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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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auch?«
    »In der Tat«, gestand Indurane. »Wir alle. Denn wir taten den Hundert Unrecht. Dir. Laas.« Er hob den Arm und deutete auf das Häuflein Asche zu Odos Füßen. »Ihm. Und dem Urahn selbst.«
    »Und was tut ihr jetzt?«, wollte Odo wissen. »Warum löst ihr die Große Verbindung auf und verteilt euch in einem Universum, das ihr doch als feindselig empfindet? Als Strafe für eure Handlungen? Als Buße für eure Verfehlungen?«
    »Wir sind schuldig«, erklärte Indurane. »Wir trennten uns von Teilen unserer selbst und lockten den Urahn auf diese Weise in den Tod.« Er hielt inne. Dann, in einem Tonfall scheinbar unendlicher Trauer, wiederholte er die Worte, mit denen er das Gespräch begonnen hatte: »Wir haben keine Richtung. Wir haben keine Hoffnung.«
    »Wenn ihr autark sein wollt«, sagte Odo, »dann gebt ihr euch
selbst
eine Orientierung, eine neue Hoffnung.«
    »Das wollen wir nicht«, flüsterte Indurane.
    Odo überlegte, wie er ihn vom Gegenteil überzeugen konnte, stieß aber nur auf weitere Fragen. »Zieht ihr weiter, oder trennt ihr euch?«
    »Manche von uns mögen in kleineren Einheiten zusammenbleiben«, antwortete Indurane. »Doch die meisten streben nach der Isolation, nach dem Bruch mit der eigenen Spezies.«
    »Was wirst
du
tun?«, hakte Odo nach.
    Indurane schien einige Momente lang nachzudenken. Seine bajoranischen Gesichtszüge blieben jedoch ausdruckslos und undeutbar. Die Antwort, die er schließlich gab, war nicht überraschend: »Ich habe keine Richtung.«
    Bevor Odo reagieren konnte, begann Induranes Leib zu leuchten. Es ging vom Kopf aus, griff aber schnell auf den Torso, die Hüfte, die Beine und schließlich die Füße über. Dann stieg er zum Himmel auf, eine weitere Säule.
    Odo legte den Kopf in den Nacken und sah ihm nach. »Nicht jeder, den du im Universum triffst, wird dein Feind sein«, verabschiedete er sich, denn er wusste, dass Indurane ihn noch hören konnte. Danach stieg auch der Fuß der Säule nach oben und entschwand schnell seinen Blicken. »Wir geben uns selbst unsere Orientierung«, rief er ihm dennoch nach. »Jeder tut das.«
    Aber Indurane war fort.
    Stundenlang sah Odo zu, wie Säule um Säule gen Himmel stieg und zu Flügeln wurde. Irgendwann war nur noch eine übrig. Nachdem auch sie fort war, senkte er den Blick auf die karge Welt, die den Gründern eine Heimat gewesen war und die sie nun verlassen hatten.
    Er schritt über das Ufer der Insel hinaus, die ohne das Wechselbalgmeer eher die Spitze eines felsigen Hügels darstellte, und betrachtete die kalte, leere Landschaft. Wo einst die Große Verbindung gewesen war, sah er nur noch die unebene Planetenoberfläche. In der Ferne ragten Objekte und Gebilde empor, von den Gründern selbst erschaffen. Links lagen sanft geschwungene Hügel, geradeaus schroffes felsiges Gelände und auf der rechten Seite die von Kratern verzierte Ebene.
    Es war noch nicht lange her, dass Odo voller Hoffnung hier gestanden hatte. Nun blickte er erneut über seine Schulter zu dem strahlenden Kreis der Nova, die seine Aufmerksamkeit gefesselt hatte wie einst der Omarion-Nebel. Nach seiner Rückkehr von Deep Space 9 hatte er in ihr den Vorboten einer strahlenden Zukunft für sein Volk gesehen, die Prophezeiung von Tagen voller Frieden und Freude für die Gründer.
    Wie sehr er sich geirrt hatte!
    Nachdenklich stand er da und hörte plötzlich das Geräusch eines sich verwandelnden Wechselbalgs unter sich. Odo riss sich von der Nova los und sah hinab in die Leere, die die einstige Insel umgab. Was er fand, war der orange-bernsteinfarbene Glanz eines formwandelnden Gründers. Er näherte sich der Insel, stieg aus der Tiefe und landete auf dem Boden neben Odo. Schnell wuchs er zu humanoider Form heran, und Odo blickte in Laas’ varalianisches Gesicht.
    Wie Indurane vor ihm, begann auch Laas ohne Umschweife mit seinem Anliegen. »Was sollen wir nur tun?«, fragte er. Verblüffung und Verwirrung standen ihm ins Gesicht geschrieben. Odo stellte sich vor, selbst einen ähnlichen Anblick zu bieten. So sehr ihn die aktuelle Entwicklung auch überraschte, so bewusst war er sich der Gefahren, die die Auflösung der Großen Verbindung mit sich brachte. So mochte – um mit der vielleicht größten zu beginnen – das Dominion nun, da seine Regierungsmacht nicht länger präsent war, schnell in Anarchie und Chaos versinken.
    »Ich weiß nicht, was wir tun werden«, antwortete er Laas aufrichtig.
    »Was soll aus dem Dominion werden?«, beharrte

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