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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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in seinem Bettchen gefunden hatte. Ein Mann, der am Mountain Island Lake ans Ufer gespült worden war. Eine Frau, die man in ihrer Küche an der Sugar Creek Road mit einer Bratpfanne erschlagen hatte.
    Meine Bergung aus der Sandgrube hatte die Fallnummer MCME 226-11 erhalten. Die Knochen und Zähne gehörten sehr wahrscheinlich zu der vermissten Ehefrau, doch auch diese Annahme konnte sich immer noch als falsch erweisen. Deshalb hatten sie eine neue Fallnummer bekommen.
    Die Überreste von der Deponie hatten die Nummer MCME 227-11.
    Mein Büro liegt ganz hinten, neben denen der drei Pathologen. Die Quadratmeter sind so bemessen, dass, würde ich nicht zum Personal gehören, diese Kammer wohl für die Aufbewahrung von Putzeimern und Mopps benutzt würde.
    Ich schloss die Tür auf, warf die Zeitung auf den Schreibtisch, ließ mich auf den Stuhl fallen und legte meine Handtasche in eine Schublade. Zwei Gutachtenanfragen lagen auf der Schreibunterlage, beide von Tim Larabee unterzeichnet.
    Ich fing mit dem Observer an. Der Artikel stand auf Seite drei des Lokalteils und war nur sechs Zeilen lang. Der Verfasser war Earl Byrne, der pilzförmige Mann, den ich im Focus gesehen hatte.
    Mir war es ganz recht. Vielleicht half das Medienecho ja bei der Identifikation.
    Ich zog zwei Formulare aus der Plastikablage auf dem Aktenschrank hinter mir, trug die Fallnummern ein und schrieb kurze Beschreibungen der beiden Funde und der Umstände ihrer Entdeckung. Dann ging ich in den Umkleideraum, zog mir Pathologenkluft über und betrat den Stinker.
    Die Knochen aus der Sandgrube lagen auf der Arbeitsfläche, und zwar noch in der braunen Beweismitteltüte, in die ich sie gesteckt hatte.
    Die Tonne aus der Deponie stand samt schlammverklebter Plastikplane auf einer Rollbahre.
    Da die vermisste Hausfrau weiter oben auf der Liste stand, fing ich damit an.
    Nachdem ich mir Kamera, Greifzirkel, Klemmbrett und eine Lupe zusammengesucht hatte, band ich mir eine Papierschürze um und zog Latexhandschuhe an. Kein Vergleich mit Schutzhelm und Weste, aber dieser Aufzug hatte seine eigene Eleganz.
    Um Viertel nach zehn war ich fertig. Röntgenaufnahmen, Vermessung und Untersuchung per Augenschein sowie unter dem Mikroskop ergaben, dass die Knochen und Zähne vereinbar waren mit dem Skelett aus der Sandgrube. Eine Zahnuntersuchung würde den Befund weiter bestätigen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass die von mir geborgenen Teile zu der vermissten Hausfrau gehörten.
    Und dass sie tatsächlich ermordet worden war.
    Das Zungenbein, ein dünner, u-förmiger Knochen aus ihrem Hals, zeigte Brüche auf jedem Flügel. Solche Verletzungen rühren fast immer von manueller Strangulation her.
    Ich beendete eben meinen Bericht, als das Telefon sich mit einem Klingelton meldete, der auf einen internen Anruf hindeutete.
    »Ich habe hier einen Herrn, der Sie zu sehen wünscht.« Mrs Flowers klang nervös.
    »Kann sich nicht Joe um ihn kümmern?«
    »Er ist immer noch unterwegs.«
    »Ich versuche, mich auf diese Fälle zu konzentrieren«, sagte ich.
    »Der Herr sagt, er hat Informationen, die sehr wichtig sind.«
    »Informationen worüber?«
    »Die Leiche von der Deponie.«
    »Ich kann darüber noch nicht sprechen.«
    »Er glaubt zu wissen, wer es ist.« Gedämpft, aber aufgeregt,
    »Ist Elvis endlich wieder aufgetaucht?« Gereizt, aber diesen Spruch hatte ich schon zu oft gehört.
    Ein Augenblick pikierten Schweigens.
    »Dr. Brennan. Dieser Mann ist kein Spinner.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Ich habe ihn im People -Magazin gesehen.«

3
    Generation? Erziehung? Hormone? Ich habe keine Ahnung, warum, aber in Anwesenheit attraktiver Y-Chromosomen errötet Mrs Flowers immer, und ihre Stimme wird leicht atemlos.
    »Dr. Brennan, darf ich Ihnen Wayne Gamble vorstellen?«
    Ich schaute hoch.
    In meiner Tür stand ein kompakter Mann mit intensiven, braunen Augen und kurz geschnittenen, straff nach hinten gekämmten, dunkelblonden Haaren. Er trug Jeans und ein schwarzes Strick-Polohemd mit dem aufgestickten roten Logo von Hilderman Motorsports.
    Ich legte meinen Stift weg.
    Gamble kam ins Büro und streckte die Hand aus. Sein Griff war fest, aber kein Testosteron-Schraubstock.
    »Bitte setzen Sie sich.«
    Ich deutete zu einem Stuhl an der gegenüberliegenden Wand. Das hieß, etwa zwei Meter von meinem Schreibtisch entfernt. Gamble zog ihn heran, setzte sich und stützte die Handflächen auf die Knie.
    »Kann ich Ihnen etwas bringen?« Marilyn Monroe

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