Es duftet nach Liebe (German Edition)
verspricht, die sich aber anders auswirken, als man denkt.
13. Malin Wolf
Wilde Hyazinthen
Wer braucht Feinde, wenn man als Frau Arbeitskolleginnen hat? Diese von ihr liebevoll als „Höllenhunde des Satans“ titulierten Mädels sind mit Bea der unumstößlichen Meinung, ihr unbedingt etwas Gutes tun zu müssen. Und damit jagen sie die Workaholicerin Tanja nonchalant und ohne mit der Wimper zu zucken, in Gefühlsverwirrungen der ganz besonderen Art …
14. Isabel Shtar
Viel zu viele Veilchen
Student Konrad büffelt wild entschlossen für seine anstehenden Zwischenprüfungen. Leider gibt sich sein neuer WG-Mitbewohner Petti derweil dem Putzwahn hin und verpestet die Luft mit dem künstlichen Veilchenduft seines Reinigungsmittels. Es ist einfach nicht auszuhalten! Konrad schreitet zur Tat – und wird es rasch bereuen …
Flower Power
Orchidee
von Isabel Shtar
Ich drücke die Stirn gegen das kühle Glas der Scheibe. Das Flugzeug passiert gerade eine Wolkenbank. Es ruckelt, die Gläser auf den ausklappbaren Tischchen klirren gegeneinander. Die Touristen in der Holzklasse, die vielleicht ein Mal im Jahr an Bord gehen, mag das vielleicht noch schrecken. Mich hingegen bringen ganz andere Dinge aus der Ruhe. Die Hochzeit meines Ex-Freundes zum Beispiel. Ich war der Trauzeuge. Ich hatte versprochen, ihm zu helfen, wenn es nötig sei, das musste ich auf diese Weise einlösen.
Man verstehe mich nicht falsch, ich möchte wirklich, dass es Cedric gutgeht, nach allem, was passiert ist. Dennoch war es kein Zuckerschlecken, danebenstehen zu müssen, während er kaltschnäuzig diesen blonden Riesenkerl geehelicht hat, der es irgendwie geschafft hat, zu ihm in seiner Not durchzudringen. Ich habe es nicht vermocht. Als das Undenkbare in unser beider Leben eingebrochen ist, hat er sich von mir abgewandt. Ich habe meine Chance vertan. Cedric und ich waren lange zusammen, einander jedoch nie wirklich nah. Wir haben mit anderen Menschen gespielt, wie es Katzen mit Mäusen tun. Wir waren jedoch keine Tiere, deren Natur das entschuldigt hätte. Ihn hat die Rache dafür ereilt. Mich nicht, dabei war es nicht weniger meine Schuld. Es war zu spät, als ich endlich begriff, dass ich ihn wirklich liebte.
Der Geruch von Desinfektionsmittel dringt aus der Klimaanlage und gibt der schalen Luft im Flugzeuginneren eine künstliche, leicht scharfe Note. Er erscheint mir passend, das perfekte Eau de Toilette für mich, meine Vergangenheit, meine Gegenwart. Die Zukunft kenne ich genauso wenig wie jeder andere. Ich weiß nicht mal, worauf ich hoffen soll. Eigentlich habe ich alles. Meine Familie ist wohlhabend und in den feinen Kreisen von Paris hochangesehen. Ich habe Betriebswirtschaftslehre studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen, das ist mein eigener Verdienst. Es kam nie infrage, mich auf meinen in die Wiege gelegten Lorbeeren auszuruhen, auch das verlangt meine Sippe von mir. Ich habe kein Problem damit. Alle Türen standen und stehen mir offen. Ich habe mittlerweile einen gut bezahlten Job bei einer Firma, die Windradparks in ganz Frankreich plant, umsetzt und die Energie verkauft. Ich kann mich gewiss nicht beschweren.
Dennoch ist da irgendwie nichts, tief in mir drin. Ich fühle mich wie eine Walnuss, die jemand ausgehöhlt, wieder zusammengeklebt und golden angemalt hat, um damit ein Gesteck zu schmücken. Es gibt nur diesen Mann, Etienne Duprais, achtundzwanzig Jahre alt, gehüllt in legere, teure Kleidungsstücke, der von seinem Sitz in der ersten Klasse aus in den Nebel starrt. Das soll ich sein.
Eine Stewardess ordnet durch den Lautsprecher an, dass man sich anzuschnallen habe, da wir gleich in den Landeanflug übergehen. Ich leiste Folge und sinke mit geschlossenen Augen zurück in das Sitzpolster. Cedric geistert durch meinen Verstand, obwohl es schon Jahre her ist, dass wir gemeinsam hemmungslos durch die Szene der Hauptstadt gewütet haben. Mein kleiner Tiger, verführerisch und skrupellos, das war er. Ich war sein Panther, sein Jäger. Wir waren solche Kinder. Herzlose Kinder im Rausch des Augenblicks. Die Hochzeit hat die alten Wunden wieder aufgerissen. Der Mann, dem ich kürzlich in Gestalt des mir so vertrauten begegnet bin, war nicht mehr der Cedric, den ich gekannt habe. Es hat ihn einst gegeben, jetzt ist er unwiederbringlich fort. Denn Cedric, dieser kalte Herrscher, ist nicht mehr kalt. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Dieser Cedric liebt seinen frisch
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