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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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zurück. „Rück schon mit der Sprache raus!“
    Benjamin holte beinahe feierlich Luft. „Also, ich hab die Fotos der Familie mit denen von vermissten Personen hier in England abgeglichen und bin fündig geworden.“
    Melinas Augen wurden größer und sie warf ihm einen kurzen, freudig überraschten Blick zu.
    „Es wurden nicht alle gesucht“, erklärte er, „aber zumindest der Junge.“
    „Von wem?“ hakte sie sofort aufgeregt nach.
    „Von einer Frau namens Stacey Clarke. Sie war über drei Jahre in dem Haushalt seines Vaters als Nanny und Haushälterin tätig. Der Junge hieß Jack Spencer, Sohn von Simon und Harriet Spencer. Mr. Spencer war damals Witwer. Seine Frau starb vor Jahren bei einem Autounfall. So wurde es Miss Clarke jedenfalls erzählt.“
    „Oh“, entfuhr es Melina, „heißt das, die Geschichte war erfunden?“
    „Miss Clarke ist sich da nicht so sicher, doch sie hat mir geschrieben, sie habe ihre Zweifel.“
    „Du hast sie kontaktiert?“
    „Ja, natürlich. Ich wollte doch Informationen und sie ist sehr auskunftsfreudig, weil sie nie die Hoffnung aufgegeben hat, den Jungen eines Tages wiederzufinden.“
    „Wann und wie ist er verschwunden?“
    „Das Haus, in dem die Spencers wohnten, war von einem Tag auf den anderen leer geräumt. Sie hatten nichts dagelassen, was einen Anhaltspunkt darüber gegeben hätte, wohin sie verschwunden sind. Die Spencers gab es einfach plötzlich nicht mehr. Das ist jetzt fünfundzwanzig Jahre her.“
    Melina schüttelte den Kopf. „Unglaublich.“
    „Ja, aber der wirkliche Clou kommt ja erst noch“, gab Benjamin zurück. „Ich hab der Frau die Bilddateien geschickt und sie hat nicht nur den Jungen, sondern auch seinen Vater wiedererkannt.“
    „Oh Gott!“ stieß Melina angespannt aus. „Sag nicht, sie hat Demeon als Mr. Spencer identifiziert!“
    „Doch genau das hat sie!“
    Melina schüttelte fassungslos den Kopf. „Das war niemals sein Kind. Das glaube ich nicht. Es sieht ihm überhaupt nicht ähnlich!“
    „Aber warum hat er ihn dann damals als seinen eigenen Sohn ausgegeben?“ wandte Benjamin ein. „Drei Jahre lang!“
    „Vielleicht hat er jemandem geholfen, der in Not war… um eine Schuld wiedergutzumachen“, schlug Melina zögerlich vor.
    Benjamin ließ seiner Tante einen überaus skeptischen Blick zukommen. „Glaubst du das im Ernst?“
    Sie seufzte tief. „Nein, ich glaube allerdings auch nicht, dass es sein Kind war. Er hat es nur versorgt… auf es aufgepasst, für wen auch immer. Vielleicht hat ihn sogar jemand dazu gezwungen?“
    „Und dann? Hat er plötzlich keine Lust mehr gehabt oder wie?“
    „Es muss etwas passiert sein – etwas Schreckliches“, überlegte Melina.
    „Vielleicht hat jemand das Kind entführt“, schlug Benjamin vor. „Das würde zumindest erklären, warum Demeon immer noch diese Fotos mit sich herumträgt.“
    „Weil er noch nach dem Junge sucht – ja!“ stimmte Melina ihm aufgeregt zu.
    „Die Frage ist nur, was so besonders an dem Kind ist“, brachte Benjamin nachdenklich ein. „Warum sucht er es immer noch, nach all der Zeit, die vergangen ist? Und wieso mit diesem Foto? Wenn der Junge noch lebt, ist er jetzt ein erwachsener Mann und sieht ganz anders aus. Wahrscheinlich ist er auch gar nicht mehr auf die Hilfe anderer angewiesen.“
    Melina kniff ein wenig die Augen zusammen. „Vielleicht ist es ja auch eher Demeon, der Hilfe braucht…“
    „Von dem Jungen?“ Das klang gar nicht so dumm. „Hm – vielleicht kennt er ein Geheimnis. Oder er war Zeuge von etwas.“
    „Hatte diese Miss Clarke eine Idee dazu, warum der Junge verschwunden ist?“ fragte Melina.
    „Nein, doch sie meinte, sie könne uns eine ganze Menge über ihn und seinen Vater erzählen.“ Benjamin griff in seine Jackentasche und kramte einen Zettel daraus hervor. „Sie hat mir sogar ihre Adresse gegeben und gesagt, wir könnten sie gern morgen besuchen. Nicht vor neun Uhr morgens und nicht nach zehn Uhr abends.“
    Melina schüttelte lächelnd den Kopf. „Benny, du bist unglaublich!“
    Er konnte ihr ansehen, dass sie stolz auf ihn war, und das war ein ziemlich gutes Gefühl. „Na ja, man tut, was man kann“, murmelte er. „Heißt das, wir fahren hin?“
    „Aber natürlich! Eine solche Informationsquelle dürfen wir uns nicht entgehen lassen!“
    „Dann steht für morgen also der Besuch bei Miss Clarke an. Was machen wir heute?“ Benjamin sah seine Tante erwartungsvoll an.
    „Heute?“ Sie ließ ein leises

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