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Ravanas Rueckkehr

Ravanas Rueckkehr

Titel: Ravanas Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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1
    Der Nachthimmel erinnerte an eine endlose Bahn schwarzen Satins, gesprenkelt mit Silberglitter. Auf einem Ast schrie eine Eule, und eine kühle Brise strich flüsternd, einer Unheil verkündenden, geheimnisvollen Warnung gleich, durch Pinien und Fichten. Zumindest hörte es sich für Buffy Summers so an. Geheimnisvolle und Unheil verkündende Dinge beherrschten nun mal einen großen Teil ihres Lebens.
    Buffy und ihre Freunde hatten den Van auf der Rockway Road zurückgelassen und bewegten sich beinahe lautlos durch die Nacht. Das einzige Geräusch rührte von dem Knirschen der Piniennadeln unter ihren Schuhsohlen her. Doch während sie durch den Waldstreifen schlichen, drang noch etwas anderes an ihre Ohren, das mit jedem Meter lauter wurde: das Rauschen der Meereswogen an der felsigen Küste und das gedämpfte Hämmern harter Heavy-Metal-Musik, die irgendwo in der Nähe in einem Haus gespielt wurde.
    Buffy entdeckte Licht zwischen den Bäumen und verlangsamte ihre Schritte. Die anderen hielten sich dicht hinter ihr. Kurz darauf tauchte unter einem Gewirr wilder Weinreben eine Hütte vor ihnen auf. Buffy griff nach ihrer Armbrust und lud sie mit einem hölzernen Pfeil, dessen tödliche Spitze anders als bei ihren anderen Pfeilen aus glänzendem Silber bestand.
    »Wir haben sie«, flüsterte Buffy ihren Freunden über die Schulter zu Hinter ihr standen Willow Rosenberg, Xander Harris, Cordelia Chase und Rupert Giles. Auch sie hatten Pflöcke mit einer Silberspitze in der Hand.
    Angespannt starrten alle fünf zu der kleinen, baufälligen Hütte in der Mitte der Lichtung. Früher hatte sie vermutlich einmal nett und behaglich ausgesehen, doch das musste schon viele Jahre her sein, so vernachlässigt, wie sie war. Eine einzelne nackte Glühbirne tauchte die überdachte Veranda in fahlgelbes Licht. Hinter der Hütte führte ein schmaler Weg durch den Wald zu der felsigen Bucht. Vor dem Häuschen lehnte ein wackeliger Grill an einem Gartentisch. Ein kleines Ruderboot, das kieloben auf dem Boden lag, war von dem wilden Wein beinahe vollkommen überwuchert. Fünf schwere Motorräder standen nebeneinander vor der Hütte. Die Musik, die aus dem Inneren herausschallte, klang wie Donner, und irgendwo in all dem Lärm hörte Buffy ein hohes, schrilles Gelächter.
    Die Jägerin starrte hinauf zum Mond, der seine Bahn über den tintenschwarzen Himmel zog. Obwohl er noch immer rund und üppig wirkte, war dies schon die Nacht nach Vollmond. Das aber reichte immer noch, Willows Freund Oz während der Nacht in sicherem Gewahrsam halten zu müssen.
    »Der Blutmond«, flüsterte Willow.
    Buffy drehte sich zu ihr um. »Der was?«
    »Nach dem Hexenalmanach ist dies der Monat des Blutmondes.«
    »Oh.« Buffy sah erneut zum Himmel, als eine Fledermaus über ihnen vorübersauste. »
    Dann sollten wir wohl dafür sorgen, dass wir heute Nacht nichts von unserem vergießen, nicht wahr?«
    »Gute Idee«, meinte Xander.
    »Vergesst nicht«, flüsterte Giles, »es ist nicht notwendig, das Herz zu treffen wie bei den Vampiren. Das Silber muss nur irgendwo in ihren Körper eindringen. Das sollte uns diese Sache ein wenig leichter machen. Aber sie werden sich sehr schnell bewegen, also ...«
    »Und sie werden hungrig sein«, unterbrach Willow besorgt. Als die anderen sich zu ihr umdrehten, flüsterte sie: »Erinnert ihr euch, was in dem Buch stand? Über den Hunger? Das ist alles, was sie antreibt, sogar dann, wenn sie gerade ... na ja ... wenn sie gerade gegessen haben.«
    »Also werden sie bei unserem Anblick fünf Cheeseburger mit doppelt Schinken und leckeren Innereien sehen«, setzte Xander den Gedanken fort.
    »Du solltest nicht von dir auf andere schließen«, zischte Cordelia, wobei sie mit der Hand auf die hintere Tasche ihrer khakifarbenen Tommy Hilfiger-Hose klopfte.
    »Hey, konzentriert euch«, flüsterte Buffy in gebieterischem Ton. »In dem Buch stand auch, wie gut diese Viecher hören können, erinnert ihr euch?«
    Alle verfielen in Schweigen, doch Cordelia ließ es sich nicht nehmen, Xander einen eisigen Blick zuzuwerfen.
    »Giles und Willow«, kommandierte Buffy, »ihr bleibt auf dieser Seite des Hauses.
    Xander und Cordelia, ihr geht hintenrum auf die andere Seite. Bleibt außer Sicht, bis ich die Tür aufgetreten und ihre Aufmerksamkeit auf mich gezogen habe. Ich werde sie herauslocken, und dann möchte ich euch heftig die Pflöcke schwingen sehen.
    Wenn sie glauben, ich wäre allein, dann werden sie auf euren Angriff nicht

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