Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
war natürlich völlig anders gewesen. Sie war nackt gewesen, er hatte die Rose aus ihrer Fantasie in der Hand gehalten. Irgendwie empfand sie sie beide heute aber als sehr viel nackter – nur auf andere Weise.
Wasser troff von ihr herab, als sie den Pool verließ und dorthin ging, wo er stand. Ihr Gang war geschmeidig, entschlossen, nicht erstaunt zu wirken – wie schon einmal. Als sie bei ihm ankam, reichte er ihr ein Badetuch, und sie tupfte die Nässe von Gesicht und Brust.
»Wenn du vorbeigekommen bist, um nach deinem Kater zu schauen«, sagte sie, »es geht ihm gut. Izzy verhält sich zwar ein bisschen distanziert, aber das ist ihre Natur.« Bei Nick war Isadora natürlich unglaublich verschmust gewesen, aber Lauren sah keinen Grund, ihn oder sich an die Zeit zu erinnern, als ihr Leben stärker miteinander verwoben war. »Ich glaube, insgeheim mag sie ihn, und bin sicher, dass die beiden gut miteinander auskommen werden.«
»Ich freue mich für die Katze, aber deshalb bin ich nicht hier.«
Warum tat er das? Warum tauchte er immer wieder auf? Ihn zu vergessen war schon brutal genug, ohne dass er hier war, leibhaftig, so ungeheuer männlich und … berührbar. »Warum dann?«
»Du musst mir noch einen Gefallen tun. Ich möchte, dass du mit mir irgendwohin fährst.«
Mit ihm irgendwohin fahren? War er verrückt? »Wohin?«
»Es ist … ein Geheimnis.« Er wirkte untypisch schüchtern, aber das genügte ihr unter den Umständen nicht.
»Ein Geheimnis, Nick? Hast du nicht schon genug Geheimnisse vor mir?«
Die Spitze hatte offenbar genau gesessen. »Ich weiß, es ist viel verlangt, aber ich baue dabei auf deine Güte – ich verlasse mich darauf, dass du sie mir noch einmal schenkst. Ich möchte dir etwas Wichtiges zeigen, und ja, ich habe dir keinen Grund gegeben, mir zu vertrauen, aber ich bitte dich darum, nur noch einmal. Vertraue mir.«
Laurens erster Gedanke war, ihn anzuschreien und ihm all ihren Ärger, ihre Wut entgegenzuschleudern, die in der vergangenen Woche in ihr gewütet hatten. Aber sie hatte das Gefühl, dass Nick dies bereits in ihren Augen gelesen hatte. Sie wussten beide, was er getan hatte.
Ihr zweiter Gedanke war: einfach ablehnen. Nein, Nick, es tut mir leid, ich kann nicht noch einmal ein solches Risiko eingehen .
Trotzdem regte sich eine gewisse Neugier in ihr. Sie hatte zwar nicht die Absicht, ihm je wieder zu vergeben oder zu vertrauen, aber sie fragte sich schon, worin wohl das Geheimnis bestand, das er ihr zeigen wollte. Wenn sie das nicht herausfand – würde sie es sich dann nicht immer fragen? Würde sie dann nicht immer einen Rest von Reue fühlen, weil sie nicht wusste, was er ihr dieses letzte Mal sagen wollte? Ihn zu vergessen war ein viel zu fernes Ziel, als dass sie sich einreden konnte, er wäre ihr gleichgültig.
Und außerdem: Sie musste an das letzte Mal denken, als sie Nick um einen riesigen Gefallen gebeten hatte, irgendwohin mit ihr zu gehen. Sie hatte ihn gebeten, sie zu ihrem Vater zu begleiten. Und er hatte es getan.
Sie blieb standhaft. »Ich muss duschen und mich umziehen.«
Zu ihrem Erstaunen schüttelte Nick den Kopf. »Wir werden die einzigen Menschen dort sein, und du bist perfekt gekleidet für den Ort, an den wir fahren.«
Der Gedanke, im Bikini an einen ihr unbekannten Ort zu fahren, brachte sie etwas durcheinander. »Na, dann lass mich wenigstens etwas zum Überziehen holen.« Sie griff um ihn herum zum Türgriff. »Wir treffen uns vor dem Haus.«
»Lauren«, sagte er, und seine Augen blickten wohl sanfter, als sie je gesehen hatte.
Sie gab ihm keine Antwort, ging einfach nur ins Haus und schloss die Tür. Lief durchs Haus und stolperte fast über Izzy, so verwirrt war sie. Wohin wollte er mit ihr fahren? Und warum hatte sie zugestimmt? Es bedeutet nichts , sagte sie sich, nichts. Es geht nur darum, deine Neugier zu befriedigen, um nichts weiter . Obwohl sie geradzu wie gelähmt gewesen war, neulich, als er ihr Leopold gebracht hatte, wie sie Izzys neuen Freund inzwischen nannte. Oh, wenn sie bei Nick doch nur so stark sein könnte, wie sie es in anderen Bereichen ihres Lebens zu sein gelernt hatte.
Sie kramte in einer Schublade mit Badesachen und schnappte sich einen schlichten schwarzen Sarong, der an der Hüfte gebunden wurde und über dem Knie endete. Sie schlang ihn um die Taille und betrachtete sich im Spiegel, während sie ihn zusammenband. Er bedeckte zwar kaum etwas, aber er war immerhin etwas , außerdem war sie nicht klar
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