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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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Ich meine, Sie wollen doch nach Hause zurück, oder? Obwohl wir auch ein nettes Gästezimmer
haben ... nanu?«
    Plötzlich stürmte ein Streifenpolizist in den
Raum.
    »Oh nein«, hauchte Ina und dachte vermutlich an
ein Labor, in dem Experimente an Außerirdischen vorgenommen wurden.
    »Gibt es hier einen Psychologen? Oder einen
Arzt?« Der Polizist machte einen gehetzten Eindruck. Nach seiner
Frage blieb sein wild umher schweifender Blick an Doktor Vreest
hängen.
    »Hier«, zeigte Ina auf den Außerirdischen. » Er ist Arzt.«
    Vreest schaute zuerst Ina an, dann schenkte er dem
Polizisten ein schüchternes Lächeln.
    »Sonst keiner?« Der Polizist wurde ein paar
Zentimeter kleiner, als er ein kollektives Kopfschütteln erntete.
    »Wer ist denn verletzt?« Ina ignorierte ihren
Schnucki, der versuchte, ihr mit energischen Gesten Einhalt zu
gebieten. Aber sie lief gerade zu Hochform auf. »Unser Doktor Vreest
hier kann sogar Todkranke heilen. Er kommt nämlich aus dem
Weltraum.«
    Der Polizist schüttelte leicht den Kopf.
»Genaugenommen sind Sie genau das, was ich brauche. Draußen ist
nämlich ein Verrückter, der behauptet, er sei ein Außerirdischer.
Er hat einen ganzen Kegelclub als Geiseln. In einem Reisebus.«
    Der Tentakelarzt erhob sich neugierig und folgte
dem Polizisten hinaus. Nun war auch den anderen Gästen aufgefallen,
dass hier seltsame Dinge vor sich gingen. Die meisten reagierten
darauf, indem sie ihre Handys hervor holten und Bekannte
unterrichteten. Ina und ihr Schnucki begleiteten Vreest und den
Polizisten hinaus und auf den Parkplatz, wo ein Bus der Gesellschaft
»WahnsinnTours« etwas abseits stand. Gerade traf eine ganze Reihe
blau blinkender Streifenwagen ein, die in respektabler Entfernung
Aufstellung bezogen.
    Vreest trat an die offene vordere Tür des Busses.
»Hallo?«
    »Ich bestehe darauf, zur Toilette ... aaaaaah !«
Ein weibliches Mitglied des Kegelclubs hatte Doktor Vreest entdeckt.
Daraufhin steckte ein grünhäutiges Schlangenwesen mit fünf roten
Hörnern den Kopf aus der Tür – ein Zugure. »Ja bitte«, brummte
er drohend.
    »Oh«, sagte Doktor Vreest, dann räusperte er
sich und sprach: »Ich muss darauf bestehen, dass diese Geiselnahme
umgehend beendet wird.«
    »Dies stellt keine primitive ... Geiselnahme dar,
vielmehr bringt es eine epische Performance zur Anschau«, intonierte
der Zugure in der galaktischen Künstlersprache, »mein Name ist Waan
Gaar Doodal, Träger des Leuchtenden Knotens von Suubil.« Damit
wusste Vreest Bescheid. Suubil war eine Künstlerkommune, deren
Preisträger in der ganzen Galaxis gefürchtet waren. Wo sie
auftauchten, nahm man besser Reißaus, wenn man nicht als Teil eines
besonders innovativen Kunstwerks enden wollte. Und Vreests defekter
Theaterkritiker hatte ihn scheinbar ungefragt zu einer solchen
grandiosen Performance transportiert.
    »Dann ... lassen Sie wenigstens die Frau hier auf
die Toilette.«
    »Dieses Bedürfnis hat seine Existenz
vorübergehend eingestellt«, schmalzte Waan und verwies auf die
gedauerwellte Frau, die offenbar in Ohnmacht gefallen war.
    Der zerquilianische Arzt schaute sich um. Die
Polizei und die anderen Zuschauer hielten respektvoll Abstand und
verfolgten das Geschehen wie gebannt. »Worin«, überlegte Vreest
laut, »mag wohl die kreative Gewalt dieser Performance bestehen?«
    Waan warf sich in die Brust. »Die Surrealität
wird real. Ich habe meine Realität hinter mir gelassen. Kunst bricht
mit Normen, und womit könnte man mehr brechen, als mit der Realität
selbst?«
    Doktor Vreest war ehrlich beeindruckt. Er
vermisste ein wenig das leise Schimpfen seines digitalen
Theaterkritikers, der ihm jetzt sicher ein paar wirkliche
kunsthistorische Höhepunkte zum Vergleich genannt hätte.
    »He! Wie läufts«, zischte die Polizei von
hinten und erinnerte Vreest daran, warum er hier war. Er fragte den
Künstler: »Was ... was hat denn der Bus damit zu tun?«
    »Bus? Oh.« Waan schien zu überlegen. »Nun,
diese Wesen hatten die Ehre, einem ausführlichen, erhellenden
Vortrag über meine wegweisende Performance beiwohnen zu dürfen.«
    »Knallt den Verrückten doch einfach ab«, schrie
der Kegelclub.
    »Barbarische Banausen«, greinte der Künstler,
holte ein kleines Gerät hervor und drückte einen Schalter. Sofort
verschwand er, als hätte es ihn nie gegeben.
    Der Kegelclub stürmte umgehend die Toilette der
Raststätte. Ein junger Mann mit Oberlippenbart sagte, als er an dem
verdutzten Vreest vorbei wankte: »Mann,

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