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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zu sehen, und Grier befreite unterdessen ihre Füße und hastete dann zu ihrem Vater.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, fragte sie, während sie seine Arme losband.
    Er nickte hastig, ohne die Augen von lsaac abzuwenden, als könnte er ebenfalls kaum glauben, dass der Mann überlebt hatte. Und sobald seine Hände frei waren, kümmerte er sich selbst um seine Füße.
    Grier sah sich um und holte sich dann - nur vorsichtshalber, falls noch jemand im Haus war oder noch auftauchen sollte - die Neunmillimeter, die ihr Vater ihr gegeben hatte, als Jim Heron gekommen war.
    Vorausgesetzt, er war es wirklich gewesen.
    Etwas sagte ihr, dass das, was sie und ihr Vater gesehen hatten, in Wirklichkeit möglicherweise gar nicht da gewesen war.
    Matthias wusste, dass er tödlich getroffen war, und er war froh darüber. Ja, er hatte gewollt, dass Jim Herons Waffe das besorgte, aber Isaacs ging auch - und Rothe war immerhin Teil dieses ganzen Überlebensproblems gewesen.
    Wenigstens mit einem von ihnen war er jetzt quitt.
    Als der Arterienriss in seinem Herzen begann, Blut in seine Brusthöhle zu verströmen, wurde das Atmen schwer, und sein Blutdruck sank ab, woraufhin sein Körper taub und kalt wurde. Was angenehm war. Kein Schmerz mehr.
    Naja, nicht ganz. Das quälende Stechen auf der linken Seite war immer noch da ... und jetzt erst, als er im Sterben lag, kam er dahinter, was es war: Er hatte sich geirrt. Das war nicht sein Herz, das sich auf einen Infarkt vorbereitete. Es war - was für ein Schock - sein Gewissen. Und er wusste das deshalb plötzlich so genau, weil der Schmerz bei dem Gedanken daran, dass er einen recht jungen Mann vor den Augen einer Frau, die ihn liebte, erschossen hatte, exponentiell anwuchs.
    Was für ein Witz. Irgendwie hatte der Soziopath, vergraben in den Abgründen seiner Sünde, seine Seele gefunden.
    Zu spät.
    Ach, zur Hölle damit, das war schon okay. Er wäre bald tot, und danach spielte nichts mehr eine Rolle. Das weiße Licht, das er schon ein paarmal gesehen hatte, wenn er auf dem OP-Tisch weggeknickt war, würde dieses Mal bleiben. Er glaubte nicht, dass das der Himmel war. Wahrscheinlich war das Zeug ein Produkt der Fantasie, ausgelöst durch irgendeine Fehlfunktion im Auge, einfach nur ein Teil des natürlichen Sterbeprozesses ...
    Vor ihm baute sich lsaac auf, groß und stark, das Sweatshirt über einer kugelsicheren Weste geöffnet.
    Als er ganz sicher war, dass er richtig sah, fing Matthias laut an zu lachen ... und der Schmerz in seiner linken Brusthälfte ließ abrupt nach.
    »Du Huren ...« Das »Sohn« bekam er nicht mehr heraus, weil ihn ein Hustenanfall schüttelte.
    Nachdem dieser vorbei war, konnte Matthias Blut aus seinem Mund und über die Wange sickern spüren, gleichzeitig begann sein Herz, in seinem Brustkorb zu toben wie ein wildes Tier in einem Käfig.
    lsaac ging in die Hocke, und Matthias dachte an das Tattoo auf dem Rücken des Mannes. Der Sensenmann, oh ja. Er überlegte, ob sich der Soldat wohl eine weitere Kerbe unter das Bild stechen lassen würde.
    Wetten, das wäre dann die letzte?
    Kopfschüttelnd flüsterte lsaac: »Ich muss dich sterben lassen. Das weißt du, oder?«
    Matthias nickte. »Danke.«
    Er hob seine eisige Hand und fühlte kurz darauf etwas Warmes, Festes darum. Isaacs Finger.
    Schon seltsam, wie alles gekommen war. Damals in der Wüste hatte Jim ihn gerettet, aber hier und jetzt, in dieser Küche, gab lsaac ihm, was er sich die ganze Zeit über gewünscht hatte.
    Bevor Matthias die Augen zum letzten Mal schloss, wanderte sein Blick zu Alistair Childe. Seine Tochter hatte ihn losgebunden, und er hielt sie fürsorglich im Arm, den Kopf neben ihren gesenkt. Als hätte der Mann den Blick, der auf ihm lag, gespürt, sah er jetzt auf.
    Die Erleichterung in seiner Miene war riesengroß, als wusste er, dass Matthias starb und nie wiederkäme - und dass das zwar seinen Sohn nicht wieder zum Leben erwecken konnte, aber seine eigene Zukunft und die seiner Tochter auf ewig schützen würde.
    Matthias nickte ihm zu und schloss dann die Lider in Vorbereitung auf das kommende große Nichts. Mein Gott, er hungerte danach. Sein Leben war weder für ihn noch für die Welt ein Geschenk gewesen, und er freute sich darauf, nicht länger zu existieren.
    Während er die Zeit des »weder hier noch dort« abwartete, wo er nicht mehr richtig lebte, aber auch nicht ganz tot war, dachte er noch einmal an Alistair in der Nacht, als sein Sohn gestorben war.
    »Dan ... ny ... boy ...

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