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Exodus

Titel: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon Uris
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in diesem Land erreicht haben, dann ist man kein Realist, wenn man es ablehnt, an Wunder zu glauben.«
    »Wenn ich nur auch so denken könnte, Bruce!«
    »Was für eine Spielzeug-Armee diese Juden doch haben! Ein paar Burschen und Mädchen ohne Gewehre, ohne Ränge und Uniform, und sogar ohne Bezahlung. Der Kommandant des Palmach ist kaum dreißig Jahre alt und seine drei Brigadeführer sind rund fünfundzwanzig. Aber in ihnen ist etwas, das von Militärexperten zwar nicht in Rechnung gestellt werden kann, womit die Araber aber doch sehr zu tun haben werden: Die Juden sind bereit, den letzten Mann, die letzte Frau und das letzte Kind zu opfern, nur um das zu behalten, was sie hier erreicht haben. Und wieviel Blut sind die Araber zu opfern bereit?«
    »Glauben Sie, daß die Juden siegen können? Glauben Sie das wirklich?«
    »Nennen Sie es ein Gotteswunder, wenn Sie wollen, oder sagen wir lieber schlicht und einfach, daß die Juden nicht nur einen Ari ben Kanaan haben.«
    Am nächsten Tag fuhr Kitty nach Gan Dafna zurück. Sie war überrascht, in ihrem Büro Jordana zu sehen, die hier auf sie gewartet hatte.
    »Was führt Sie zu mir, Jordana?« fragte Kitty kühl. »Ich bin sehr beschäftigt.«
    »Wir haben gehört, was Sie für Ari getan haben«, murmelte Jordana verlegen, »und ich wollte Ihnen gern sagen, wie dankbar ich Ihnen bin.«
    »Ihr Nachrichtendienst scheint also wieder zu funktionieren. Ich bedaure, daß ich meine Abreise verschieben mußte. Im übrigen brauchen Sie sich nicht verpflichtet zu fühlen. Ich hätte dasselbe für einen angeschossenen Hund getan.«
    Kitty machte Reisepläne. Doch dann bat Dr. Liebermann sie, noch ein paar Wochen zuzulegen. Aliyah Bet hatte weitere hundert Kinder ins Land geschmuggelt, und für diese Kinder mußte neues Pflegepersonal ausgebildet werden. Viele der Neuangekommenen waren in sehr schlechter Verfassung, nachdem sie mehr als zwei Jahre in DP-Lagern zugebracht hatten.
    Kitty blieb, und machte dann erneut Reisepläne. Schließlich waren es wieder nur noch zwei Tage, bis sie, zusammen mit Karen, Gan Dafna und Palästina verlassen wollte.
    Gegen Ende August 1947 machte der Untersuchungsausschuß der UNO von Genf aus verschiedene Schlichtungsvorschläge.
    Jeder dieser Pläne befürwortete die Aufteilung Palästinas in ein arabisches und ein jüdisches Gebiet, wobei Jerusalem internationales Territorium werden sollte. Die lauteren Absichten des Ausschusses standen dabei außer Frage, denn er setzte sich gleichzeitig dafür ein, daß ab sofort monatlich sechstausend Juden aus den DP-Lagern Europas Erlaubnis zur Einwanderung erhalten und daß die Juden Grund und Boden erwerben dürfen sollten.
    Die Juden hatten darum gebeten, dem Gebiet des jüdischen Staates die Negev-Wüste hinzuzufügen. Die Araber besaßen Millionen Quadratmeilen unfruchtbarer Wüste. Die Juden wollten dieses kleine Gebiet, das einige tausend Quadratmeilen umfaßte, gern dazuhaben, weil sie hofften, es urbar machen zu können. Der Untersuchungsausschuß der UNO war damit einverstanden.
    Aber auch mit der Negev-Wüste war das abgeteilte Gebiet ein lebensunfähiger Staat. Es bestand aus drei Gebietsstreifen, die durch schmale Korridore miteinander verbunden waren. Die Araber erhielten drei größere Gebietsstreifen, gleichfalls durch Korridore verbunden. Die Juden verloren ihre Ewige Stadt, Jerusalem. Sie behielten das Scharon-Gebiet und die Teile von Galiläa, die sie dem Sumpf abgewonnen hatten. Das Ganze war ein unhaltbares Staatengebilde, doch der Jischuw-Zentralrat und die Zionistische Welt-Organisation erklärten sich bereit, den Kompromißvorschlag anzunehmen. Auch die Araber erteilten ihre Antwort. Sie erklärten, die Teilung Palästinas bedeute den Krieg.
    Trotz der Drohungen der Araber beschloß der Untersuchungsausschuß, den Plan der Teilung Palästinas im September der Vollversammlung der UNO in New York vorzulegen. Alles war verpackt, geordnet und geregelt. Wieder einmal stand die Abreise von Kitty und Karen unmittelbar bevor. Am nächsten Morgen würde Bruce Sutherland sie in seinem Wagen zum Flugplatz Lydda bringen, und am Abend sollten sie nach Rom abfliegen. Die großen Koffer waren schon per Schiff vorausgeschickt worden. In der Wohnung war alles aufgeräumt und eingepackt. Kitty saß in ihrem Büro am Schreibtisch, um die letzten Karteikarten einzuordnen. Dann brauchte sie die Karteikästchen nur noch in den Aktenschrank zu stellen, den Aktenschrank abzuschließen und aus der Tür

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