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Es darf auch mal Champagner sein

Es darf auch mal Champagner sein

Titel: Es darf auch mal Champagner sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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Parkdeck merken, der andere die Richtung, wieder ein anderer die Farbe. Aber es hat keinen Zweck. Wir rennen immer noch im Kreis herum, bis wir ohnmächtig zusammenbrechen - entweder vor Erschöpfung oder infolge Abgasvergiftung.
    Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das schnelle Auffinden eines geparkten Wagens ein angeborenes Talent ist. Man hat es, oder man hat es nicht. Doris hat es. Wir entdeckten es an dem Tag, an dem wir in nackter Panik durch eine Parkgarage irrten. Helen sagte: »Kann sich denn keiner von euch an das Deck erinnern, auf dem wir parkten?«
    Grace sagte: »Gegenüber hatten wir lauter Schilder mit ›Eingang verboten!‹«
    »Welche Farbe?«, fragte ich.
    »Rot, alle Schilder waren rot.«
    »Nicht die Schilder, das Deck.«
    »Wenn ich nur die Wagentür fände, die ich angekratzt habe, als ich ausstieg - wir parken direkt daneben«, sagte Helen. »Also wenn ihr mich fragt, ich glaube, der Wagen ist weggefahren worden. Hattest du die Handbremse angezogen, Grace?«
    »Ich dachte, du hättest sie angezogen«, sagte sie.
    »Warum soll ich sie anziehen? Du bist doch gefahren!«
    Eben hatten wir beschlossen, ins Kino zu gehen und zu warten, bis alle anderen Wagen weggefahren waren, und dann den zu nehmen, der übrig blieb, da trafen wir ganz zufällig Doris.
    »Ihr sucht wohl wieder mal euren Wagen?«, fragte sie vorwurfsvoll. »Er steht in Sektion A, Osten, auf dem roten Deck, auf Platz CRE-CZI, dritter von hinten, und zwar neben einem japanischen Mittelklassewagen, in dessen Fenster ein japanischer Hund sitzt, der mit dem Kopf nickt, wenn man auf die Bremse tritt.«
    »Woher weißt du denn das alles?«
    »Ich hab euch gesehen, als ihr reinfuhrt.«
    Doris ist langweilig, ungeschickt, gibt dauernd mit ihren Kindern an, borgt sich Geld fürs Mittagessen, hat alles, was man gerade gekauft hat, anderswo billiger bekommen, und wenn man sie abholen will, ist sie nie fertig.
    Aber wir können es uns nicht leisten, ohne sie auszugehen.

Graue Theorien
    Jedes Mal, wenn ich die Abiturrede für junge Akademiker halte, kämpfe ich gegen den Impuls, sie heimzuschicken und lieber gleich nur zu den versammelten Eltern zu sprechen. Ich würde gern sagen:
    Liebe Eltern, auch für Sie beginnt nun ein neues Leben, in welchem Sie auf die nächste Phase umschalten müssen... Auch Sie sind jetzt ein bisschen verdattert, ein bisschen ängstlich und haben starke Gewissensbisse. Sie haben einen jungen Menschen aufgezogen, der nun ausgebildet, voll verantwortlich und bereit ist, seinen Platz in der Welt auszufüllen. Sind eigentlich auch Sie bereit, den Ihren auszufüllen? Wie oft hat ihr Kind gefragt: ›Wann wirst du endlich aufhören, mich wie ein Kind zu behandeln?‹ Und Sie haben erwidert: ›Wenn du dich nicht mehr wie ein Kind aufführst.‹ Es war eine aalglatte, bequeme Antwort, und Sie wussten es. Haben Sie vielleicht in den vergangenen sechzehn Jahren so viel geredet, dass Sie selbst nicht mehr hörten, was Sie sagen?
    Es wird Zeit, dass du erwachsen wirst!
    (»Warum hast du es denn so furchtbar eilig mit dem Heiraten, schließlich bist du doch noch ein Kind!«)
    Du musst endlich lernen, die Konsequenzen deiner Handlungen zu tragen!
    (»Komm, Daddy und ich zahlen dir die Reparatur des Wagens, du kannst es uns ja später wiedergeben!«)
    Du musst endlich selbstständig werden!
    (»Ich habe dich für Dienstag beim Zahnarzt angesagt und deine Sachen aus der Reinigung abgeholt. Leg die Bücher von der Leihbibliothek heraus, ich nehm sie nachher mit«)
    Du musst unabhängig werden!
    (»Aber du kannst doch zu Hause wohnen, da brauchst du keine Miete zu zahlen. Denk nur an eines: Gegessen wird Punkt sieben!«)
    Triff deine eigenen Entscheidungen!
    (»Was soll das heißen: Du willst nicht mit zu Omi? Du bist schon zwei Wochen lang nicht bei ihr gewesen. Steig ein!«)
    Hör endlich auf, dich wie ein Kind zu benehmen!
    (»Gib mir das Hemd, damit es anständig gebügelt wird!«)
    Nimm dein Leben selbst in die Hand!
    (»Jetzt wäre der richtige Moment, dir einen Job zu suchen, und nicht dein Erspartes auf den Kopf zu hauen und kreuz und quer im Land herumzuzigeunern.«)
    Liebe Eltern! Ihre Kinder haben auf ihre Art versucht, das zu sein, was Sie von ihnen erwarteten.
    Wann sie erwachsen werden?
    Wenn Sie es zulassen.

Vorbeugemaßnahmen
    Unseren Ortspolizisten Beekman habe ich erst zweimal getroffen.
    Das erste Mal, als ich rückwärts aus der Garage fuhr und dabei versehentlich den draußen geparkten Wagen meines Mannes

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