuhr Harry nach Hause. Als er dort eintraf, war Julies Wagen verschwunden. Die Luft war mit dem Geruch brennenden Laubs erfüllt, und die Temperatur sank rapide. Die Bäume wirkten bereits wie erstarrt und hoben sich deutlich von der zunehmenden Dunkelheit ab. Der Hof mußte geharkt werden, und die Nachbarskinder hatten Harrys Holztor schon wieder umgekippt. Das Mistding hatte nie richtig funktioniert, seit er es eingebaut hatte: man mußte es ganz behutsam öffnen, sonst rutschte es aus den Scharnieren. Er hatte es schon zweimal repariert, aber das schien überhaupt nichts bewirkt zu haben.
    Das Haus war leer. Er fand einen Notizzettel auf dem Küchentisch.
     
    Harry,
    wir sind bei Ellen.
    Im Kühlschrank ist noch Fleisch vom Mittagessen.
    Julie
     
    Für einen Moment erstarrte sein Herz zu Eis. Aber das würde sie niemals tun, so schnell weggehen, ohne eine Vorankündigung. Dennoch, alles kehrte wieder mit schmerzhafter Klarheit zurück.
    Er öffnete eine Bierdose und ging damit ins Wohnzimmer. Mehrere Rollen mit Julies Bauplänen – sie arbeitete halbtags als Architektin für eine kleine Firma in D.C. – klemmten hinter dem Bücherregal. Sie wirkten beruhigend: sie hätte sie nicht zurückgelassen. Ihn schon, aber nicht die Zeichnungen.
    Mehrere von Tommys Drachenmännern waren um eine Burg aus Schuhkartons auf dem Sofa aufgestellt. Es waren absurde Kreaturen mit langen Schnauzen und Alligatorschwänzen. Dennoch boten sie einen tröstenden Anblick, alte Freunde aus einer schöneren, besseren Zeit, wie der antike Schreibsekretär, den er und Julie im ersten Jahr ihrer Ehe gekauft hatten, und die Birkentäfelung, die sie unter großen Mühen vor drei oder vier Jahren hatten einbauen lassen.
    Das Bier war kalt und schmeckte gut.
    Er streifte seine Schuhe ab, schaltete den Fernseher ein, drehte aber den Ton fast ganz ab.
    In dem Zimmer war es angenehm kühl. Er leerte die Bierdose, schloß die Augen und ließ sich auf das Sofa zurücksinken. Im Haus war es immer still, wenn Tommy sich nicht darin aufhielt.
     
    Das Telefon klingelte.
    Es war dunkel, und jemand hatte ihn zugedeckt. Er tastete unsicher nach dem Hörer. »Hallo?«
    »Harry, hast du uns die Optische Abteilung frei gemacht?« Es war Gambini. »Die Aufsicht weiß von nichts.«
    »Warte mal eine Minute, Ed.« Der Fernseher war ausgeschaltet, aber er konnte im oberen Stockwerk Schritte hören. Harry versuchte, einen Blick auf seine Uhr zu werfen, doch er konnte seine Brille nicht finden. »Wie spät ist es?«
    »Fast elf.«
    »Okay. Ich habe Donner informiert, daß er gebraucht würde, und ich habe der Aufsicht ein entsprechendes Memo zukommen lassen. Ich werde anrufen, um sie daran zu erinnern. Ihr seid eingeteilt, die Anlage um Mitternacht zu übernehmen. Aber sie haben mir erklärt, daß Champollion nicht vor zwei Uhr bereit ist.«
    »Kommst du auch her?«
    »Wird denn irgendwas Spektakuläres passieren?«
    »Schwer zu sagen; es wird das erste Mal sein, daß wir mit dem ganzen System hinausblicken. Bis jetzt waren es hauptsächlich Funk- und Röntgenempfänger. Die einzigen optischen Fotos wurden von den Orbitalanlagen geschossen.« Harry hörte, wie

Weitere Kostenlose Bücher