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Fahr zur Hölle, Mister B.: Fantastischer Thriller (German Edition)

Fahr zur Hölle, Mister B.: Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: Fahr zur Hölle, Mister B.: Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barker Clive
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Jahre werden die Ringe an den Fingern der Päpste nur immer größer und glänzender, und der Speichel auf den Lippen der Männer, die diese Ringe küssen – die Männer, die in öffentlichen Gebäuden als Marionetten privater Interessen regieren –, wird immer toxischer und gerinnt durch die Lügen und Halbwahrheiten, die sie von sich geben, zu purem Gift.
    Es kommt also nicht darauf an, ob ich das Geheimnis kenne oder Sie. Es ändert rein gar nichts. Lassen Sie mich einfach das Geheimnis von der Seele reden, dann können Sie dieses Buch verbrennen und wir haben die beste beider Welten, richtig?
    Seien Sie jetzt aber ganz still. Denn Geheimnis bleibt Geheimnis, auch wenn es keiner hören will. Es besitzt trotzdem Macht.
    Vielleicht ist es ja nur so, dass seine Stunde noch nicht gekommen ist. Ha! Ja. Das wäre möglich. Vermutlich sogar wahrscheinlich. Ja, ich finde es wahrscheinlich. Seine Stunde ist noch nicht gekommen.
    Aber wenn, dann haben Sie etwas, wofür es sich zu leben lohnt. Stellen Sie sich das vor! Wie es sein muss, am Morgen aufzustehen und zu denken: Ich weiß, warum ich lebe; ich habe ein Ziel, einen Grund, zu atmen.
    Stellen Sie sich das vor.
    Stellen Sie es sich vor, und während Sie es sich vorstellen, hören Sie mir zu:
    Ich kenne ein Geheimnis, das die Welt eines Tages brauchen wird.
    Dämonation! Was für ein Glück für mich, dass ich einen Vater hatte, der mich hasste. Einen Vater, der mich in jenem Feuer der Beichte brennen ließ, bis ich zur wandelnden Narbe wurde. Denn wäre das nicht passiert, dann hätte ich mich niemals so unter den Menschenmassen bewegen können, wie es mir dadurch möglich war. Unversehrt hätte ich nie und nimmer gewagt, Joshua’s Field zu betreten. Und ohne Joshua’s Field hätte ich ihn niemals kennengelernt, meinen ...
    ... meinen ...
    ... Lehrer. War er das?
    ... Liebsten. War er das?
    ... Peiniger. War er das?
    Ja. Das war er. Kein Zweifel. Ich schwöre, er erfand einzig und allein für mich fünf neue Todesqualen, und alles aus Liebe.
    Ich spreche natürlich von Quitoon. Vor ihm hatte ich nicht gewusst, dass man einen Gott in seinem privaten Himmel haben kann. Oder dass man so inbrünstig lieben und hassen kann. Dass ich ihn manchmal so nahe bei mir haben wollte, dass ich mich am liebsten in ihm aufgelöst hätte, damit wir beide uns nie wieder trennen würden. Und dann sagte er etwas, um mich zu verletzen: um mir tiefen Schmerz zuzufügen, bitteren Schmerz, einen Schmerz, wie ihn mir nur jemand zufügen konnte, der mich besser kannte als ich mich selbst.
    Und wenn ich daran denke, so wie jetzt, wird mir klar, dass das Geheimnis, das in Gutenbergs Haus verborgen lag, die ganze Zeit in mir gewesen war.
    Ich sah es natürlich nicht, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, mich selbst zu bemitleiden, weil ich glaubte, ich wäre der Einzige, der je einen anderen gleichzeitig geliebt und gehasst hatte. Erst in Gutenbergs Werkstatt begriff ich, dass der Widerspruch, der mir in Kopf und Herz Seelenqualen bereitete, mit großen Buchstaben in die Substanz der Welt selbst hineingeschrieben war.
    Liebe ist es, die alles in Bewegung hält. Besser gesagt, Liebe und deren Diebstahl, Dahinscheiden, Schweigen, hält alles in Bewegung. Von einer großen Erfüllung – dem Gefühl, dass alles zum Besten stand und mit nur ein klein wenig Liebe in diesem Zustand gehalten werden konnte – bis hin zu einer so allumfassenden Leere, dass einem die Knochen heulten, wenn der Wind durch sie hindurchwehte: Das Hin und Her zwischen diesen beiden Zuständen war der Motor aller Dinge.
    Ergibt das einen Sinn für Sie, nicht nur als Worte, sondern als ein Gefühl; ja, und Wahrheit, als unbestreitbare, unerschütterliche Wahrheit? Ich sehe Ihre Augen, wie Sie diese Zeilen meiner Erinnerungen und Bekenntnisse lesen und frage mich: Besteht eine Verbindung zwischen uns, zwischen Ihnen und mir?
    Vielleicht haben wir jetzt nur noch einander. Haben Sie daran schon einmal gedacht? Sicher, Sie haben vielleicht Freunde, die Ihnen ihre kleinen Sorgen und Nöte anvertrauen. Aber Sie hatten nie einen Liebsten, der ein Dämon war, richtig? So wenig wie ich jemals einen Ihrer Art um etwas angefleht hätte wie Sie jetzt. Nie zuvor habe ich um etwas gebeten, nicht einmal um eine so unbedeutende Kleinigkeit wie eine Flamme.
    Wie auch immer, zurück zur Werkstatt. Oder, genauer gesagt, zu dem Erzbischof (der, nebenbei bemerkt, den übel riechendsten Atem hatte, der mir je untergekommen ist), der mir

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