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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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was halten Sie von unserem großen, schweigsamen Freund?« Oscar wies mit einem unauffälligen Nicken auf den ungeschlachten Panzeranzug.
    »Neutral im Moment. Ich kann seine Sorge wegen Cat verstehen. Wenn er allerdings vorhat, das Ding auch in seinem Raumschiff anzubehalten, werd' ich wohl ein paar Entscheidungen treffen müssen.«
    »Ja, das denke ich auch. Und Sie wissen wirklich nicht, was passieren wird, wenn wir Makkathran erreichen?«
    »Nein. Aber mir gefällt Ihr Optimismus.«
    Oscar sah ihn aufmerksam an. Er wurde aus dem Mann einfach nicht schlau. Aber auf jeden Fall hatte Aaron diese menschliche äußere Schale über etwas höchst Merkwürdiges gelegt - beinahe eine Leere für sich. Er ahmte Persönlichkeit eher nach, als dass er eine eigene besaß. Und bei den Beinahezusammenbrüchen war Corrie-Lyn nicht gerade sehr subtil vorgegangen.
    »Die Ära der Individualität, wie wir sie kennen, ist vorbei«, protestierte Ozzie. »Die menschliche Rasse muss zu einer Art Kollektiv werden. Verdammt noch mal, wir haben Novabomben, m-Sinks, Quantenzerstörer, genug Waffen, um die Galaxis zu Klump zu hauen, auch ohne dafür erst die Leere aufwecken zu müssen. Diese Macht muss eingeschränkt werden. Frag den Meuterer da drüben. Hast du je auch nur einen Moment innegehalten und darüber nachgedacht, was wohl passieren wird, wenn jemand wie Cat das ganze Zeug in die Finger bekommt und anfängt, Bambule zu machen. Einfach so zum Spaß! In einer technologisch so hochentwickelten Gesellschaft wie der unsrigen muss es einen eingebauten Schutzmechanismus geben. Und das ist Vertrauen, Mann. Nur damit wird das Überleben funktionieren. Mit dem Mindspace wird Vertrauen zu etwas Unausweichlichem. Du wirst wirklich imstande sein, deinen Nächsten zu lieben.«
    »Der Mindspace ist genau dasselbe, als würde man einem Psychopathen ein Kriegsschiff der Commonwealth-Navy geben. Da draußen existieren Aliens, deren Gedankenprozesse sich so sehr von unseren unterscheiden, dass sie glauben werden, wir versuchten sie zu übernehmen oder zu missionieren oder ihre Kultur zu verändern.«
    »Das ist völliger Unsinn, was weißt du schon über -«
    In dem Moment tauchte über Ozzie und Inigo ein taktischer Warnhinweis auf, und sekundäre Gedankenroutinen versorgten Oscars Verstand mit einer Definition des Problems: Eine T-Sphäre baute sich rings um Ozzies Haus herum auf. »Scheiße!«
    Sein integrales Kraftfeld schaltete sich ein. Gleichzeitig sah er, wie Troblums Anzug sich zu tiefstem Nachtschwarz verfärbte. Dieser Hurensohn, das ist Sol-Barriere-Technologie.
    Ein voller Feldfunktionsscan zeigte siebzehn Chikoya, die auf der grasigen Böschung gleich über dem Seeufer materialisierten. Ein rascher nachfassender Scan verriet, dass sie schwer gepanzert waren, die Waffen aktiv.
    »Liatris, komm uns holen. Jetzt.«
    »Bin unterwegs«, antwortete Liatris.
    Dreiundzwanzig weitere Chikoya teleportierten herbei, machten die Umzingelung des Hauses komplett. Ein sechs Mann starker Trupp stürmte über die Wiese im Vorgarten heran.
    Oscar war gerade im Begriff, Tomansio zu fragen, welche Angriffsformation er benutzen wollte, als sein Feldscan anzeigte, dass etwas sehr Eigenartiges mit Ozzies Quantenstruktur geschah. Beschleunigergeflutete Nerven reagierten in Blitzesschnelle und ließen ihn herumwirbeln. Zielgrafiken fegten über die Abnormalitätszone, fokussierten sich auf Ozzie, der bereits transparent zu werden begann, während seine Körpermoleküle sich veränderten, sich verflüchtigten. Es war gerade noch genug von ihm übrig, um einen entschuldigenden Ausdruck auf seinem geisterhaften Gesicht zu offenbaren. Er hob eine Hand zu einem halbherzigen Winken.
    »Warten Sie!«, brüllte Oscar. »Sie hauen ab?« Er konnte es schlichtweg nicht fassen.
    »Solche Sachen sind einfach nichts mehr für mich«, erwiderte Ozzie schwach.
    »Doch, sind sie! Sie sind Ozzie. Helfen Sie uns.«
    »Ihr kommt schon zurecht. Aber hey, eines Tages misch ich vielleicht wieder mit. Aber verlasst euch besser nicht drauf.« Und damit waren seine Umrisse verschwunden. Eine Art Störung erschütterte die zugrundeliegenden Quantenfelder. Etwas, das sich weit außerhalb des Analysespektrums von Oscars Feldfunktionsscan befand.
    »Leck mich am Arsch!«, keuchte Beckia. »Wo ist er hin?«
    »Unwichtig«, sagte Tomansio. »Meuterer, Sie beschützen die Träumer. Alle anderen, auf zum Stelldichein. Im Uhrzeigersinn verteilen. Haltet sie vom Haus fern.«
    Oscar malmte sich

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