Farmer, Philip José - Flusswelt 02
drauf!«
»Waf machen wir jetft, Fäm?« fragte Joe.
Es dauerte eine Weile, bis Sam Clemens sich dazu aufraffte, eine Antwort zu geben. Wenn er Livy nicht haben konnte, konnte Cyrano sie auch nicht haben. Solange er nicht wußte, wo sie sich aufhielt, konnte er sich einbilden, daß sie sich auf dieser Welt noch gar nicht getroffen hatten. Aber ebenso würde er sich darüber schämen, den Verlust, den Cyrano erlitten hatte, bejubelt zu haben.
Nicht jetzt daran denken. Er war zu kraftlos dazu. Der Verlust des Schiffes wog viel schwerer als Livys Tod.
Nach all diesen Jahren der Arbeit, des Kummers, der Intrigen, des Planens, der Leiden…
Es war einfach zuviel für einen einzelnen Mann.
Joe war zutiefst erschüttert, als er seinen Freund weinen sah, aber er blieb stumm neben Sam sitzen, bis dessen Tränen trockneten. Dann sagte er: »Bauen wir unf jetft ein neuef Boot, Fäm? Noch gröffer und noch föner.«
Sam Clemens stand auf. Die Strickleiter wurde jetzt wieder eingeholt. Pfeifensignale erklangen, dann wurden die Schiffsglocken geläutet. Möglicherweise lachte John sich gerade in dem Augenblick ins Fäustchen. Es war nicht einmal unwahrscheinlich, daß er ihn jetzt mit einem Fernrohr beobachtete.
In der Hoffnung, daß John ihn sehen würde, schüttelte Sam seine Faust.
»Ich kriege dich schon noch, du Verräter!« heulte er zum Fluß hinunter. »Ich werde ein neues Schiff bauen, und dann werde ich mir dich schnappen! Es ist mir egal, welche Hindernisse sich mir in den Weg legen, oder wer versuchen wird, mich aufzuhalten! Ich werde dich einholen, John, und dann blase ich dein gestohlenes Schiff in tausend Stücke! Niemand – absolut niemand –, weder der Fremde, der Teufel, Gott oder sonst wer, gleichgültig über welche Macht er auch verfügt, wird mich davon abhalten können!
Eines Tages, John! Irgendwann!«
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