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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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findet er einen Weg, es zu reparieren. Wenn man es nicht reparieren kann, wird er es auch nicht versuchen. Aber wenn es reparabel ist, geht er vom ungünstigsten Fall aus und geht dann Schritt für Schritt weiter. Eigentlich ist er dir sehr ähnlich, nur hat er mehr Übung darin, sich mit dem Bösen auseinanderzusetzen.«
    Drem hatte eine Million Fragen, aber die Wut übermannte ihn. »Und wer entscheidet, was böse ist? Die Geistlichen?«, fragte er.
    »Es gibt viele Arten von böse«, sagte Gran und beließ es dabei.
    »Also glaubst du, dass er mir helfen kann?«
    »Er hat in der Vergangenheit mit vielen sehr einflussreichen Leuten zusammengearbeitet. Außerdem hat er sich immer um dich und den Rest dieser Familie gekümmert. Es würde mich sehr wundern, wenn er keinen Weg findet, um das alles ins Reine zu bringen. Aber es wird nicht umsonst sein.«
    Noch bevor er sprach, hatte er sich schon mehr oder weniger dafür entschieden, Dakrens Hilfe in Anspruch zu nehmen; egal, was ihm das abverlangen würde. »Gran, wenn das hier behoben werden kann … Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihm irgendetwas abschlagen könnte.«
    »Das ist gut, mein Lieber. Denn Dakren wird wollen, dass seine Rolle zur Kenntnis genommen wird. Wahrscheinlich wird er dich um Vergebung bitten.«
    Drem starrte sie an. Unverständnis wich Entsetzen. Er sagte: »Ich weiß nicht, ob ich …«

    »Ich sage dir, was du tun wirst«, sagte sie. Dabei kontrollierte sie kurz etwas, das im Ofen buk. »Du wirst einen klaren Kopf bewahren. Du wirst dir darüber klar werden, dass nichts wichtiger ist, als die Integrität dieser Familie – und das schließt dich ein – zu bewahren. Das wiegt schwerer als dein Ärger über Leips Tod, deine Differenzen mit den Geistlichen und die Gefühle, die du Dakren gegenüber hegst. Das hättest du vor langer Zeit schon beilegen müssen, statt dich dadurch vergiften zu lassen. Jetzt hast du die Chance, alles aus der Welt zu schaffen. «
    Schweigen breitete sich in der warmen Luft aus.
    »Wie fühlst du dich, mein Lieber?«, fragte Granny Deru ihn etwas später.
    Drem atmete tief durch. »Bin mir nicht sicher. Ich versuche, das Richtige zu tun. Allerdings weiß ich nicht, ob dabei etwas Gutes herauskommen wird.«
    Er nahm einen Keks, sah ihn an und legte ihn zurück in die Schüssel. »Aber ich glaube, das ist die falsche Betrachtungsweise. Jetzt will ich einfach nur denen helfen, denen ich auch wirklich helfen kann.«
    »Das fühlt sich doch gar nicht so schlecht an, oder?«, meinte Gran lächelnd.
    Blitzartig traf ihn die Erkenntnis, dass er sich nicht erinnern konnte, wann er sie das letzte Mal nach ihren Gefühlen gefragt hatte. »Wer hilft dir, Gran?«, fragte er. »Wer hört dir zu?«
    »Gott hört mir zu, Drem. Jetzt mach, dass du an die Tür kommst. Ich hörte jemanden hereinkommen.«
    Er war davon überzeugt, dass sich alles fügen würde, bis er zur Tür ging, sie öffnete und niemanden sah. Dann ging er hinaus in den Hof und bemerkte, dass Menschen durch die Fenster in der Nähe herausschauten und dann aus ihren Häusern kamen.
    Eine Erschütterung ließ ihn zu Boden schauen. Das Gras
schwankte. Als er wieder zur Kuppel und dem Weltall dahinter aufblickte, sah er etwas, das er zunächst für eine neue Sonne hielt. Aber irgendwie kam diese auf ihn zu!
    Die Rakete explodierte auf den Schilden der Kolonie und verbreitete öliges Feuer auf der Kuppel. In der Ferne sah Drem eine weitere Ladung todbringender Raketen auf sich zukommen.
    Bei jedem Einschlag erzitterte die Kolonie. Drem hörte, wie Gegenstände von den Regalen in Grans Küche herabfielen. Durch die Kuppel hindurch sah er, wie sich ein Raumschiff der Kolonie näherte. Sogar auf die Entfernung wirkte es riesig. Die Raketenschächte waren wie dunkle Augen, die sich öffneten und Drem direkt anstarrten. Eine weitere Rakete wurde abgeschossen. Sie ließ eine Staubwolke hinter sich und wurde dann ungeheuer schnell, erreichte die Kuppel, bevor Drem einen Gedanken fassen konnte. Instinktiv ließ er sich auf die Knie fallen, als sie explodierte und den ganzen Himmel in Flammen setzte.
    Einige Schiffe der Blutjäger eilten zur Verteidigung herbei. Die Sonne glitzerte auf der metallischen Hülle des Raumschiffs. Es stellte sich ihnen entgegen. Die fremden Geschütze drehten sich herum und konzentrierten sich auf die Blutjäger. Diese Geschütze waren so groß, dass Drem ihren Rückschlag sehen konnte, während sie eine Ladung ihrer Geschosse nach der anderen

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