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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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waren sie hier. Sein alter Boss würde sich vergewissern wollen, dass Jim auch wirklich den Löffel abgegeben hatte: Matthias glaubte nicht an Totenscheine, Autopsieberichte oder Beweisfotos, weil er nur zu gut wusste, wie leicht sich diese Art von Dokument fälschen ließ. Beerdigungen, Grabstätten und weinenden Witwen traute er ebenfalls nicht über den Weg, denn er selbst hatte im Laufe der Jahre schon zu viele Leichen ausgetauscht. Der einzige Weg, um sicherzugehen, war in seinen Augen die Begutachtung von Angesicht zu Angesicht.
    Normalerweise schickte Matthias seine rechte Hand, um sich zu vergewissern, aber Jim würde dafür sorgen, dass der große Boss das in diesem Fall selbst erledigte. Der Drecksack war schwer aus der Deckung zu locken, und Jim musste ihm persönlich gegenübertreten.
    Und zu diesem Zweck musste sein eigener steifer Arsch als Köder herhalten.
    Ergänzt von einer Prise von Eddies Zauberei.
    Jim suchte die Namensschilder auf den Türen ab und fand sich zwischen D'Arterio, Agnes und Rutherford, James.
    Dann zog er am Hebel, öffnete die neunzig mal sechzig Zentimeter große Tür ... und bugsierte seinen eigenen Leichnam aus dem Kühlschrank. Ein Laken bedeckte ihn von Kopf bis Fuß, und die Arme hatte man ihm ordentlich an die Seiten gebettet. Die Luft, die aus dem Loch wehte, war kalt und trocken und roch nach Gefrierschutzmittel.
    Scheiße nochmal, er hatte ja im Laufe seines gewalttätigen und blutigen Lebens schon viele Tote gesehen, aber dieser hier machte ihn echt fertig.
    »Gib mir meinen Marschbefehl«, sagte er finster zu Eddie.
    »Hast du den Beschwörungsgegenstand dabei?«, fragte der Engel und stellte sich auf die andere Seite der Bahre.
    Jim griff in die Tasche seiner Jacke und zog ein kleines Holzstückchen heraus, das vor vielen, vielen Jahren in den Tropen am hintersten Ende der Welt geschnitzt worden war. Er und Matthias hatten nicht immer auf Kriegsfuß miteinander gestanden, und Matthias war nicht immer sein Boss gewesen.
    Damals, als sie beide noch einfaches Fußvolk auf der untersten Ebene der X-Ops gewesen waren, hatte Jim dem Kerl das Schnitzen beigebracht.
    Das Miniaturpferd zeugte von erstaunlichem Geschick, wenn man bedachte, dass es das Erste und Einzige war, was Matthias je geschnitzt hatte. Wenn Jim sich recht erinnerte, hatte er etwa zwei Stunden dafür gebraucht - was genau der Grund war, es jetzt zu benutzen: Denn angeblich waren unbelebte Gegenstände nicht nur einfache Staubfänger; vielmehr saugten sie wie Schwämme die Essenz desjenigen auf, der sie besaß oder herstellte oder verwendete. Das, was sich in den Räumen zwischen den Molekülen befand, war sehr nützlich, wenn man wusste, was zu tun war.
    Jim hielt das Pferd hoch. »Und jetzt?«
    Eddie zog das Laken von Jims grauem, fleckigem Gesicht. Einen Augenblick lang fiel es ihm schwer, sich auf irgendetwas anderes als seinen eigenen Anblick nach achtundvierzig Stunden des Totseins zu konzentrieren. Heilige Scheiße, der Sensenmann war nicht gerade ein begnadeter Visagist, so viel war mal sicher. Selbst Goths hatten eine gesündere Gesichtsfarbe.
    »Hey, lass meine Leute in Ruhe«, schaltete Adrian sich ein. »Ich würde immer noch lieber eine aus der schwarzen Szene nageln als irgendeine kalifornische Dumpfbacke mit Plastikmelonen und Sonnenbankbräune.«
    »Lies gefälligst nicht meine Gedanken, Arschloch. Und die Dumpfbacke würdest du trotzdem nageln.«
    Adrian grinste und ließ die Muskeln seiner schweren Arme spielen. »Stimmt. Plus ihre Schwester.«
    Doch, es sah ganz so aus, als hätte sich der Engel von dem erholt, was die Dämonin in jener Nacht, in der Jim offiziell »gestorben« war, mit ihm angestellt hatte. Entweder das, oder die ganze Selbstmedikation mit lebendigen Barbies hatte ihn so erschöpft, dass jegliche Auseinandersetzung mit sich selbst unmöglich wurde.
    Unterdessen zog Eddie eine Metallfeile aus der Tasche und reichte sie Jim mit dem Griff voran. »Reib ein bisschen von dem Holz auf die Leiche. Wohin, ist egal.«
    Jim wählte die flachen Stellen seiner Brust, und das Schaben hallte leise durch das kalte, geflieste Gewölbe.
    Danach nahm Eddie das Werkzeug wieder an sich. »Wo ist dein Messer?«
    Jim nahm das Jagdmesser zur Hand, das er vor langer Zeit in seinen Anfangstagen beim Militär bekommen hatte. Matthias hatte zum selben Zeitpunkt genau dieselbe Waffe erhalten - hatte sie sogar benutzt, um das Pferd zu schnitzen.
    »Schlitz dir die Handfläche auf und drück sie fest

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