Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
kräftigen Muskeln, die breiten Schultern und schmalen Hüften, die dunklen Haare auf seiner Brust und am Unterleib...
    Es war ein Abend voller Überraschungen gewesen. Gewiß, zu Beginn ihrer ersten Ehe hatte Charles oft mit ihr geschlafen und sie gelegentlich auch befriedigt. Doch als Egoist war er hauptsächlich auf seinen eigenen Genuß erpicht gewesen, und deshalb hatte sie nach dem Akt oft lange frustriert wach gelegen und seinem leisen Schnarchen gelauscht. Ihre zweite Hochzeitsnacht hatte ihr gezeigt, zu welchen Höhenflügen der Lust sie mit einem fantasievollen Partner wie Stephen fähig war.
    Es kam ihr auch ganz natürlich vor, daß sie beide völlig unbekleidet waren. »Es gibt einen alten Ausdruck für Nacktheit«, murmelte sie verträumt. »Mit dem Himmel umhüllt... Hört sich das nicht hübsch an? «
    »Mit dem Himmel umhüllt? « wiederholte Stephen. »Das paßt wunderbar zu dir! Ein Jammer, daß du nicht immer nackt sein kannst, aber das englische Klima ist dafür einfach nicht geeignet... Außerdem möchte ich nicht, daß andere Männer dich so sehen. «
    »Stört es dich, daß ich auf der Bühne auch in Hosenrollen aufgetreten bin? « fragte Rosalind beunruhigt.
    »Wie könnte mich etwas stören, was du getan hast, bevor wir uns kennengelemt haben? Obwohl... « Er zögerte. »Es geht mich natürlich nichts an, aber... gab es jemand außer Charles Jordan? «
    »Du meinst Liebhaber? Niemals! « Sie verdrehte die Augen. »Es gab natürlich keinen Mangel an Männern, die mit einer etwas zu üppigen Schauspielerin ins Bett gehen wollten, aber nach einer anstrengenden Vorstellung von irgendwelchen Bauerntölpeln gegrapscht zu werden, die nach Bier stinken, ist alles andere als ein Vergnügen. «
    »Du bist nicht zu üppig! « protestierte Stephen vehement. Er zog eine langstielige Rose aus der Vase auf seinem Nachttisch und streichelte ihre Brüste mit der Blüte. »Du bist vollkommen. «
    Rosalind genoß die kühlen Blütenblätter auf ihrer Haut und den schwachen Duft, den die einzelne Rose verströmte. »Ich bin einigermaßen attraktiv, was für eine nicht besonders talentierte Schauspielerin ganz nützlich ist«, lachte sie, »aber vollkommen bin ich nun wirklich nicht! « Nachdem er selbst die Vergangenheit zur Sprache gebracht hatte, fragte sie ihrerseits: »Und du - hattest du viele Frauen? «
    Gleich darauf hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Reiche und mächtige Männer wie Stephen konnten die schönsten Frauen Englands bekommen -nicht nur Kurtisanen, sondern auch unmoralische Damen der Gesellschaft. Soviel sie wußte, war sogar Ehebruch in höchsten Adelskreisen gang und gäbe, und Stephen schien kein Kostverächter zu sein.
    Zu ihrer großen Verwunderung erwiderte er jedoch: »Seit meiner ersten Eheschließung nicht mehr. Ich halte nichts von Seitensprüngen, und nach Louisas Tod war ich wohl nicht in der richtigen Stimmung, mir eine Geliebte zu suchen. «
    So sehr hatte er seine erste Frau also geliebt... Im Grunde wäre es Rosalind lieber gewesen, wenn er zugegeben hätte, jede Menge Affären gehabt zu haben. Herrgott, was war sie doch für eine Närrin! Jetzt gehörte er ihr, und mehr durfte sie nicht verlangen. »Das freut mich«, schwindelte sie.
    Stephen setzte sein reizvolles Spiel mit der Rose fort. »Wahrscheinlich habe ich tief im Innern gewußt, daß etwas Besseres auf mich wartete. Vielmehr - jemand! «
    Rosalinds Brustwarzen richteten sich erwartungsvoll auf, als die Blüte sie sanft umkreiste. Durch das Prickeln ihrer Haut abgelenkt, murmelte sie: »Du hast eine große Begabung für romantische Komplimente. «
    »Nur wenn Ehrlichkeit romantisch ist«, schmunzelte  er.
    Die Rose erkundete ihren Bauchnabel und glitt federleicht über ihren Unterleib. »Es ist eine Ironie des Schicksals, daß wir nie geheiratet hätten, wenn du nicht krank wärst. « Rosalind verstummte erschrocken und fragte sich, ob es ein unverzeihlicher Fauxpas gewesen war, seinen Zustand zu erwähnen, beschloß aber fortzufahren: »Wenn du mich auf der Bühne gesehen hättest, wäre ich dir überhaupt nicht aufgefallen. «
    »Das stimmt nicht«, widersprach Stephen wahrheitsgemäß. »Du bist mir aufgefallen, sobald du den Caliban-Kopf abgenommen hast, und ich hätte dir wie die nach Bier stinkenden Tölpel vor der Garderobe aufgelauert, wenn wir in London gewesen wären, und wenn... und wenn ich nicht... «Er vollendete seinen Satz nicht, aber die unausgesprochenen Worte hingen in der Luft

Weitere Kostenlose Bücher