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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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während ihrer Schicht. Damals hatte sie ihn in einer der Holosuiten vermutet, versunken in eine seiner zahlreichen Kampfsimulationen, doch als er sich auch am Folgetag nicht hatte blicken lassen, hatte sie den Computer nach seinem Aufenthaltsort befragt. Zu ihrer Überraschung hatte er sich in seinem Quartier befunden.
    So auch, als er gestern wieder nicht auftauchte. Seitdem machte Kira sich Sorgen. Wie Ro fragte sie sich, ob die inhaftierte Gründerin irgendetwas gesagt oder getan hatte, das Taran’atar nachhaltig beeinflusst hatte. Im Laufe der vergangenen Monate hatte Kira ein höchst komplexes Bild des Jem’Hadars erhalten. Entsprechend schwer war auch die aktuelle Situation einzuschätzen. Taran’atar war ein Soldat des Dominion und entsprechend ausgebildet. Trotzdem traute sie Odos Urteil. Odo hatte Taran’atar nach DS9 geschickt. Dort hatte er sich als vertrauenswürdig erwiesen und Kiras Befehle befolgt, wie Odo es ihm aufgetragen hatte. Was war also in dem Gefängnis geschehen? Hatte die Gründerin Taran’atar neue, von Odos Anweisungen abweichende Befehle erteilt? Wenn das der Fall sein sollte, würde Kira seine Handlungen nicht länger vorhersehen können.
    Der Turbolift bremste erneut und hielt vor einer Tür, die sich sogleich öffnete. Kira und Ro stiegen aus und wandten sich nach rechts, gingen auf Taran’atars Quartier zu. »Ich hadere noch mit mir, ob wir es mit gezückten Phasern betreten sollten«, sagte Ro. »Auf Sindorin trugen wir …«
    Sie verstummte mitten im Satz. Ein Keuchen drang aus ihrem Mund, als presse ihr etwas die Luft aus den Lungen. Dann flog sie nach hinten. Kira konnte sich gerade noch rechtzeitig umdrehen, um zu sehen, wie ihre Sicherheitschefin unsanft zu Boden ging und mit dem Kopf aufschlug. Ro rührte sich nicht mehr. Kira konnte nicht sagen, ob sie bewusstlos oder tot war.
    Plötzlich glitzerte die Luft zwischen Ro und ihr, und Taran’atar erschien auf dem Gang. Kira griff zum Phaser an ihrer Hüfte, als sie das Ding in seiner Hand registrierte. Es schien eine Art Waffe zu sein, die sie nie zuvor gesehen hatte: ein Griff mit einem schräg darauf sitzenden spitzen Haken. Sie wirkte eigenartig asymmetrisch.
    Als Kira den Phaser zückte, hob Taran’atar den Arm und ließ ihn niedersausen. Kira warf sich nach rechts, riss die Waffe hoch und versuchte, zu zielen. Dann spürte sie, wie das Ding, das Taran’atar führte, ihre Haut durchstieß und tief in ihre Brust eindrang. Sie schoss, aber der Strahl ging zu hoch und verfehlte sein Ziel um Längen. Dass sie mit der Schulter gegen die Wand schlug, nahm sie kaum wahr. Es schien jemand anderem zu passieren, so sehr überdeckte der schreiende Schmerz in ihrer Brust jede andere Empfindung. Der Phaser glitt aus ihrer Hand und fiel aufs Deck. Genau wie sie.
    Keuchende Laute drangen an ihr Ohr. Erst dann begriff sie, dass sie von ihr selbst kamen. Kira sah an sich hinab und fand Taran’atars Waffe aus ihrem Leib ragen.
Eine Brustwunde
, dachte sie, und verschwommene Bilder aus ihren Tagen beim bajoranischen Widerstand wehten durch ihren Verstand.
Kaum Überlebenschancen ohne sofortige medizinische Hilfe. Ein schneller Tod
.
    Irgendwo glitt die Tür eines Turbolifts hörbar auf. Kira wollte den Kopf heben und in die entsprechende Richtung schauen, doch stattdessen sah sie rote Flecken auf dem Deck und begriff, dass es Blut war, das aus ihrem Körper austrat.
Odo
, dachte sie traurig.
    »Runabout-Landebucht A«, hörte sie Taran’atar sagen.
    Kira sah zu ihm, wollte in seine Augen schauen, aber es kostete zu viel Mühe.
Er verschwindet
, begriff sie. Dann glitzerte die Luft um ihn herum. Er tarnte sich, kurz bevor die Turbolifttür wieder zuglitt.
Er geht fort. Genau wie ich
.
    Dann spürte sie, wie ein Mantel der Dunkelheit sie umhüllte und willkommen hieß.
    Odo stand auf der Welt der Gründer, allein auf seiner Insel. Er, Laas und Indurane waren mit dem Jem’Hadar-Angriffsjäger 971 vor Tagen hierher zurückgekehrt, genauer konnte er die seitdem verstrichene Zeit nicht abschätzen. Er war zu oft in die Große Verbindung eingetaucht, um noch Stunden und Tage voneinander unterscheiden zu können. Normalerweise hätte er seine innere Uhr mit der des Jem’Hadar-Schiffes abgeglichen, doch obwohl er Kontakt zu Weyoun hielt, war er seit ihrer Rückkehr nicht mehr an Bord gewesen.
    In der Verbindung fand er es schwerer als sonst, die Zeit außerhalb wahrzunehmen. Seit sich Indurane wieder mit den anderen vereint hatte, schienen

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