Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Izzy im Arm haltend, die es ausnahmsweise einmal zuließ. Sie konnte nur vermuten, dass die Katze irgendwie ihre Verzweiflung spürte und so klug war, sie jetzt nicht im Stich zu lassen.
Als Lauren am Montagmorgen aufwachte, fühlte sie sich augenblicklich einsam. Niemand lag neben ihr im Bett oder benutzte ihre Dusche, während sie dem Plätschern lauschte; keiner war draußen und strich ihr Haus an. Der Auftrag war erledigt. Alles war vorbei. Das Alleinsein, das sie früher einmal geschätzt hatte, kam ihr nun fast unerträglich vor.
Die notwendigen Arbeiten erledigte sie lustlos. Sie machte sich nicht einmal die Mühe, den Pyjama auszuziehen. Als sie das Büro betrat, räumte sie rasch die Erinnerungen an Nicks letzte Anwesenheit fort. Sie nahm das Buch in die Hand, fand die Rose in Wachspapier auf dem Boden und warf beides in den Papierkorb. Dann erledigte sie bis zum Mittag Buchhaltungsarbeiten, bis sie sich gefasst genug fühlte, den restlichen Tag frei zu nehmen.
Aber sosehr sie sich auch dagegen wehrte, die Trennung von Nick bedrückte sie sehr. Sie konnte nicht so tun, als wäre nichts passiert, als wäre dies ein ganz normaler neuer Tag. Sie rief Carolyn im Salon an, die ihr versprach, ein kalorienreiches Lunch und irgendetwas mit Schokolade zum Nachtisch mitzubringen.
Bei ihrem Eintreffen runzelte sie die Stirn, weil Lauren immer noch im Pyjama war, marschierte in den ersten Stock und verlangte, dass sie eine Shorts anzog. Lauren seufzte nur und sagte: »Ich bin froh, dass du hier bist.«
Sie setzten sich mit Izzy aufs Sofa und aßen Big Macs und Pommes. Anstatt Carolyn die ganze grässliche Geschichte über Nick zu erzählen, wobei sie notgedrungen ihr Sex-Tagebuch hätte erwähnen müssen, berichtete Lauren nur von den Ereignissen bei Double A Construction : »Wie sich gezeigt hat, war er nicht der, für den ich ihn gehalten habe. Er ist nur hierhergekommen, um in meinem Leben herumzuschnüffeln und mich zu benutzen – und zwar wegen etwas, was mein Dad seinem Dad vor zwanzig Jahren angetan hat.«
Carolyn starrte sie nur mit offenem Mund an. »Was für ein Arsch. Hier, iss den Rest von meinen Pommes.«
Lauren nahm sie und stopfte sich ein paar davon in den Mund.
»Hör zu«, sagte Carolyn und offerierte ein hoffnungsvolles Lächeln, »Mike und paar andere Typen treffen sich heute in Howard Park. Volleyball, Windsurfen, Burger vom Grill. Warum gehen wir da nicht hin? Es wird dich aufmuntern, dir helfen, deine Gedanken an diesen dämlichen Idioten von Anstreicher loszuwerden.«
Sicher, Carolyn meinte es gut, und sie mochte Mike mehr als die meisten von Carolyns Freunden, aber: »Keine Partys für mich, danke.«
Carolyn blickte völlig entgeistert drein. »Heißt das, du willst dich den Rest deines Lebens zurückziehen, nur wegen eines Mannes?«
»Nein, es geht hier nicht um Nick. Es ist nur … Ich habe festgestellt, dass ich wirklich keine Partys mag – ist nicht mein Ding. Deshalb will ich mich nicht mehr dazu zwingen.«
»Aha.«
Carolyn runzelte die Stirn, deshalb fügte Lauren rasch hinzu: »Aber geh du nur. Du musst nicht hier bei mir bleiben, ehrlich. Nur essen und eine Weile reden, das hat mir sehr geholfen.«
Ihr Freundin seufzte und zuckte – untypisch für sie – mit den Schultern. »Ich gehe nirgendwohin, Laur.«
»Wird Mike dich nicht vermissen und er dir nicht fehlen?« Lauren neigte den Kopf.
»Wahrscheinlich.« Carolyn lächelte. »Nur dass du es weißt, er und ich … wir sind jetzt eine Art … Paar. Ich … mag ihn wirklich, und er mag mich auch. Ich glaube, er ignoriert irgendwie den Teil von mir, den die anderen sehen – du weißt schon, was ich meine.«
Lauren erwiderte das Lächeln. »Das ist wundervoll, Carolyn, wirklich. Ich freue mich so für dich.«
»Aber …«, Carolyn zeigte ein tröstendes Grinsen, »… du brauchst mich jetzt mehr als er, also lass uns ein bisschen Mädchenkram unternehmen.«
Lauren hob fragend die Brauen.
»Wir kaufen ein paar Frauenzeitschriften«, sagte Carolyn, »dann legen wir uns an den Pool, versuchen die Parfümproben und machen gegenseitig die neuesten Mode-Tests. Anschließend können wir uns die Nägel anmalen, uns gegenseitig Locken wickeln und ein paar Filme ausleihen.«
Lauren musste lachen. Zu ihrem Erstaunen erschien ihr das wie ein absolut herrlicher, kindischer, therapeutischer Tag.
Nachdem Carolyn Mike angerufen hatte, sagte Lauren: »Weißt du, bevor ich Nick kennen lernte, fühlte sich mein Leben ein wenig leer
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