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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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draußen ihr Leben riskieren würde. Das haben wir bei unserem Angebot berücksichtigt. Aber es ist trotzdem sehr großzügig, wenn du mich fragst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand es ablehnen würde. Wer würde nicht für die Geheime Garde arbeiten wollen?«
    »Jemand, der den Prinzen der Finsternis liebt«, hatte Alaric bitter erwidert.
    Als er jetzt an das Gespräch mit Holtzman dachte, hätte er am liebsten schon wieder etwas geworfen. Aber genau in diesem
Augenblick überraschte ihn Meena Harper, indem sie sein Krankenzimmer betrat.
    Und er trug dieses hinten offene Nachthemd. Na, großartig!
    »Hallo«, sagte sie.
    Ihr linker Arm war vom Ellbogen bis zum Handgelenk eingegipst. In der rechten Hand trug sie eine Vase mit Maßliebchen. Auf Blumen hatte er bisher nie viel gegeben. Eigentlich hatte er sie immer ziemlich blöd gefunden.
    Bis jetzt. Jetzt wurden Maßliebchen zu seinen Lieblingsblumen.
    »Hallo«, sagte er und richtete sich ein wenig auf.
    Abgesehen von dem Gipsverband sah Meena Harper gut aus. Er fand sogar, dass sie toll aussah. Die Bisswunde an ihrem Hals war fast verblasst. Sie hatte saubere Kleidung an – na ja, natürlich. Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie voller Blut gewesen.
    Seinem Blut.
    Sie trug ein kurzes schwarzes Kleid, das oben herum ein bisschen eng war. Es gefiel ihm sehr.
    Meena stellte die Maßliebchen auf die Fensterbank. Draußen regnete es, und die Blumen machten das Zimmer ein wenig freundlicher.
    Das war eigentlich ein Wunder, denn er hatte geglaubt, dieses Krankenhauszimmer könnte durch nichts erhellt werden. Aber jetzt wusste er, dass Maßliebchen das bewirken konnten. Maßliebchen und Meena Harper.
    »Ich habe gerade meine Freundin Leisha besucht«, sagte sie und setzte sich auf den rosa Plastikstuhl an seinem Bett. Rosa! Plastik! Der Stuhl war ein Desaster! Aber als Meena Harper darauf saß, in diesem kurzen schwarzen Kleid, sah er eine Menge von ihren nackten Beinen. »Sie hat ein kleines Mädchen bekommen, ein bisschen zu früh zwar, aber es geht beiden gut.
Sie ist so glücklich. Es sieht auch nicht so aus, als könnte sie sich an das erinnern, was in der Kirche passiert ist oder vor meinem Haus. Adam will ihr nichts erzählen. Er glaubt, das ist das Beste für sie.«
    »Da hat er wahrscheinlich recht«, sagte Alaric vorsichtig.
    »Bestimmt«, sagte sie mit einem Achselzucken. »Adam sagt, er wünschte, er könnte es auch vergessen. Er und Jon richten gerade das Kinderzimmer her, damit das Baby nicht in einer Schublade schlafen muss.«
    »Oh«, sagte Alaric. Von Babys hatte er keine Ahnung. Abgesehen von Martins Tochter Simone, die auch einmal ein Baby gewesen war. Alaric hatte Martin immer für verrückt gehalten, weil er unbedingt ein Baby haben wollte. Er legte Anteilnahme in seine Stimme, weil er wusste, dass die Leute das hören wollten, wenn sie über Babys redeten. »Das ist gut.«
    »Sie nennen sie Joan«, fuhr Meena fort. »Joanie.« Sie blickte sich im Zimmer um … vermied es jedoch, Alaric anzusehen.
    Hm, dachte er. Es war irgendwie peinlich. Vor allem, weil er sich, wie Leisha, nicht erinnern konnte, was in der Kirche passiert war. Zumindest nicht an alles.
    Er wusste, dass er einiges zu Meena gesagt hatte, als sie allein in der eingestürzten Apsis gewesen waren. Daran konnte er sich genau erinnern. Holtzman hatte ihn schon lediglich dafür getadelt, dass er zu Meena gelaufen war, nachdem sie von dem Drachenschwanz durch die Kirche gehoben worden war.
    Aber danach …
    Er war sich nicht so sicher, was danach passiert war.
    Das sei nicht ungewöhnlich, hatte eine Ärztin ihm versichert, als er sie gefragt hatte. Es läge am Blutverlust, hatte sie gesagt. Es sei jedoch kein Grund, sich Sorgen zu machen.
    Aber Alaric machte sich trotzdem Sorgen. Was hatte er nur gesagt? Er hoffte, nichts Unangebrachtes. Wie zum Beispiel
seine Gefühle für Meena Harper. Das wäre überhaupt nicht gut. Sie sollte nicht wissen, was er für sie empfand. Nicht, wenn sie auch für die Geheime Garde arbeiten würde.
    Aber wie sollte das funktionieren? Wie wollte er seine subtilen Verführungskünste anwenden, wenn sie bereits wusste, was er für sie empfand? Subtil wären sie dann bestimmt nicht mehr, und sie würden auch nicht mehr funktionieren. Sein Konkurrent war der Prinz der Finsternis, und gegen den kam er wohl nicht an.
    Er konnte Meena natürlich auch einfach fragen, ob er etwas gesagt hatte. Aber das würde so klingen, als ob er sich Sorgen

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