Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Everlasting

Everlasting

Titel: Everlasting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly-Jane Rahlens
Vom Netzwerk:
oh.»
    «Eliana war bei ihm. Sie haben frischen Spargel gekauft.»
    Raoul ließ auch diese Information sacken. «Frischen Spargel.» Er blickte auf. «Das ist alles?»
    «Er wurde auch dabei beobachtet, wie er Melonen auf ihre Reife getestet hat. Er hat die Schale betastet. Und das Aroma erschnuppert.»
    «Und wie sahen sie aus? Gut? Oder   –»
    «Der Spargel oder die Melonen?»
    Raoul lachte wieder los.
    «Was ist denn?», fragte Rouge verwirrt. «Was ist?»
    «Finn und Eliana! Wie sahen
die beiden
aus? Gut? Gesund? Glücklich?»
    «Ach so.» Rouge wurde rot. «Dem Bericht nach», sagte sie dann, «wirkten Finn und Eliana sehr harmonisch.» Sie stockte einen Moment, dann fügte sie hinzu: «Er trug ein Baby in einem Tragetuch.»
    «Ein Baby? Wahnsinn. Schön für ihn. Schön für die beiden. – Lucia?»
    «Eliana nannte das Kind ChiChi.»
    «Dann hat es also ein Happy End gegeben. Bravo.»
    Rouge runzelte die Stirn. «Nun ja   …»
    «Ach, komm schon! Die beiden schaffen das. Ganz bestimmt. Finn wird wissen, was zu tun ist. Er ist ein cleverer Bursche. Wahrscheinlich verkriechen sie sich irgendwo an der Ostseeküste. Zusammen mit den Schwiegereltern. Was ist eigentlich mit dem Vater? Welche Rolle spielt der?»
    Rouge zuckte die Achseln. «Keine Ahnung. Vielleicht gar keine.»
    Raoul legte sich wieder hin, verschränkte die Hände hinter dem Kopf. «Die DNA von Baby ChiChi ist also in dem Bernsteinring, und die junge Frau, die mit Eliana in die Cafeteria der Staatsbibliothek gegangen ist, war Chi-Chis erwachsener Klon?»
    «Vielleicht.»
    «Wirst
du
den Klon austragen? Und aufziehen?»
    Sie lachte. «Keine Ahnung.»
    «Aber ich dachte, Klons wären problematisch.»
    «Nomoklone sind ganz normale menschliche Wesen», sagte sie leicht gereizt, «vorausgesetzt, ihre Selbstachtung wird gefördert. Aber das gilt für jedes Kind.»
    «Bin ganz deiner Meinung.» Raoul setzte sich wieder auf.
    Rouge blickte zu Raoul hoch. Sie konnte wieder seinen erdigen Duft riechen. Vielleicht schwitzte er, und der Schweiß verstärkte den Geruch. «Ist dir etwa heiß?»
    «Ja, sehr.» Er schwang die Beine vom Bett. «Bin gleich wieder da. Ich muss mir mal ein bisschen Wasser ins Gesicht spritzen.» Er setzte eine strenge Miene auf. «Aber schön da bleiben. Ich bin noch nicht fertig mit dir.»
    Es klang wie eine zärtliche Drohung – und sie hatte absolut nichts dagegen. Sie zog ihre Nachttischschublade auf und tupfte sich etwas Everlasting auf die Handgelenke und hinter die Ohren. Sie schob den Stöpsel wieder in die Öffnung, zögerte, zog ihn wieder heraus und tupfte sich etwas Parfüm in die Mulde zwischen ihren Brüsten. Dann ging sie in die Küche, um zwei Gläser Eiswasser zu holen. Als sie zurückkam, lief Raoul im Zimmer auf und ab.
    «Das Ganze ist mir ein bisschen zu crazy», sagte er. «Alswürdest du dir den Kopf verkehrt herum aufschrauben und dann versuchen, vorwärts zu gehen. Ich krieg schon Kopfschmerzen, wenn ich bloß drüber nachdenke.» Wieder fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. «Und ich werde den Gedanken nicht los, dass du die Möglichkeit hast, sie zu retten. Ich spüre es. Ich weiß, dass du es kannst. Stimmt’s?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Wir haben es jetzt nicht mehr in der Hand, Raoul. Wir unterliegen den Gesetzen der Physik. Der Physik der Zeit. Professor Grossmann sagt immer: ‹Die Gesetze der Physik sind die Gesetze der Physik. Man muss sie nicht mögen, aber man muss ihnen gehorchen.›»
    «Nein, nein. Das überzeugt mich nicht», sagte Raoul, und ließ sich aufs Sofa sinken. «Du kannst es. Ich weiß es.»
    Rouge seufzte kurz, dann setzte sie sich neben ihn. Sie schwiegen so eine Weile, jeder in seinen Gedanken versunken.
    «Du riechst gut», durchbrach Raoul das Schweigen. «Was ist denn das?»
    «Everlasting.»
    «Ah. Everlasting. Die große Verführung.»
    Ihre Blicke trafen sich.
    «Du riechst auch gut», sagte sie.
    Er lachte. «Schweiß, nehme ich an. Und Zedernholz vielleicht. Wir legen Duftbeutelchen mit Zedernholzspänen zwischen unsere Kleidung, um sie frisch zu halten.»
    «Zedernholz», sagte Rouge, als hätte sie das Wort noch nie gehört. «Zedernholz.» Er roch nach Wald. Natürlich.
    Raoul machte es sich bequem und legte den Arm auf die Rückenlehne des Sofas. «Ich muss sagen, du hast etwas Undurchsichtiges an dir.»
    Rouge konnte die Wärme seiner Hand nah an ihrem Nacken spüren. Sie sah Raoul an. «Das scheint dich aber nicht sonderlich zu beunruhigen.»
    Seine

Weitere Kostenlose Bücher