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Ewiges Verlangen

Ewiges Verlangen

Titel: Ewiges Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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stieß einen tiefen Atemzug aus. Ihr dankbarer Blick aus blauen Augen nahm jeden Zentimeter von Dillons Gesicht in sich auf. »Sieht so aus, als schulde ich Ihnen jetzt etwas.«
    Die tiefe Verfärbung um Saras Hals entging Dillon nicht, aber sie wandte den Blick bewusst ab und gab sich heiter und unbeschwert. »Endlich. Endlich schuldet mir einmal jemand etwas.«
    Sara griff mit aufrichtigem Blick nach ihrer Hand. »Alles, was Sie wollen, D.«
    Dillon wölbte die Augenbrauen. »Alles?« Sie hatte es scherzhaft klingen lassen wollen, aber es war da. Sie wusste, dass es da war, in ihren Augen, als sie zu der Menschenfrau hinaufsah, die sie beschützt hatte. Eine Affinität. Und Sara wusste es auch.
    Ein Lächeln teilte Saras Züge, und sie beugte sich vor und küsste Dillon unmittelbar auf den Mund. Nur einmal, sanft, ein flüchtiger Kuss. Als sie sich wieder aufrichtete, fragte sie schelmisch: »Wie war das?«
    »Nicht genau das, was ich erwartet hatte.«
    Sara mimte die Beleidigte. »Was? Ich habe Sie nicht erregt?«
    Dillon lachte. Sie konnte nicht anders – das Mädchen war verdammt zu liebenswert. »Sie und ich, Doc – Freunde. Gute Freunde.«
    »Gut«, murmelte Sara. »Also auf Ihre Art, aber sagen Sie nicht, ich hätte es nicht versucht.«
    Dillon lachte, obwohl es höllisch wehtat, und stellte sich den Ausdruck auf Alexanders Gesicht vor, wenn sie ihm von dieser kurzen, unschuldigen Mädchen-Aktion erzählte.
    Alexander und Nicholas kauerten auf dem Dach des Walter- Wynn-Krankenhauses über Tom Trainers Leichnam. Dass die Zeiten wieder besser würden, schien ebenso fern wie der Traum, den Eternal Breed zu stürzen. Die Zeit verging mit lautem Ticken und erinnerte Alexander daran, dass er Trainers Erinnerungen retten musste, bevor es zu spät wäre, bevor sein Gehirn komplett abschaltete und Ethans Versteck ein Geheimnis bliebe.
    Er entblößte seine Fänge, senkte den Kopf und biss zu. Er biss tief hinein, direkt in die Schläfe. Vor der Umwandlung war er kaum in der Lage gewesen, die Haut ohne grausamen Schlag zu durchstoßen, aber nun war es, als dringe ein Messer durch Butter.
    Ein Tunnel erstreckte sich in Alexanders Geist meilenweit, und auf beiden Seiten des Tunnels tauchten Erinnerungsfetzen auf, ein Bild nach dem anderen. Alexander sah Tom als Kind, wie er auf einer Wiese spielte; Tom, der sich in einem Schrank versteckte, ein Kaninchen auf dem Schoß, seine Hände um den Hals des armen Wesens gelegt.
    »Vorsichtig, Alex«, warnte Nicholas sanft. »Lass dich auf das, was du siehst, nicht gefühlsmäßig ein. Konzentriere dich.«
    Alexander umkreiste die Erinnerung, drängte voran und umging Erinnerungen, die er nicht brauchte oder wollte, bis er zur jüngsten Vergangenheit kam. Als er Sara sah, wappnete er sich und verlangsamte seinen Schritt …
    Ja. Wir sind da.
    Dare, Sex, das Stadthaus, der Kampf mit Alexander und seinen Brüdern und die Flucht zum neuen Aufenthaltsort. Alexander begab sich mitten hinein und saugte Trainers Bluterinnerungen in sich ein. Dies geschah rasch, und als er sich wieder zurückzog, hallte das Abbrechen des Sauggeräusches in der frostigen Luft wider, während sein Geist schnell verarbeitete, was er aufgenommen hatte.
    Nicholas sah ihn an. »Schmeckt es gut?«
    »Wenn man Kloake mit einem Hauch Krankheitserreger mag«, erwiderte Alexander, erhob sich und wischte sich mit dem Jackenärmel den Mund ab.
    »Hast du Zugang gefunden?«
    Alexander schüttelte den Kopf. »Nur Bilder.«
    »Konntest du sie erkennen? War es eine Stadt?«
    Alexander trat zum Rand des Daches und spürte, wie die Enttäuschung in seinem Inneren tobte. Er konnte nicht sagen, was oder wo es gewesen war, und doch fühlte es sich für ihn irgendwie vertraut an.
    Nicholas trottete heran. »Die ›Augen‹ haben dreißig Minuten Zeit zum Sammeln. Vielleicht liefern sie ein weiteres Teil des Puzzles.«
    Vielleicht. Alexander blickte auf die Stadt hinaus, während sein Geist auf Hochtouren arbeitete. »Dare hat einen Vorgesetzten.«
    »Was? Wer?«
    Alexander zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Trainer wusste es auch nicht.«
    Nicholas wölbte die Augenbrauen. »Nun, wenn das stimmt, dann erklärt es die außergewöhnliche Kraft eines bloßen Unreinen. Aber wie wird die Macht weitergegeben? Durch Blut?«
    »Wir werden fragen, Duro .« Er zog Nicholas neben sich, bereit, mit Geisteskraft zu fliegen. »Unmittelbar bevor wir ihn töten.«

36
    Sara stand nackt vor dem Spiegel in Alexanders Schlafzimmer, ihre

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