Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
betrachtete Grier die perfekten Blütenblätter der Blume und schnappte beim Einatmen ihren Duft auf - bis ihr auffiel, dass lsaac im Regen stand.
    »Mein Gott, wo sind denn meine Manieren - komm doch herein«, forderte sie ihn auf. »Du wirst ja ganz nass.«
    Als sie einen Schritt zurücktrat, zögerte er. Und dann steckte er sich die Rose zwischen die Zähne und bückte sich, um die Schnürsenkel seiner Kampfstiefel aufzubinden.
    Grier fing an zu lachen.
    Es war keine Absicht, und es war völlig unsinnig, aber sie konnte es nicht unterdrücken. Sie lachte so heftig, dass sie sich wieder auf die Bettkante setzen musste. Sie lachte aus Freude und Verwirrung und Hoffnung. Sie lachte über alles, von der perfekten Rose über den perfekten Moment ... bis zum perfekten Timing.
    Sie lachte, weil er ein perfekter Gentleman war - so dass er nicht einmal mit seinen schmutzigen Schuhen ihren Schlafzimmerteppich betreten wollte.
    Ihr Bruder hatte Recht.
    Alles würde gut werden.
    Ihr Soldat war nach Hause gekommen ... und alles würde sehr gut werden.
    Auf Strümpfen kam lsaac in Griers Schlafzimmer und achtete darauf, die Tür hinter sich zu schließen. Dann nahm er die Rose aus dem Mund, strich sich die Haare glatt und kämpfte das Gefühl zurück, dass er lieber in einem Smoking gekommen wäre.
    Er war eben einfach nicht der Smoking-Typ.
    Jetzt lief er zu seiner Frau und ging vor ihr auf die Knie, sah ihr beim Lachen zu und musste selbst ein wenig lächeln. Sie hatte entweder komplett den Verstand verloren oder sie freute sich, ihn zu sehen - natürlich hoffte er inständig, es wäre Letzteres, hätte aber auch kein Problem mit Ersterem, solange sie ihn nur bleiben ließ.
    Mann, sie sah gut aus. Nur in der schwarzen Seidenbluse und einer Nylonstrumpfhose war sie das Schönste, was er je gesehen ...
    Als sie sich die Tränen aus den Augen wischte, bemerkte er, dass sie etwas in der Hand hielt, und es war keine kitschige Blume. Es war ein Streifen... mit Pillen?
    Grier reagierte sofort auf seinen Blick, hörte auf zu lachen und versuchte, das Ding hinter ihrem Rücken zu verstecken.
    »Warte mal«, sagte er. »Was ist das?«
    Sie holte tief Luft. »Warum bist du zurückgekommen?«
    »Was sind das für Pillen?«
    »Du zuerst.« Der Ausdruck ihrer Augen war todernst. »Sag ... du zuerst.«
    Super, jetzt kam er sich wie ein Idiot vor; andererseits war zwar in der Liebe und im Krieg alles erlaubt, aber Platz für männlichen Stolz blieb da wohl keiner mehr.
    »Ich möchte gern bei dir bleiben, wenn ich darf. Die ganze letzte Woche habe ich damit verbracht ... alles zu regeln.« Nicht nötig, das jetzt näher auszuführen, und er war erleichtert, dass sie nicht nachfragte. »Und ich musste ein bisschen nachdenken. Ich möchte gern reinen Tisch machen. Wie du gesagt hast, die Vergangenheit kann man nicht ändern, aber die Zukunft sehr wohl. Meine Zeit bei den X-Ops ... diese Last werde ich mein Leben lang mit mir herumtragen. Aber - und ich weiß, dass das jetzt schlimm klingt - ich bin ein Mörder mit einem reinen Gewissen. Ich weiß nicht, ob das jetzt irgendwie nachvollziehbar ist ...«
    Denn diese Notiz in seinem Dossier, Braucht moralische Notwendigkeit, war nicht einfach nur Staffage gewesen - und genau das war der einzige Grund, warum er mit sich weiterleben konnte, ohne sich selbst ins Gefängnis oder auf den elektrischen Stuhl zu schicken.
    Er räusperte sich. »Ich möchte mich dem Gerichtsprozess wegen der Käfigfights stellen, vielleicht kann ich mein Strafmaß verringern, wenn ich kooperiere. Und außerdem will ich mir einen Job suchen. Vielleicht als Wachmann oder ...«
    An sich hatte er ja gehofft, sich Jim Herons Team anschließen zu können, aber möglicherweise waren die drei auch nach Matthias' Tod auseinandergegangen. Er würde es nie erfahren; wenn Jim ihn bis jetzt nicht aufgesucht hatte, dann würde er es auch nicht mehr tun.
    »Ich glaube, ich bin schwanger.«
    lsaac erstarrte. Dann blinzelte er.
    Was?, dachte er. Dem Klingeln in seinen Ohren nach zu urteilen, hatte ihm offenbar gerade jemand mit einem Kantholz eins auf den Hinterkopf gezimmert.
    Was abgesehen von dem Lärm auch den plötzlichen Schwindel erklären würde.
    »Entschuldige ... was hast du gerade gesagt?«
    Sie hielt das Tablettenpäckchen hoch. »Ich habe vergessen, die zu nehmen. In dem ganzen Chaos hab ich ... es einfach vergessen.«
    lsaac wartete, ob das Holzlatten-Gefühl sich wiederholte, und tatsächlich: Da war es wieder.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher