Es brennt!
liebte und sie ihn, dann konnte sie am Ende nichts trennen.
9. KAPITEL
“Lächeln. Sagt ,Gewaltiges Gewinnpotenzial´!”
Lana legte den Arm um Meggies Taille und lächelte in die Kamera. Meggie hielt einen Cuppa-Joe’s-Kaffeebecher hoch und Kristine machte das Foto.
“Eins noch”, bat sie. “Meggie, du musst lächeln! Dies ist ein aufregender Tag!”
Ja, dies war der Tag, auf den sie seit ihrem Studium gewartet hatte. Trotzdem fiel es Meggie schwer, Begeisterung aufzubringen. Denn etwas fehlte, und sie vermutete, dass es Dylan war. Es war der größte Tag ihres bisherigen Berufslebens, und den wollte sie mit ihm teilen. Seit dem Papierkorbbrand in ihrem Büro hatte sie nichts mehr von ihm gehört.
Lana hatte sie in den letzten Tagen aufzuheitern versucht und schwören lassen, dass der Tag der Eröffnung des Coffee Shop der letzte war, an dem Dylan ihre Gedanken beschäftigte.
“Halt den Becher ein wenig höher”, wies Kristine sie an und knipste ein weiteres Foto.
Sie hatten acht Mitarbeiter eingestellt, von denen Kristine die erfahrenste war. Sie war zur stellvertretenden Geschäftsführerin ernannt worden und würde Meggie und Lana Arbeit abnehmen.
“Und jetzt mache ich ein Foto davon, wie ihr zwei das Standschild nach draußen bringt”, schlug Kristine vor.
Meggie und Lana liefen wieder hinein und trugen das schwere Schild hinaus, das auf dem Gehsteig stehen und verkünden würde, dass Cuppa Joe’s geöffnet hatte. Noch einmal posierten sie, dann schaute Lana auf ihre Uhr. “Ich glaube, es wird Zeit.”
Meggie erschauerte. “Ich bin ein bisschen aufgeregt.”
Sie gingen hinein und schalteten Arm in Arm die Neon-Kaffeetassen im Schaufenster an. Dann stellten sie sich hinter den Tresen und warteten.
Es dauerte beinah eine Stunde, bis der erste Kunde hereinkam. Es war ein Bote mit einem Karton unter dem Arm. Meggie begrüßte ihn lächelnd. “Willkommen bei Cuppa Joe’s. Was kann ich Ihnen anbieten?”
“Nur eine Unterschrift”, sagte er und hielt ihr ein Klemmbrett hin. “Ich habe eine Lieferung für Meggie Flanagan. Sind Sie das?”
Die Woche über waren ständig Glückwunschpräsente eingetroffen. Meggie unterschrieb, nahm den Karton entgegen und legte ihn auf den Tresen. Es stand kein Absender darauf. Sie riss das Papier ab, hob den Deckel und schlug eine Lage Einwickelpapier zurück.
Zuoberst lag ein Umschlag. Doch das eigentlich Erstaunliche befand sich darunter.
“Was ist es?”, wollte Lana wissen.
“Ich bin mir nicht sicher”, erwiderte Meggie und hielt verblüfft ein Ballkleid in hellem Pink hoch. “Es sieht aus wie …” Sie stutzte. “Oh nein, das kann nicht sein!”
“Was ist denn?”
“Es ist das Ballkleid, das ich damals zum High-School-Ball getragen habe!” Sie drehte es und betrachtete es von hinten. Die große Schleife saß dort, wo sie all die Jahre gewesen war. “Es ist exakt das gleiche Kleid. Wo kommt das her? Ich hatte es im Schrank im Haus meiner Eltern verstaut.” Meggie schlug das Papier zur Seite und entdeckte die zu dem Farbton des Kleides passenden Schuhe. “Ich kann nicht glauben, dass ich das tatsächlich angehabt habe. Ich fand es so cool, es war wie das Kleid, das Madonna in dem ,Material Girl´-Video getragen hatte. Es war mir egal, dass es da bereits vier oder fünf Jahre aus der Mode war.”
“Wieso sollte deine Mutter dir ein altes Ballkleid schicken?”
“Ich habe keine Ahnung.” Meggie nahm die Karte. Es war eine handgeschriebene Einladung. “Die South Boston High School lädt Sie herzlich zum diesjährigen Ball ein, der heute Abend in der Turnhalle stattfindet. Eine Limousine wird Sie um Punkt acht Uhr abholen.”
Lana entriss ihr die Einladung und las sie noch einmal laut vor. Dann grinste sie. “Sie ist von ihm.”
“Von Dylan? Wieso sollte er so etwas tun? Soll das ein Scherz sein?”
“Nein! Es ist eine romantische Geste”, erklärte Lana. “Er will dich erobern.”
“In diesem Kleid?”
“Begreifst du denn nicht? Er will noch einmal jenen Abend mit dir erleben und es wiedergutmachen. Er schenkt dir den Ball, nur dass diesmal er dein Date ist.”
“Wieso sollte er das tun?”
“Wahrscheinlich weil er dich liebt”, meldete sich Kristine sachlich zu Wort. “Männer machen so etwas nur, wenn sie verliebt sind.”
Lana und Meggie sahen beide zu ihrer stellvertretenden Managerin. “Aber wie soll ich zu dem Ball gehen?”, fragte Meggie. “Heute ist unser großer Eröffnungstag. Ich kann nicht einfach
Weitere Kostenlose Bücher