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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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sich, schüttelte den Eimer weißer Farbe und setzte sich auf Elaines Hinterterrasse neben einen Stuhl.
    Das Problem ist, dachte er, als er zu sprühen begann, dass ich bei meiner Arbeit zu viel Zeit zum Nachdenken habe, einfach zu viel Zeit, verdammt nochmal. Gestern Abend war gar nicht so schlecht gewesen – er hatte im O’Hanlon’s gesessen und Zahlen aufgeschrieben, hatte sie addiert, dann alles noch einmal durchgerechnet; das erforderte Konzentration und ließ weniger Raum im Kopf für umherschweifende Gedanken.
    Nicht, dass er nicht an sie gedacht hätte. Er hatte daran gedacht, dass die Rechnungen bald durch ihre Hände gehen würden, und sich gefragt, was sie wohl empfand, wenn sie seinen Namen, seine Schrift sah. Wehmut und Verlangen, oder doch nur Verrat? Noch seltsamer war ihm zumute, als er die Rechnung für den Auftrag an ihrem Haus schrieb, ihren Namen und ihre Adresse schrieb und die Rechnung in einen Fensterumschlag steckte in dem Bewusstsein, dass die vergangene Woche lediglich auf eine Rechnung in der Post hinausgelaufen war. Fast hätte er ihr keine Rechnung geschickt, aus irgendeiner verrückten Anwandlung heraus, alles wiedergutzumachen, aber er entschied sich dagegen. Sie würde die Geste vermutlich gar nicht zu schätzen wissen und die Rechnung wahrscheinlich trotzdem bezahlen. Außerdem entsprachen seine Abschiedsworte an sie der Wahrheit: Auch er war hintergangen worden – von ihr. Ob er im Recht war? Wahrscheinlich nicht. Aber tief im Inneren hatte er trotzdem geglaubt, sie würde an ihn glauben. Genug, um zu verstehen, genug, um zu verzeihen, genug, um weiter voranzuschreiten mit ihm. Dass er sich geirrt hatte, tat weh.
    Noch während er ihr einen Teil der Schuld zuschob, kam ihm in den Sinn, mit welch furchtbarem Gesichtsausdruck sie ihn angeschaut hatte, als wäre er der leibhaftige Teufel.
    Plötzlich wurde hinter ihm die Schiebetür geöffnet; er blickte auf. Verdammt. Sein Vater. Als Nick unangekündigt vorbeigekommen war, hatte Elaine ihn gewarnt, dass Vater zum Abendessen – Brathähnchen – vorbeischauen wolle und dass sie Nick nicht eingeladen habe, da sie wusste, dass er ablehnen würde. Er hatte wieder umkehren wollen, sich aber gedacht: Zum Teufel, ich kann doch nicht den Rest meines Lebens vor diesem Mann davonlaufen, ihm aus dem Weg gehen . Das funktionierte nie.
    »Nicky, kann ich mal kurz mit dir reden?«
    Er seufzte, schaute aber nicht hoch. »Na klar.«
    Aus den Augenwinkeln heraus sah er, dass sein Vater sich neben ihn hocken wollte, was ihn aber zu sehr anstrengte, also blieb er stehen und senkte nur die Stimme. »Ich hätte niemals sagen dürfen, was ich neulich abends gesagt habe.«
    Hör auf, ihm aus dem Weg zu gehen . Nick hörte auf zu sprühen und blickte hoch, ohne aber seine Gefühle zu zeigen. »Ich bin froh, dass du’s getan hast. Froh, dass ich die Wahrheit kenne.«
    Sein Dad war verständlicherweise nervös. »Ich habe viele furchtbare Dinge in meinem Leben getan, aber was ich Davy angetan habe … das war das Schlimmste.«
    Nick verdrehte nur die Augen. »Was für eine Untertreibung.«
    Sein Vater trat von einem Fuß auf den anderen. »Hasst du mich, Nicky?«
    Nick spürte förmlich, wie schnell das Herz seines Vaters schlug. Oder war es sein eigenes? Er dachte über das Wort nach: Hass . Es schien ihm allzu nahe dem Gefühl der Liebe, und allzu weit von Mitleid entfernt, um ganz genau zu sein. »Nein«, sagte er schließlich und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit.
    Er schüttelte die Sprühdose und betrachtete das Metall, bevor er hörte, wie sein Vater über ihm schwer, stoßweise atmete. Schließlich seufzte sein Vater, lang und tief, und tätschelte ihm die Schulter. Mit rauer Stimme sagte er: »Das machst du wirklich gut, wie du dich um Elaine und Davy kümmerst.«
    Nick nickte nur knapp, wandte sich dann wieder der Sprüharbeit zu, während sein Vater ins Haus zurückging.
    »Nick, hättest du vielleicht Lust, Freitagabend etwas zusammen mit Davy zu unternehmen?«, fragte Elaine und wischte sich mit der Serviette über den Mund. Sie saßen am Tisch und aßen schweigend – die Frage kam wie aus heiterem Himmel.
    Er legte den Hähnchenschenkel auf seinen Teller. »Natürlich. Warum?«
    Ein dünner rosafarbener Hauch überzog Elaines Wangen. »Ich … gehe mit einem Mann aus.« Er hob die Brauen; Elaine schüttelte nervös den Kopf. »Nichts Wichtiges, nur ein Mann, der bei Albertson’s arbeitet. Er ist dort Metzger. Paul ist sein

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