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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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enttäuschter junger Mann in der Nähe, sondern ein freudestrahlender Mark verstaute das Gepäck im Kofferraum. Pippa verabschiedete sich und ließ sie allein. Jetzt gab es einen Menschen, der größeren Anspruch hatte auf Pam als sie. Nun, das war früher oder später vorauszusehen gewesen, und sie verlor ja Pam nicht dadurch. Im Gegenteil, versicherte sie sich tapfer, besser hätte sie sich’s gar nicht wünschen können.
    Am nächsten Tag erschien endlich Margaret zu einem Besuch.
    »Ich wäre schon gestern gekommen, wollte aber erst Pam abreisen lassen. Die beiden sind zu komisch! Benehmen sich, als erlebten sie ihre erste stürmische Liebesromanze, und dann besinnen sie sich plötzlich darauf, daß sie eigentlich schrecklich zynisch und blasiert sind. Na ja, Liebe wirkt Wunder — aber man muß jung genug dazu sein.«
    »O Margaret, wollen Sie sagen...« Pippa zitterte förmlich vor Angst.
    »Nicht, daß Ihre so schön ausgedachte Philemon-und-Baucis-Idylle ins Wasser gefallen ist, liebe Pippa. O ja, ich weiß, Sie haben Pläne für uns geschmiedet. Weshalb sorgen Sie sich soviel um andere, Pippa? Ich bin nur froh, daß ich das nicht tue.«
    »Aber James ist Ihnen doch nicht gleichgültig?«
    »Nein, merkwürdigerweise nicht. Ein Wahnsinn natürlich, nach zehn Jahren, aber ich glaube, ich habe nie aufgehört, an ihn zu denken. Jetzt wollen wir versuchen, die Scherben wieder aufzulesen. Ob es uns gelingen wird, ist eine zweite Frage.«
    »Oh, das macht mich irrsinnig glücklich, Margaret. Der gute James. Stören Sie sich nicht dran, wenn ich anfange zu heulen, nein? James behauptet immer, das sei mein irisches Blut, aber Doktor Horton meint, es käme von den Tränendrüsen... Ich hatte so schreckliche Angst, Sie würden womöglich >vernünftig< sein wollen.«
    Margaret lachte.
    »Der langen Rede kurzer Sinn — nein, wir wollen uns nicht unbedingt auf Vernunftsgründe versteifen, was ich eigentlich tun müßte, wenn ich das etwas bittere, abgeklärte Geschöpf wäre, das ich so lange Jahre zu sein vorgab. Aber ich möchte leben, Pippa. Ich will endlich auch meinen Anteil am Glück haben.«
    »Natürlich, das ist auch nicht mehr als recht und billig. Und James wird mit Ihnen wieder jung werden.«
    »Und wenn nicht, dann wollen wir uns wenigstens bemühen, mit Charme gemeinsam alt zu werden. Aber ich sehe es Ihnen an der Nase an, Sie zappeln schon zu erfahren, warum es damals, vor so vielen Jahren, zum Bruch kam.«
    »O nein, bestimmt nicht. Ich würde niemals wagen, danach zu fragen.«
    »Gott behüte! Aber Ihre Augen fragen schon die ganze Zeit. Ja, da ist wenig zu erzählen. James kam aus dem Krieg zurück, wie Sie ja wissen, obwohl Sie damals wahrscheinlich noch zur Schule gingen. Ich war dreiundzwanzig, lebte in Canterbury, besuchte aber gerade Freunde im Norden, und ich wollte mich amüsieren. So war man damals nach dem Krieg eingestellt, denn wir hatten eine trostlose Zeit hinter uns; das Leben erschien uns so kurz und ungewiß. Ich verlobte mich mit James knapp eine Woche, nachdem ich ihn kennengelernt hatte. Wir waren toll verliebt und ziemlich außer Rand und Band. Das heißt, er blieb immer ein wenig kritisch und nahm alles sehr genau — aber ich war verwöhnt, verspielt und hatte nichts als Dummheiten im Kopf. Es gab fortwährend Streitereien, weil ich mir einbildete, ihm läge nicht genug an mir, denn er sprach nie über seine Gefühle, schon damals nicht. Und so stellte ich mir in meiner Naivität vor, ich müßte ihn eifersüchtig machen, um ihn aus seiner Reserve zu locken. Das führte schließlich zu einem häßlichen Auftritt. Wir sagten uns gegenseitig unverzeihliche Dinge und hatten völlig den Verstand verloren. Es war mein Fehler. Sehen Sie, ich begriff eben noch nicht, daß die Schweigsamkeit und Zurückhaltung, dich ich bei ihm bemängelte, eine völlig normale Erscheinung bei allen heimkehrenden Soldaten war, die draußen die Hölle erlebt hatten. Das hätte ich verstehen müssen.«
    »Aber wie soll das eine Frau verstehen? Und Sie waren doch noch sehr jung.«
    »Sehr kindisch, sagen wir lieber so. Ich war vollkommen verdreht und dachte, kein Mann könnte mir auf die Dauer widerstehen. Als wir uns trennten, fuhr ich nach Hause in der sicheren Annahme, James würde mir innerhalb einer Woche folgen... Aber er kam nicht.«
    »Arme Margaret. Weshalb gaben Sie ihm keine Nachricht?«
    »Eher wäre ich gestorben. Ein Jahr lang hoffte ich zwar immer noch, es würde sich wieder einrenken. Dann

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