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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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Orkisch für Anfänger
    Wer glaubt, dass Orks nicht
besonders gut riechen, war noch nicht auf einer Elfen-Damentoilette.
Die verwendeten magischen Parfums hauen jedes Fantasiewesen aus den
Socken, das über rudimentäre olfaktorische Wahrnehmung
verfügt.
Diese Longstory im Stile einer klassischen, aber
irgendwie doch völlig ungewohnten Queste eröffnet dieses Buch,
weil die Ereignise wirklich haarsträubend und die Figuren überaus
liebenswert sind. Und das trotz ihres Geruchs.

»Keine
Ahnung, wohin die Elfen sind. Vielleicht bei den Socken?«
    »Socken?« Keine Antwort hätte Klorwig mehr
irritiert. Der Mystikinspektor schob den Hut in den Nacken und
rümpfte die Nase. »Ist nicht dein Ernst.«
    »Klar, die verschwinden doch auch immer.
Sonstwohin!« Ein erdbebenhaftes Schulterzucken, das nebenbei
vorwitzige Sparmeisen vertrieb, die in Hautfalten nach Insekten
gesucht hatten. Klorwigs Gesprächspartnerin nannte sich Forkoonel
oder so ähnlich. Sie war vermutlich die einzige Ocker-Orkin der
Welt, die hellblaue Latzhosen trug, aber nichts darunter. Immerhin
konnte sie in vollständigen Sätzen sprechen und stank nur ungefähr
halb so schlimm wie ein tagelang vergessener Eintopf Bauernkraut mit
Bohnen.
    »Verschwinden einfach so. Genau wie die Köpfe
aufmüpfiger Orks«, entgegnete Klorwig unzufrieden. Er trug nicht
ohne Grund den Beinamen »der Trockene«. Zugegeben: Ursprünglich
stammte dieser Zusatz von der Entlassungsurkunde des Sanatoriums
»Nie wieder Feenhonig«, aber Klorwig trug ihn, nun, wie...
Lieblingssocken. Gerne, aber länger als es für alle Beteiligten
gut war.
    »Ich fasse zusammen«, sagte Klorwig,
»eigentlich weißt du von nichts. Anders ausgedrückt: Du
verschwendest meine Zeit.«
    Forkoonel starrte den Mystikinspektor an. Ihre
Gelenke knarzten, als sie ihr Gewicht auf das andere Bein
verlagerte. Klorwig seufzte. Natürlich: Ohne klare Frage keine
sinnvolle Antwort. Einfache Regel für den Umgang mit Orks. Es gab
noch zwei weitere: Nicht hoffen, dass ein Ork Ironie versteht. Und:
Sprich einen Ork wirklich auf gar keinen Fall auf die Sparmeisen an,
die auf ihm nach Nahrung suchen. Schau einfach woanders hin, egal
wie laut es unter der Achsel tschilpt.
    »Und wieso«, stöhnte Klorwig und bemühte
sich, nicht aus der Haut zu fahren, »und wieso, beim Barte des
Mondmonsters, wurdest du mir dann vom Ministerium für
Verschollenes als persönliche Expertin für diese Mission
zugeteilt?!? «

    *
    Fernhinten ist ein verwunschenes Land, in dem
Historiker ziemlich viel Fantasie brauchen, um die Existenz der
unzähligen Verliese, Gruften, Drachenhöhlen und verfallenen
Tempelbauten zu erklären. Gängige Theorien reichen von
hyperaktiven Zwergen über eine geheime Verschwörung bis hin zu
unerträglich mächtiger Magie, die heutzutage glücklicherweise
niemand mehr beherrscht.
    Vermutlich ist Fernhinten die einzige Gegend im
Multiversum, in der der Mond, wenn er nicht am Himmel steht, als
Monster durch die Dörfer streift und kleinen Mädchen die Röcke
klaut, um sie im Nachbarhaus zwischen die Kleider der Jungen zu
schummeln, aber nie umgekehrt.
    Da die Bewohner von Fernhinten längst aufgegeben
haben, ihrem Nachwuchs zu erklären, dass das Mondmonster und seine
Taten höchst verwerflich seien, und keineswegs »echt voll schick«,
ist dies eines der wenigen Länder, in dem Jungs in der Schule nicht
ausgelacht werden, wenn sie Röcke tragen, sondern sich von
Kameraden umringt finden, die gar fürchterliche, neue Anekdoten
über das Mondmonster frisch aufgetischt bekommen wollen.
    Bei Vollmond, wenn das Monster seinen Rausch
ausschläft, treiben skelettierte Feen ihr Unwesen, die in Schwärmen
durch die Gegend marodieren und überall, wo sie verweilen, Pfützen
hinterlassen, deren Inhalt von Honigsammlern sorgfältig aufgelesen
und zum gefürchteten (und folglich sehr gefragten) Fernfeenschnaps
destilliert wird.
    Übertroffen werden all diese Seltsamkeiten nur
von der Gilde der Vorgaukler, die noch erstaunlichere
Sehenswürdigkeiten installieten, meist bezahlt von einem
Bürgermeister, der sich Einnahmen durch anreisende Schaulustige
erhofft.
    An sich war Fernhinten also eine rätselhafte,
aber beschauliche Gegend, in der niemand unangenehme Fragen stellte,
bis, ja bis...
    Mapohkel der Alleswissenwollende hatte sich im
Jahre 175, 98 oder gelbgrün-mit-etwas-Aubergine – je nach
Zähltradition – an die Macht über Fernhinten gebracht, indem er
seinen Vorgänger bei einer viel beachteten

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