Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Name.«
Nick war freudig erstaunt. »Das ist gut, Lainey.«
»Pauls linkes Auge zuckt, wenn er mit Elaine redet«, setzte Davy grinsend hinzu, »aber er lächelt immer, wenn er ihr das Fleisch reicht.«
Am Ende des Tisches meldete sich sogar ihr Vater zu Wort. »Du solltest mehr ausgehen, Elaine.«
»Na ja, das habe ich Nick zu verdanken.« Sie warf ihm einen anerkennenden Blick zu. »Ich hätte ablehnen können, war zu ängstlich … vor dem, was es dort draußen sonst noch gibt.«
»Also bist du nicht nervös?«, fragte Nick.
Elaine verdrehte die Augen. »Natürlich bin ich’s.«
»Zieh den Rock an«, sagt er, »den, den du letzte Woche getragen hast.«
Elaine nickte, wie zum Dank, und da dachte er, wie schön es war, dass seine Schwester sich auf etwas freute.
»Vielleicht könntet ihr beide, Lauren und du, mit Davy ins Kino gehen«, schlug Elaine vor.
Wieder krampfte sich ihm der Magen zusammen, während er sich eine Gabel Kartoffelpüree in den Mund schob. Er konzentrierte sich auf die Pfeffer- und Salzstreuer: zwei Seemuscheln aus Glas, die er in einem Laden in Tarpon Springs ausgesucht hatte. »Nein. Wir haben uns getrennt.«
Er spürte die Reaktion am Tisch, auch wenn einen Moment lang niemand etwas sagte. »Warum?«, sagte Elaine schließlich.
Er wünschte, sie hätte nicht gefragt, besser: Er hätte eine Antwort außer der Wahrheit. Aber er besaß nicht die Willenskraft, irgendetwas zu erfinden. »Sie glaubt, ich hätte sie benutzt, um es Henry Ash heimzuzahlen.«
Sein Vater zuckte zusammen. »Henry Ash?«
Nick hob langsam den Blick. »Sie ist Henrys Tochter, Dad.«
Sein Vater stierte mit seinen müden, blutunterlaufenen Augen vor sich hin.
»Und ich bin mit ihr ausgegangen, weil ich herausfinden wollte, wie ihr Leben ist. Und weil ich ihr grollte, nach dem, was Henry dir angetan und zerstört hatte, was von unserem Leben nach dem Tod von Mutter übrig geblieben war.«
Er hatte ausnahmsweise mal die Wahrheit auf den Tisch gelegt. Er spürte den bösen Blick seiner Schwester, die Verwirrung seines Bruders, aber er konzentrierte sich auf seinen Vater, dessen Unterlippe inzwischen bebte, der übliche Vorbote von Tränen.
»Tu’s nicht, Dad«, sagte Nick sanft und legte die Gabel auf den Teller.
Sein Vater saß still da, völlig starr. Nick merkte, dass er zur Abwechslung einmal stark zu sein versuchte. Und er respektierte ihn dafür – vielleicht, weil sein Vater ihm seit langer Zeit nichts anderes zum Respektieren geboten hatte.
Deshalb hätte er jetzt vielleicht den Mund halten sollen. Doch während er mit seiner Familie am Tisch saß, einer Familie, die blind durch ihr Leben steuerte, ohne je die Wahrheit anzuerkennen, wurde ihm klar, dass er wichtige, harte, komplizierte Tatsachen verschwieg; aber er hatte die Nase voll davon. »Ich hätte es dir auf der Terrasse sagen und nicht das Abendessen ruinieren sollen, aber ich muss es jetzt sagen, damit es zu Ende sein kann.« Er sah in die glasigen Augen seines Vaters. »Du bist mein Vater – ganz gleich, was du tust, du bleibst mein Vater. Und als ich klein war, warst du großartig zu uns. Diese Tage kommen mir jetzt vor wie aus einer anderen Zeit, einem anderen Leben … aber ich kann immer noch nicht ganz aufhören, dich zu lieben, alter Mann.« Nick hielt inne, merkte, dass seine Stimme unerwartet zittrig klang. Zieh das hier durch . »Wie auch immer, du musst begreifen, dass nichts, was du je tust, wiedergutmachen kann, was mit Davy passiert ist oder was du neulich zu mir gesagt hast.«
Elaine flüsterte: »Wie bitte?«, aber Nick ignorierte sie.
»Du hast mich zu einem harten Menschen gemacht, Dad. Zu einem Mann, der nach dem Schlechten im Leben sucht statt nach dem Guten, auch nach dem Schlechten in Menschen. Einem Mann, der bei einer unschuldigen Frau ohne Grund nach dem Schlechten gesucht hat. Es erscheint mir zwar völlig idiotisch, aber das habe ich getan.«
Jetzt, da er alles gesagt hatte, was er sagen wollte, fühlte er sich stärker. Nick war überzeugt, dass sein Vater im nächsten Moment zusammenbrechen würde, aber zu seinem Erstaunen tat er es nicht.
Stattdessen hob er den Kopf. »Ich weiß, mich trifft die Schuld an vielen Dingen, Nicky. Aber sei nicht wie ich, Nicky, lass dich nicht von den verlorenen Dingen zerstören. Du bist stärker als ich, bist es immer gewesen. Lass dich von deinem Leben nicht runterziehen.«
Nick hörte die Worte, laut und deutlich. Hatte aber keine Antwort, deshalb nickte er schließlich
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