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Europa, unsere neue Heimat

Europa, unsere neue Heimat

Titel: Europa, unsere neue Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Pohl
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Integrationsfrage zu weit in die falsche Richtung gelaufen, als dass sie einen Schwenk riskieren könnte. Vergessen Sie nicht, die eingebürgerten Ausländer sind ein wertvolles Wählerpotenzial. Kein regierender Politiker wird es wagen, diesen neuen Wählern zu nahe zu treten.
    Natürlich ist das ein kurzfristiger und pragmatischer Zugang zur Realität, aber so ist das halt mit Politikern. Was der einen Partei die Wähler sind, sind der anderen die billigen Arbeitsplätze. Wir dürfen nicht vergessen: Einwanderer sind ein unerschöpfliches Heer an billigen Arbeitern.
    Â»Vielleicht brauchen wir gar nicht den Standort zu verlegen. Vielleicht werden die Arbeitnehmer in Europa deutlich billiger. Dann ersparen wir uns die Kosten einer Standortverlegung!« Ich könnte mir vorstellen, solche Überlegungen bei Managern der Moloche vorzufinden. Ein massiv schlechteres Bildungsniveau und entsprechend geringe Bezahlung sind da nicht hinderlich, sondern entsprächen lediglich dem Niveau der Länder, in welche die Moloche ihre Produktionsstandorte verlegen müssten.
    Ãœbrigens, Qualität ist auch nicht mehr so gefragt. »Made in Germany« habe ich schon lange nicht mehr gehört. Und wer eine deutsche Edellimousine fährt, weiß, er zahlt eher fürs Prestige als für die Qualität. Wie viel wird von den Einzelteilen noch in Deutschland hergestellt?
    Darüber hinaus wäre ohnehin kein Budget für Reformen vorhanden, wir müssen ja schließlich sparen. Akzeptieren Sie diese Tatsachen und richten Sie sich zum Wohle Ihrer Kinder danach!

Kapitel 10:
Preissteigerung
    Der technische Begriff für Preissteigerung wäre Inflation. Ich habe aber keine besondere Freude daran.
    Der Normalbürger glaubt zu wissen, was Inflation ist. Es ist jener Prozentsatz, der uns sagt, um wie viel unser Geld von einem Jahr zum nächsten weniger wert ist. Er sagt uns, welcher Preissteigerung wir ausgesetzt sind. Das ist auch die Basis für Lohnverhandlungen unserer Gewerkschaften. Es sollte möglichst eine Lohnrunde herauskommen, bei der wir mehr als diese Inflationsrate als Lohn- oder Gehaltserhöhung erhalten. Das dient dazu, nicht ärmer zu werden, also sich zumindest das Gleiche leisten zu können wie im Vorjahr.
    Leider liegen wir hier falsch.
    Die Inflation wird gemessen an dem sogenannten Warenkorb. In diesem Warenkorb sind möglichst alle Produkte enthalten, die wir konsumieren. Dazu gehören Lebensmittel, Energie, Treibstoff ebenso wie elektronische Artikel, Kommunikationsgeräte und vieles mehr. In der Folge wird der Durchschnittspreis, also der statistische Mittelwert all dieser Produkte ermittelt, und das ergibt die Inflationsrate.
    Wer bestimmt nun, welche Produkte und Dienstleistungen sich in diesem Warenkorb befinden? Wer bestimmt die Gewichtung? Dies ist Aufgabe des Gesetzgebers, also der regierenden Parteien. Was und mit welcher Gewichtung sich in dem Warenkorb befindet, ist von zentraler Bedeutung. Dominieren jene Artikel, die eher billiger werden, oder jene, die teurer werden? Sind es jene, die wir dringend brauchen, oder jene, die eher bedeutungslos für unser tägliches Leben sind? Das beantwortet die entscheidende Frage, ob die Inflation letztendlich die Realität abbildet oder nicht.
    Hier vertraue ich auf Ihren Hausverstand. Natürlich kann jeder für sich den Warenkorb in den Veröffentlichungen nachlesen und entsprechend beurteilen. Ich vermittle Ihnen hier nur mein Gefühl. Und nichts anderes als jedermanns Gefühl sollte entscheidend sein. Denn die Beurteilung dessen, was für einen wichtig ist, kann niemandem abgenommen werden. Eine objektive Zusammenstellung eines Warenkorbes gibt es nicht, man kann sich nur um eine möglichst allgemeingültige Zusammensetzung bemühen.
    Ich rege hier nur an zu überlegen, was der Normalbürger wirklich täglich braucht. Das sind Treibstoff für unser Fahrzeug, Lebensmittel für unsere Ernährung und Energie für unseren Haushalt. Darüber hinaus gibt es beispielsweise elektronische Artikel wie Fernseher, Computer und Handys. Was wird eher teurer, und was wird eher billiger? Was brauchen wir für unser tägliches Leben und was nicht? Was kaufen wir permanent und was nur alle heiligen Zeiten? Was ist Luxus und was notwendig?
    Ich glaube, jetzt weiß jeder, worauf ich hinauswill. Gerade die Produkte des täglichen Lebens sind massiv teurer geworden. Die

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