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Farben der Herzen

Farben der Herzen

Titel: Farben der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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sehr gewünscht hatte.

34. KAPITEL
    Colette Blake
    C olette konnte nicht schlafen. Es hätte genauso gut helllichter Tag sein können und nicht drei Uhr morgens, mitten in einer mondlosen Nacht.
    Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, konnte Colette nur an Christian denken. Die Bilder und Szenarien, die ihr durch den Kopf schossen, waren so beängstigend, dass sie sich zusammenreißen musste, um nicht zu schreien oder zu weinen. Jeder Tag ohne Neuigkeiten ließ ihre Angst wachsen, dass Christian niemals gefunden werden würde. China war ein riesiges Land, und niemand schien eine Ahnung zu haben, wo Christian steckte. Jedenfalls sagte niemand etwas.
    Elizabeth hatte Colette gebeten, bei ihr zu bleiben, bis alles geklärt worden wäre – wie auch immer die Sache ausging. Doch wie lange sollten sie sich noch an die Hoffnung klammern?
    Elliott Dempsey war in Peking gelandet und rief an, sobald er mit der US-Botschaft gesprochen hatte. Er engagierte ein Team von Ermittlern und wartete auf Neuigkeiten. Wenigstens einmal täglich meldete er sich, um Bericht zu erstatten. Bisher war jedoch jede Spur im Sande verlaufen. Christian war nie in Zhongshan angekommen – doch das wusste Colette bereits. Seine Spur begann und endete in Peking.
    Colette kletterte leise aus ihrem Bett und schlich auf Zehenspitzen die Treppe hinunter. Ein Glas Milch würde ihr vielleicht helfen, sich zu entspannen und endlich einschlafen zu können.
    Als sie in die Küche kam, bemerkte Colette überrascht Elizabeth, die in einen langen Morgenmantel gehüllt am Tisch saß. Ihr weißes Haar hing ihr lose über die Schultern.
    Elizabeth warf ihr ein müdes Lächeln zu. “Sie konnten auch nicht schlafen?”, fragte sie.
    Colette schüttelte den Kopf. “Ich wollte mir ein Glas Milch holen.”
    “Das wollte ich auch, aber es hat nicht geholfen”, entgegnete die alte Dame. “Und ich bezweifele, dass es Ihnen helfen wird.”
    “Haben Sie Geduld.” Es sah Elizabeth nicht ähnlich, so pessimistisch zu sein.
    “Geduld! Ich sitze seit einer geschlagenen Stunde hier und fühle mich noch kein bisschen schläfrig!”
    “Sie haben seit Tagen kein Auge zugetan.”
    Elizabeth verzog das Gesicht. “Sie doch auch nicht.”
    Das stimmte. Seit sie die Nachricht von Christians Verschwinden erhalten hatte, war es Colette nicht gelungen, mehr als eine oder zwei Stunden am Stück zu schlafen. Sie konnte die Spannung und die Angst, die sie fest im Griff hatten, nicht abschütteln.
    “Nehmen Sie Platz”, sagte Elizabeth. “Wir sollten uns unterhalten.”
    Colette schenkte sich Milch ein und setzte sich an den Holztisch. Sie fragte sich, was Elizabeth ihr sagen könnte, was nicht schon hundertmal gesagt worden war.
    “Christian und ich haben in der Nacht, bevor er verschwand, miteinander geredet”, begann die alte Dame. “Ich wollte es Ihnen eigentlich nicht erzählen, aber ich denke, dass nun … nun, da zehn Tage ohne irgendeine Nachricht von ihm vergangen sind … Also, ich habe beschlossen, dass Sie ein Recht haben, es zu erfahren.” Sie hielt inne, und Colette, die kaum zu atmen wagte, wartete gespannt darauf, dass sie weitersprach.
    “Er kam zu mir, nachdem ich mich als Ehestifterin versucht hatte.” Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, und mit einer Geste, die deutlich machte, dass dieser Plan vollkommen fehlgeschlagen war, bemerkte sie: “Solche kleinen Tricks scheinen mir nicht zu liegen.”
    “Es war wirklich süß von Ihnen, es zu versuchen.”
    Elizabeth hob die Augenbrauen. “Das ist ein Kompliment im Gegensatz zu dem, was Christian zu der Angelegenheit zu sagen hatte.”
    “Ich kann es mir vorstellen.” Solange sie für ihn arbeitete, hatte Christian nie seine Gefühle unterdrückt.
    “Er hat mir gesagt, dass es besser für euch beide wäre, wenn er sich zurückziehen würde.” Elizabeth starrte missmutig vor sich hin. “Ich habe mit ihm darüber gestritten, aber es hat zu nichts geführt. Männer! Ich habe keinen kennengelernt, der auch nur ein Quäntchen Verstand gehabt hätte. Sogar Charles …” Seufzend zuckte sie die Schultern. “Vergessen Sie es. Hier geht es um Christian und nicht um Charles, obwohl die beiden sich ähnlicher sind, als ich dachte.” Sie seufzte wieder. “Christian sagte auch, dass es einige Dinge gäbe, über die er nicht sprechen könne. Warum er mir das gesagt hat, ist mir ein Rätsel. Ich habe versucht, ihn zum Reden zu bringen, aber er hat sich geweigert. Er meinte, es wäre sicherer, wenn ich es nicht

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