Es brennt!
weg.”
“Natürlich kannst du”, widersprach Lana. “In den ersten Tagen ist ohnehin nicht viel los. Außerdem ist das wichtiger als Kaffee. Hier geht es um einen Mann.”
Meggie betrachtete das Kleid und befühlte den Stoff. Dylan musste einige Mühen auf sich genommen haben für diesen Abend. Ohne die Komplizenschaft ihrer Mutter konnte er nicht an das Kleid gelangt sein. Und die Turnhalle der South Boston High School zu mieten, war bestimmt nicht billig. Und eine Limousine? Sie seufzte leise. Auch wenn sie es nicht glauben wollte, musste sie Lana zustimmen. Das alles sah verdächtig nach einer großen romantischen Geste aus. “Ich glaube, ich muss noch los, um vor acht heute Abend den passenden pinkfarbenen Nagellack zu finden”, murmelte sie.
Dylan stand auf dem Gehsteig vor Cuppa Joe’s und schaute auf seine Uhr. “Fünf vor acht”, sagte er leise.
Jetzt, wo er hier war, fragte er sich, ob er einen Fehler begangen hatte. Vielleicht hätte er der Einladung eine Bitte um Rückantwort beifügen sollen. Dann wüsste er jetzt wenigstens, dass er sich nicht umsonst schick gemacht hatte. Natürlich, er sah albern aus, aber genau darum ging es ja. Er hatte Olivia einmal zu Conor sagen hören, ihr sei klar geworden, dass er sie liebe, als er ihre fauchende, kratzende Katze vor ihrer Vermieterin gerettet hatte. Meilenweit habe er mit ihr in Dylans Wagen fahren müssen, während sie die Innenausstattung zerfetzte. Ein Mann, der sich zum Narren machte, hatte etwas Anziehendes für Frauen.
Und deshalb hatte er den unmodernsten Smoking gewählt, den er bekommen konnte. Die Farbe war ein schreckliches Burgunderrot mit einer Samtborte am Revers. Das Hemd war weiß und sah aus wie aus den Siebzigern. Er hatte sogar Lederschuhe im gleichen Burgunderrot gefunden.
Er wandte sich an den Chauffeur, der neben der Limousine stand. “Ich bin gleich wieder da.”
Dylan zupfte seine Samtfliege zurecht und ging zur Tür des Coffee Shop, die Schachtel mit dem Bouquet in der Hand. Drinnen war die Beleuchtung gedämpft, wofür er dankbar war. Doch als er zum Tresen ging, bemerkte er, dass ihn trotzdem alle Anwesenden beobachteten. Sofort war ihm sein Aufzug wieder peinlich.
Lana stand grinsend am Ende des Tresens. “Süß sehen Sie aus”, meinte sie kichernd, musterte ihn und umarmte ihn schließlich. “Ich hoffe, Meggie weiß das zu schätzen.”
“Gefällt Ihnen der Anzug?”, fragte Dylan. “Ich habe ihn selbst ausgesucht.”
“Entweder haben Sie einen wirklich schlechten Geschmack oder Sie würden einfach alles tun, um Meggie glücklich zu machen.”
“Es ist Letzteres, glauben Sie mir.”
“Ich werde sie holen”, sagte Lana. “Sie versteckt sich im Büro.”
“Nein, lassen Sie mich gehen”, bat er.
Er ging in den hinteren Teil der Bar und klopfte leise an Meggies Tür.
Gedämpft war ihre Stimme zu hören. “Ist die Limousine schon da?”
Dylan antwortete nicht. Stattdessen klopfte er erneut. Die Bürotür ging auf, und Meggie stand vor ihm in dem pinkfarbenen Kleid, um das er ihre Mutter gebeten hatte. “Hallo”, begrüßte er sie. Mehr fiel ihm nicht ein. Er hatte gewusst, dass er in dem Moment, wo er sie sah, keinen klaren Gedanken mehr würde fassen können. “Du siehst wunderschön aus.”
Meggie lächelte. “Du siehst auch sehr gut aus.”
“Bist du fertig?”
Sie nickte und Dylan bot ihr seinen Arm. Langsam gingen sie durch den Shop und wurden dabei ebenso intensiv beobachtet wie er bei seiner Ankunft. Als sie die Tür erreichten, brandete Applaus auf. Meggie drehte sich um und machte scherzhaft einen Knicks für die Zuschauer.
Dann stiegen sie in die Limousine und Meggie sagte: “Ich war überrascht über die Einladung. Nach unserer letzten Begegnung …”
Er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen und widerstand dem Impuls, sie in die Arme zu schließen und zu küssen. “Wir fangen noch einmal an, und zwar ganz am Anfang. Wir machen es so, wie es vor dreizehn Jahren hätte sein sollen. Und diesmal machen wir alles richtig.” Er überreichte ihr die Schachtel mit dem Ansteckbouquet.
Ein winziges Lächeln hob Meggies Mundwinkel. “Du hast an alles gedacht, nicht wahr?”
“Um ehrlich zu sein, dies ist eine ganz neue Erfahrung für mich”, gestand er. “Ich bin nie mit einer Freundin zu einem High-School-Ball gegangen. Du bist die Erste.”
“Wirklich?”
Dylan nickte. “Ich konnte es mir nie leisten. Aber jetzt habe ich einen guten Job.” Er nahm die Flasche
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