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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Prolog
     
    Die Situation im Dambanor-System war während des ersten Kridan-Krieges rechtlich, politisch und militärisch gesehen sowohl prekär als auch kompliziert. Davon abgesehen liegt uns hier ein Widerstreit unterschiedlicher Interessengruppen vor. Da sind auf der einen Seite die menschlichen Siedler auf Dambanor II, die in einer Art Dauerkonflikt mit den Eingeborenen liegen, einem echsenartigen Volk, das sich selbst als Gheroor bezeichnet und die sich noch im Prä-Weltraum-Stadium befinden. Ihre Kulturstufe ist – mit einigen Einschränkungen – jener der italienischen Renaissance vergleichbar. In der Waffentechnik haben sie diese technologische Stufe teilweise schon überwunden, denn sie verwenden inzwischen Schusswaffen mit Steinschloss.
    Dambanor I hingegen ist eine vulkanisch geprägte heiße Welt, die bis zum Eintreffen der Xabong nicht besiedelt war. Die Affenartigen haben sich dort angesiedelt und nennen diese Welt jetzt Neu Xabonga.
    Die Machtverteilung unter den Xabong ist äußerst instabil. Das hat mit ihrem politischen System zu tun, in dem der Wechsel in Führungspositionen durch legale Formen des politischen Mordes vonstatten geht und die Fluktuation der Entscheidungsträger und relevanten Verhandlungspartner sehr groß ist. Das zog auch immer eine gewisse Unzuverlässigkeit in Bündnisfragen nach sich. Die anfängliche Hoffnungen, durch eine Ansiedlung der Xabong ein Bollwerk am Rand des Niemandslandes zu errichten, das die Solaren Welten vor einem weiteren Vordringen der Kridan schützen könnte, haben sich nur zum Teil erfüllt. Insbesondere macht die Optimierung der teilweise minderwertigen Raumgeschütze durch die Technik des Star Corps nicht in dem Tempo Fortschritte, wie das im Interesse der Menschheit wünschenswert gewesen wäre. Mitverantwortlich dafür ist die mangelnde Bereitschaft auf Seiten der vorwiegend mit inneren Querelen und Machtkämpfen befassten Führung von Neu Xabonga, fremde Technologie zu akzeptieren. Es gibt politisch-weltanschauliche Strömungen, die einen Technologietransfer durch die Menschheit von Grund auf ablehnen.
    Darüber hinaus macht in letzter Zeit eine quasi-religiöse Erweckungsbewegung unter den Xabong von sich reden. Wir wissen noch nicht allzu viel über die Ideologie dieser Strömung und können auch noch nicht einschätzen, wie groß die Entschlossenheit dieser Gruppierungen sein könnte, in absehbarer Zeit die Macht auf Neu Xabonga zu übernehmen. Aber unseren Informationen nach wächst ihr Einfluss und ihr Rückhalt – sowohl in der Bevölkerung als auch insbesondere bei Angehörigen der Flotte. Welche Ursachen dies im Speziellen hat, sollte durch unsere Nachrichtendienste möglichst bald und umfassend aufgeklärt werden.
    Aus einem Bericht von Seyra Chang Mandiri;
    beigeordnete sicherheitspolitische Referentin
    von Hans Benson, dem Vorsitzenden
    des Hohen Rates der Solaren Welten, 2.1.2239
     
     
    Seit heute kämpfen Verbände der Xabong unter meinem Kommando und helfen dabei mit, den Brückenkopf der Invasoren unter Kontrolle zu halten. Es ist nicht einfach mit ihnen. Nur ein Teil ihrer Schiffe besitzt schon mit irdischer Technik optimierte Wuchtgeschütze und ihre Neigung, Befehle von Fremden anzunehmen ist auch nicht sonderlich groß. Sie sind nicht leicht in die taktische Disziplin eines Raumverbandes einzuordnen, was immer wieder zu Problemen und unnötigen Verlusten führt.
    Nun, ich bin Kommandant eines Raumverbandes, kein Erzieher. Aber im Moment ist unsere Situation die, dass wir jede Verstärkung brauchen können.
    Den Kridan ist der erste Angriffselan längst abhanden gekommen. Der Brückenkopf hat sich in den letzten Monaten nicht mehr ausgedehnt. Allerdings haben auch wir es umgekehrt nicht schaffen können, ihn merklich zu verkleinern. Es herrscht eine Art Status Quo. Ein Stellungskrieg im Weltraum, wenn dieser Vergleich gestattet sei.
    Ich bitte daher alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um einen Zustand – auch minimaler! – Überlegenheit herzustellen, denn in diesem Quasi-Patt können schon leichte Kräfteverschiebungen den Ausschlag geben.
    Ich möchte erneut zu bedenken geben, dass man den Gedanken nochmals erwägen sollte, das lose Bündnis mit den Starr zu intensivieren. Sie haben uns bereits einmal wirksam geholfen, als die Erde durch die Invasion der Msssarrr einer zusätzlichen Bedrohung ausgesetzt war und vielleicht könnte es einer geschickteren und intensiveren diplomatischen Tätigkeit in Richtung des

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