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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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gestellt,
damit Sie die wundervollen Melodien in der Tonleiter genießen
können, die für Ihre Rasse angenehm ist.«
    »Na gut, ich werde es mir überlegen.«
    »Kartenreservierungen nimmt meine Kollegin Sihana
entgegen«, zwitscherte Kooko und verwandelte sich in ein Ei, das
langsam rotierte und dabei verblasste.
    Doktor Vreest betrat die Rondell-Bar an der
nächsten Ecke, setzte sich auf einen dunkelroten Hocker, der
einigermaßen zu seinem Körper passte und bestellte Multi-Saft ohne
Stickstoff. Dann holte er seinen digitalen Theaterkritiker hervor und
schaltete ihn an. Vreest wusste nicht, dass das Gerät beim letzten
Hyperraum-Sprung einen Meta-Dimensionsschaden abbekommen hatte, sonst
hätte er es tunlichst aus gelassen. So aber versetzte es ihn mir
nichts dir nichts in das Restaurant der Autobahnraststätte Rhynern
an der A1 auf die Erde.
    »Dieses Gerät hat einen Meta-Dimensionsschaden
und schaltet sich jetzt aus Sicherheitsgründen ab«, sagte der
kleine, silberne Theaterkritiker, »bitte suchen Sie die
nächstgelegene Vertragswerkstatt auf. Piepspieps.«
    Die Luft dieser Welt roch für Doktor Vreest nach
lange totem Fisch. Er schaltete seinen Computer ein, um Kontakt zur
örtlichen Hyperraum-Überwachungsbehörde aufzunehmen, aber die
Antwort lautete nur: »Einer unserer Mitarbeiter wird in Kürze zu
Ihrer Verfügung, ... knacks.«
    Neben Doktor Vreest saß der
Kühltransport-Fernfahrer Hansjörg Kompott, der ihn allerdings noch
nicht bemerkt hatte. Ein anderer Mann, dunkelhäutig, ging vorbei.
»Siffige Ausländer«, murmelte Kompott gerade so laut, dass nur der
vorbei gehende Farbige und Doktor Vreest (beziehungsweise dessen
automatischer Übersetzer) es hören konnten. Der blondstopplige
Kompott drehte sich zu seiner ZischZitro um, bemerkte Vreest, quiekte
und schüttete sich das Brausegetränk über die Jeans.
    »Tut mir Leid«, sagte der Arzt, »ich wollte Sie
nicht erschrecken. Ich komme vom Planeten Zerquil. Mein Name ist
Vreest, ich bin Arzt.«
    Kompotts Mund ähnelte dem Loch in einer Ecke
eines Billardtisches, nur die Farbe seines Gesichts war etwas weniger
grün. Dann fing der Mann langsam an zu lachen. »Ahahaa, Sie sind
vom Fernsehen. Aber im ersten Moment war ich wirklich überrascht.
Welcher Sender? Wo ist die Kamera? Wann wird das hier gesendet? Ich
muss doch meinen Kollegen Bescheid sagen.« Er sah sich aufmerksam um
und sah dabei von einem fassungslosen Zuschauer zum nächsten. Eine
kurzhaarige Frau am Tisch gegenüber flüsterte ihrem Begleiter zu:
»Schnell, Schnucki, mach ein Foto!«
    »Die Kamera ist im Wagen«, murmelte Schnucki.
    »Du bist ein Versager«, erklärte ihm seine Frau
mit spitzem Zeigefinger. »Das wusste ich schon, bevor ich dich
geheiratet habe.«
    Unterdessen hatte Kompott bei dem Versuch, seine
Hose zu trocknen, eine halbe Packung Taschentücher und zwei
Papierservietten verbraucht und sich auf die Suche nach Nachschub
begeben.
    »Ich kann Ihnen versichern«, redete Doktor
Vreest auf ihn ein, »dass ich lediglich aufgrund eines technischen
Fehlers hier aufgetaucht bin.« Der fischige Geschmack ekelte
inzwischen auch seine hintersten Geschmacksknospen. »Bestellen Sie
mir was zu trinken?«
    »Wieso sollte ich das tun?«, fragte Kompott.
»Zuerst verschütte ich wegen Ihnen meine ZischZitro, und dann ...
wieso unterhalte ich mich eigentlich mit einem rosa Elefanten?« Er
stand auf.
    »Ich! Ich!« Schnuckis Frau war aufgesprungen und
eilte auf den freien Platz. »Ich bestelle Ihnen gerne was. Was denn?
Vielleicht einen Kaffee?« Sie wendete sich an die Zuschauer. »Er
sieht gar nicht aus wie ein Elefant! Oder? Er hat keine Stoßzähne,
und außerdem haben Elefanten vier Beine, und nicht äh ... « Sie
zählte bedächtig. »Acht Tentakel. Ich heiße übrigens Ina.«
    »Ristak. Was ist Kaffee?«
    »Heiß, dunkelbraun, macht wach.«
    »Ich bin aber nicht müde. Außerdem weiß ich
nicht, ob die enthaltenen Substanzen giftig für mich sind.«
    Ina seufzte. »Wasser?«
    »Einverstanden.«
    »Ein Wasser bitte«, schrie Ina doppelt so laut
wie nötig. »Wissen Sie schon, wie Sie wieder nach Hause kommen?
Rauf, in den Weltraum?« Ina zeigte strahlend mit dem Finger nach
oben und hätte dabei fast ihren Schnucki erstochen, der sich
unbemerkt hinter sie gestellt hatte. »Ach, vielleicht können Sie
meine Frisörin mitnehmen. Die hat meine Haare total abgeschnitten,
schauen Sie sich das Schlamassel bloß mal an. Mein Sternzeichen ist
übrigens Skorpion. Wohnen Sie da zufällig?

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