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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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kauerte sich neben mich, und gemeinsam stemmten wir das Ding hoch. Es war angefüllt mit einer festen, schwarzen Masse.
    Ich beugte mich darüber. Etwas Blasses hing in der dunklen Füllung, aber das Dämmerlicht kurz vor dem Sturm verhüllte jedes Detail.
    Ich griff eben nach meiner Mag-Lite, als ein Blitz über den Himmel zuckte.
    Eine menschliche Hand blitzte weiß im elektrischen Gleißen auf.
    Und verschwamm wieder in Dunkelheit.

2
    Ich ließ den Strahl meiner Taschenlampe über die tintige Topografie wandern.
    Der weiße Einschluss war fraglos eine menschliche Hand.
    Die Füllung war steinhart, bröckelte jedoch an den offen liegenden Kanten. Ich vermutete Asphalt. Die Größe der Tonne deutete auf ein Volumen von etwa hundertdreißig Litern hin.
    Nach dreißig Sekunden Diskussion hatten wir einen Plan.
    Warner und Jackson würden Wache halten, während wir anderen ins Büro der BFI, der Betreiberfirma der Deponie, zurückkehrten. Jackson meinte, er wäre lieber woanders, protestierte jedoch nicht weiter.
    Die Wolken brachen, als Hawkins, Malone und ich zurückmarschierten. Schlammbespritzt und völlig durchnässt erreichten wir das Gebäude.
    Zu meiner Verärgerung warteten ein kurzes Stück weiter unten auf dem Kiesweg zwei Fahrzeuge mit laufendem Motor und zuckenden Scheibenwischern. Ich erkannte den Fahrer des Ford Focus.
    »Verdammt«, sagte ich.
    »Was?« Molene hinter mir atmete schwer.
    »Reporter.« Ich deutete in die Richtung der Fahrzeuge.
    »Ich habe mit niemandem gesprochen. Ich schwöre es.«
    »Die haben mit ihren Scannern wahrscheinlich den Funkkontakt zwischen der Polizei und dem ME abgefangen.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Es ist Rennwoche.« Ich versuchte erst gar nicht, meine Verärgerung zu verbergen. »Ein Mord an der Rennstrecke wäre eine knallige Schlagzeile.«
    Als die Reporter uns sahen, stiegen sie aus ihren Autos und schlitterten zum Checkpoint. Der eine war ein pilzförmiger Mann mit einem Regenschirm. Ihm folgte eine Frau in Regenmantel und pinkfarbenen Plastikstiefeln.
    Der Wachmann schaute fragend in unsere Richtung. Molene winkte mit beiden Händen ab.
    Da man ihnen den Zugang verwehrte, schrien die beiden durch den Wolkenbruch.
    »Wie lange ist die Leiche schon da draußen?«
    »Ist es das Mädchen, das aus der Bar Carolina verschwand?«
    »Irgendwelche Verbindungen mit der Rennstrecke?«
    »Dr. Brennan – «
    »Hat der ME vor – «
    Hawkins, Molene und ich eilten in das Büro des Managements. Die Tür knallte zu und schnitt das Sperrfeuer der Fragen ab.
    »Könnte es tatsächlich das Leonitus-Mädchen sein?« Hawkins meinte eine junge Frau, die vor zwei Jahren nach einer abendlichen Kneipentour mit Freundinnen verschwunden war.
    »Wie alt ist dieser Sektor?«, fragte ich Molene.
    »Da muss ich in den Unterlagen nachsehen.«
    »Ungefähr.« Ich nahm Helm und Schutzweste ab und hielt sie auf Armeslänge ausgestreckt. Was nichts brachte. Ich triefte ebenso sehr wie sie.
    »Nach 2005 haben wir dort keinen Müll mehr abgeladen. Ich würde diese Schicht auf Ende der Neunziger bis vielleicht 2005 schätzen.«
    »Dann ist das Opfer nicht Leonitus«, sagte Hawkins.
    Oder Teile von ihr, dachte ich.
    Während Hawkins und Molene mit einem Motorkarren zurückfuhren, um die Tonne zu holen, rief ich Larabee an. Er sagte, was ich erwartet hatte. Bis morgen.
    So viel zu faulenzen mit meiner Katze.
    Dreißig Minuten später stand Jacksons Fundstück schlammiges Wasser triefend und Rost bröselnd auf Plastikplanen im Transporter des ME. Fünf Minuten später war es zusammen mit den Zähnen und Knochen aus der Sandgrube in Cabarrus County unterwegs nach Charlotte.
    Officer Warner brachte mich zur Interstate zurück. Danach war ich auf mich allein gestellt.
    Der Wolkenbruch, die Stoßzeit und der Wahnsinn der Rennwoche sorgten für einen Rückstau bis Minneapolis. Zum Glück stand der auf meiner Gegenrichtung, doch auch der Verkehr nach Westen war sehr dicht. Während ich rollend und bremsend in Richtung Heimat zockelte, dachte ich über die Person nach, die wir eben entdeckt hatten.
    Eine ganze Leiche? In einer Tonne dieser Größe wäre das ziemlich schwierig, aber nicht unmöglich. Abgetrennte Teile? Ich hoffte es nicht. Ein unvollständige Leiche würde bedeuten, dass ich noch einmal zur Deponie würde zurückkehren und eine systematische Suche durchführen müssen.
    Diese Aussicht war eindeutig unerfreulich.
    Der Freitag versprach eine Wiederholung des Donnerstags zu werden. Heiß

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