Es brennt!
kann.” Dylan deutete auf die Papiere. “Und? Woran arbeitest du?”
“An einem Artikel für das Magazin ,Adventure`. Er handelt von der Reise zum Amazonas, die ich im letzten Frühjahr unternommen habe. Einiges davon ist für mein Buch bestimmt.” Brendan versuchte das Durcheinander zu ordnen. “Ich brauche einen Assistenten”, sagte er. “Ich muss so viel Zeug zusammentragen und es ist alles auf kleinen Zetteln notiert. Interviewnotizen auf Cocktailservietten, Telefonnummern auf Streichholzschachteln. Ich muss ein System hineinbringen, sonst bekomme ich das Buch nie fertig …” Brendan hielt inne. “Hörst du mir überhaupt zu?”
Dylan hob die Brauen. “Ja. Kleine Zettel. Die sind ein Problem.”
Brendan lachte leise. “Du hattest also eine Auseinandersetzung mit Meggie?”
Dylan hatte nicht über seine Probleme sprechen wollen, aber jetzt, wo sein Bruder damit anfing, fand er, dass es möglicherweise nicht schlecht war, einen zweiten Standpunkt zu hören. “Nein, keine Auseinandersetzung. Es ist nur vorbei.” Er schüttelte den Kopf und trank einen weiteren Schluck Bier. “Ich weiß nicht, wie ich jemals daran habe glauben können, dass es funktioniert. Ich hatte noch nie eine feste Beziehung. Wieso sollte ich jetzt damit anfangen?”
“Weil du Meggie liebst, du Dummkopf. Das sieht doch jeder.”
“Ist es so offensichtlich?”
“Für deine Brüder schon. Der Rest der Welt glaubt wahrscheinlich, dass deine saure Miene auf Verstopfung zurückzuführen ist.”
“Sie hat diesen Plan gemacht, damit ich mich in sie verliebe und sie mich anschließend fallen lassen kann. Und nur weil sie mir etwas aus der Schulzeit vorwirft.”
“Ich weiß. Con hat mir davon erzählt.”
Dylan stutzte. “Wie bitte? Ist mein Liebesleben bereits Gesprächsthema in Quinn’s Pub?”
“Kann schon sein. Viel mehr Gesprächsstoff gibt es ja nicht, außer Cons Hochzeit, und davon habe ich langsam genug gehört. Der arme Kerl ist schon ganz verrückt.”
“Er ist nicht verrückt”, widersprach Dylan. “Ich weiß, wie er sich fühlt.”
“Du bist tatsächlich verliebt, was?”
“Genau das ist es ja gerade. Meggie wollte, dass ich mich in sie verliebe, und es ist passiert. Ich habe es ihr gesagt, aber sie glaubt mir nicht, denn ich bin ja Dylan Quinn, und der kann sich unmöglich verlieben.”
“Fassen wir mal zusammen”, schlug Brendan vor. “Du hast ihr gesagt, dass du sie liebst, aber sie hat dir nicht geglaubt. Sie hat ihrerseits nicht gesagt, dass sie dich liebt, aber möglicherweise empfindet sie so. So wie ich es sehe, brauchst du sie nur davon zu überzeugen, dass du ohne sie nicht leben kannst und sie nicht ohne dich. Das dürfte nicht allzu schwer sein.”
“Ich weiß nicht. Ich glaube, ich kann nicht mehr zu ihr gehen.”
“Bist du eigentlich wütend über das, was Meggie gesagt hat, oder benutzt du es als Ausrede?”
Dylan musste zugeben, dass ihm das auch schon in den Sinn gekommen war. Im Grunde war das, was Meggie getan hatte, nicht wirklich schlimm. Sie hatte gewollt, dass er sich in sie verliebte, und das hatte er getan. Außerdem hatte sie keine Anstalten gemacht, sich zu rächen, indem sie sich plötzlich von ihm trennte. Im Gegenteil: Er war derjenige gewesen, der Schluss gemacht hatte.
“Ich wünschte, wir könnten noch mal von vorne anfangen”, sagte er und starrte trübe in sein Glas.
“Dann tu es einfach. Es gibt nichts, was dich daran hindert. Lass dir was einfallen. Tu etwas Unerwartetes.” Brendan stand auf und klopfte seinem Bruder auf den Rücken. “Los, wir spielen eine Runde Darts. Ich lasse dich auch gewinnen.”
“Du lässt mich gewinnen?”, gab Dylan zurück. “Ich glaube, du bringst da einiges durcheinander. Du hast mich seit fünf Jahren nicht geschlagen.”
Mürrisch folgte er seinem Bruder in den hinteren Teil der Bar. Vielleicht würde eine Runde Darts ihn von seinen Sorgen mit Meggie ablenken. Während er seine Pfeile nahm, begann sich eine Idee in seinem Kopf zu formen. Plötzlich wusste er, wie er die Zeit zurückdrehen konnte. Vielleicht funktionierte es. Aber er brauchte einen Plan, der sämtliche Details berücksichtige.
“Es ist vorbei”, sagte Meggie. “Ich hätte diesem Plan niemals zustimmen dürfen.”
“Das tut mir leid”, erwiderte Lana. “Es ist alles meine Schuld. Vielleicht sollte ich einfach zur Feuerwache gehen und Dylan alles erklären. Es ist jetzt drei Tage her, und sicher hat er sich inzwischen beruhigt. Außerdem
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