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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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den Gamma-Quadranten zurückkehren und versuchen würde, die aggressive Natur des Dominion zu verändern. Deshalb hatte er den Transkorder aus Weyoun 8s Leichnam entfernt. Ein neuer Klon, so seine Argumentation, mochte sich ähnlich entwickeln – mit dem Wunsch nach Frieden und der Bereitschaft, für diesen einzutreten. Wie nun auch bei Rotan’talag, hatte Odo vorgehabt, die Entwicklung des nächsten Weyouns mit aller Kraft zu steuern.
    In einer Wand auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke erwachte ein Bildschirm zum Leben, und das Gesicht einer Frau erschien. Odo erkannte sie als Vannis, eine der Vorta, die Weyoun und die anderen dabei unterstützten, den Willen der Gründer auszuführen. Sie hatte scharf geschnittene Züge, und lange dunkle Locken umrahmten ihr Gesicht, dessen Blässe ein krasser Gegensatz zu den Haaren und den indigofarbenen Augen war. Zu letzteren passte die Jacke, die sie über ihrer im Ton von Elfenbein gehaltenen Bluse trug. Odo sah, wie sie den Mund öffnete und sprach, und wie Weyoun antwortete, doch die Stimmen der beiden waren so leise, die Worte so sanft gesprochen, dass der Klang der Impulstriebwerke sie verschluckte, bevor sie ihn erreichen konnten. Der Jem’Hadar-Siebte achtete nicht weiter auf das Gespräch. Mit geneigtem Kopf arbeitete er an einer angrenzenden Konsole.
    Odo hatte sich Weyoun und Rotan’talag bewusst an Bord geholt. Dieses Schiff, schlicht als Jem’Hadar-Angriffsjäger 971 bekannt, war ursprünglich im Orbit der Gründerwelt stationiert und eines von denjenigen gewesen, die die Große Verbindung beschützten. Kurz nach seinem Aufbruch aus dem Alpha-Quadranten und seiner Rückkehr zu den Gründern, hatte Odo begonnen, wiederholt Zeit auf der kleinen Insel zu verbringen, auf der er sich von Nerys verabschiedet hatte. Er brauchte diesen Abstand, um nachzudenken, wie er es gewohnt war – und damit er sich des Verstreichens der Zeit bewusst wurde, was ihm innerhalb der Verbindung kaum gelang.
    Einige Zeit später beamte er zum ersten Mal auf dieses Schiff. Anfangs zu wöchentlichen Visiten, dann zu täglichen. Odo wollte begreifen, welche Kräfte das Dominion formten und antrieben, wollte die Sicherheitsberichte studieren, die die vielen als Agenten der Gründer agierenden Vorta verfassten. Als er Weyoun und dann Rotan’talag auf dem Schiff postiert hatte, ermöglichten ihm seine wiederholten Besuche auch den regelmäßigen Kontakt zu ihnen.
    Niemand hatte je versucht, Odo von seinem Tun abzubringen. Dennoch spürte er die Missbilligung in der Verbindung. Diese hielt Odos andauerndes Interesse am Leben der Solids für einen ungesunden Spleen. Die Gründer, so lernte er schnell, scherten sich nicht um das, was tagtäglich jenseits ihrer Welt geschah. Durch die genetisch zur Treue gezüchteten Vorta und Jem’Hadar hatten sich die Wechselbälger längst der Notwendigkeit entledigt, derlei Dinge persönlich zu beachten. Die Gründer regierten durch Mittelsmänner, und solange sie sich nicht bedroht fühlten, isolierten sie sich vom Rest der Galaxis. Odos Studium der Sicherheitsberichte, sein andauernder Kontakt zu den Vorta und Jem’Hadar und insbesondere sein Interesse an Weyoun und Rotan’talag waren für sie nichts weiter als Bemühungen, sich an das Leben zu klammern, das er im Alpha-Quadranten gelebt hatte. Obwohl Odo es aufgegeben hatte und in die Verbindung zurückgekehrt war, hielten sie ihn für nicht willens, sich vollständig von jener Existenz loszusagen, die, so ihr kollektives Urteil, Quell seines kindischen Verhaltens war.
    Für Odo wurde in diesem Urteil die Uneinsichtigkeit der Gründer offenbar. Welche Ironie, dass eine körperlich fluide Spezies mental wie emotional derart unflexibel sein konnte. Auf Bajor und DS9 war er selbst von anderen als starr und dickköpfig charakterisiert worden. Es hatte etwas Ernüchterndes, diese Wesenszüge im bernsteinfarbenen Ozean seines Volkes widergespiegelt zu finden. Odo versuchte, der Verbindung aufzuzeigen, dass es für eine Spezies, die in der Veränderung ihre Erfüllung fand, ein vollkommener Widerspruch war, sich dem Kontakt zu anderen, nichtwechselbälgischen Lebensformen zu verweigern und auf etwaige durch Freundschaft entstehende Chancen zu verzichten. Die Gründer, so schien ihm, waren zu jedweder Verwandlung fähig, solange ihre Weltsicht die gleiche blieb.
    Abermals schaute er zu Weyoun und Rotan’talag. Das Abbild der Vorta verschwand vom Monitor und wurde einen Moment später durch das

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