Europa, unsere neue Heimat
warmherzige Menschen getroffen, interessanterweise eher in ärmeren Ländern. Ich habe keine Ressentiments gegenüber Kulturen, aber gegen die Ignoranz von Menschen â aus welcher Kultur oder Gesellschaftsgruppe auch immer.
Wenn jemand meiner Definition von Ethik entspricht, respektiere ich ihn. Einer gesunden Ethik entspricht der Respekt vor dem Andersartigen, vor einer anderen Meinung, einer anderen Kultur, aber auch einer anderen politischen Einstellung.
Zu einer gesunden Ethik gehört auch der Begriff der Freiheit. Freiheit bedeutet, alles tun und meinen zu können, solange es nicht einen anderen in dessen Freiheit eingrenzt oder ausgrenzt.
Wir Christen oder Atheisten Europas mit gesundem Menschenverstand betrachten dies als selbstverständlich. Ich glaube, dass jeder anständige und nicht fehlgeleitete Mensch auf der Welt derselben Auffassung ist.
Nun stoÃen in Europa vermehrt zwei sehr unterschiedliche Kulturen und Mentalitäten aufeinander. Sie werden mir verzeihen, wenn ich in meiner Betrachtung weitere Kulturen, zum Beispiel aus Indien oder Asien, nicht genauer unter die Lupe nehme. Aber ich mache hier keine Integrationsstudie, sondern möchte nur zentrale Probleme unserer neuen EU ansprechen.
Unsere Kultur ist uns hinlänglich bekannt. Die der Muslime weniger. Hier zu einer objektiven Betrachtung zu kommen ist sehr schwierig, aber ich versuche es.
Auf beiden Seiten gibt es Wirrköpfe und Radikale, aber auf einen Umstand möchte ich hinweisen: Wenn ein Deutscher nur als ausländerfeindlich erscheint, wird er von unserer Gesellschaft scharf verurteilt. Dieser korrigierende Mechanismus ist bei den muslimischen Gesellschaften kaum vorhanden. Dieses Regulativ der Masse gegenüber einzelnen Fehlgeleiteten fehlt.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine weitere Tatsache hinweisen. Europa hat in diesem Jahrhundert viel Zeit gehabt, demokratische Grundwerte im Menschen zu verankern. Dies war und ist in den muslimischen Ländern weitgehend nicht der Fall.
Einwanderer sollten ihre Wurzeln nicht vergessen und ihre Kultur mitnehmen dürfen. Sie sollen sich aber letztendlich in dieses Land, in dem sie nun leben, integrieren. Wenn sie dazu nicht bereit sind, gehören sie nicht hierher, schon gar nicht, wenn sie Wirtschaftsflüchtlinge sind und keine Asylanten. Es gibt dann keinen Grund, warum sie weiter in diesem Land verweilen sollten, auÃer sie wollen einerseits am vorhandenen Reichtum teilhaben und sich andererseits abkapseln, ohne ihren Beitrag an der Entwicklung der Gesellschaft zu leisten. Das kann nicht funktionieren und soll es auch nicht.
Warum soll ein solches Verhalten nicht akzeptiert werden? Weil dies automatisch in Rassismus auf beiden Seiten endet und unsere Kultur eine oder sogar zwei Stufen in der Entwicklung zurückfallen lässt. Wir würden uns gesellschaftspolitisch zurückentwickeln, immer weiter weg von demokratischen Grundwerten. Wie brisant dieses Thema ist, zeigt die Tatsache, dass zum Beispiel in Wien bereits jeder zweite Staatsbürger einen Migrationshintergrund hat. Diese Entwicklung will keiner. Es gibt aber eine Gruppe in Europa, die diesen Umstand unbewusst oder bewusst gedeihen lässt, vielleicht sogar fördert. Das sind die Politiker der regierenden Parteien mit ihren Vasallen, den Presseleuten und Künstlern.
Hier ist Ãsterreich ein blühendes Beispiel. Jedem wird Jörg Haider ein Begriff sein. Seine Macht und seine Wählerschaft vermehrten sich ungemein. Er war unbestritten ein charismatischer Politiker, der offensichtlich den Nerv der Wähler zielsicher traf. Wie reagierten die renommierten Regierungsparteien, in fröhlicher Gemeinschaft mit der High Society aus Künstlern und Medien? Ãnderten die Politiker ihre Politik, um die Wähler zurückzuerobern? Nein, sie zogen lieber die Nazikarte, verurteilten jedes seiner oft durchaus interessanten Argumente und nannten ihn und seine Wähler Ausländerhasser.
Die Positionen waren definiert. Hier gibt es die Regierung und auf der anderen Seite die Nazis und Ausländerhasser. Jede Kritik an der Regierung wurde als undemokratisch und faschistisch weggeschoben. Das ist immer noch so, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm. Vielleicht auch deshalb, weil nach dem unglücklichen und eigentlich kaum aufgeklärten Tod Haiders die Opposition nicht mehr so ernst genommen wird.
Die Berichterstattung über ausländische Phänomene ist meist
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