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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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Barkasse und der Flugzeuge zuzusehen.
    Als Sam das honigfarbene Haar Gwenafras in der Menge entdeckte, durchströmte ihn ein Glücksgefühl. Dann sah er Livys dunklen Schopf und fühlte sich frustriert.
    Nach den letzten sechs zerstrittenen Monaten mit von Richthofen hatte Gwenafra endlich die Konsequenzen gezogen und sich mit Sam zusammengetan. Aber es gelang ihm immer noch nicht, seine Ex-Frau anzusehen, ohne dabei ein Gefühl der Verlorenheit zu empfinden.
    Wären Livy und John nicht dagewesen, hätte er sich möglicherweise für den glücklichsten Menschen dieser Welt gehalten, aber Livy war da. Sie würde auch während der nächsten vierzig Jahre der Reise in seiner Nähe bleiben, und das war mehr, als ein Mann verkraften konnte. John erzeugte schon deswegen einen heftigen Schmerz in Sams Magengrube, weil er durch jeden seiner Alpträume geisterte.
    Der Ex-König hatte ihm so bereitwillig die Position des Kapitäns überlassen und sich selbst mit der des Ersten Offiziers begnügt, daß es beinahe unheimlich war. Wann würde er die unausweichliche Meuterei in Szene setzen? Es war keine Frage, daß er irgendwann versuchen würde, Sam seines Kommandos zu entheben und alle Macht an sich zu reißen. Und jeder halbwegs intelligente Mensch würde das zu verhindern wissen, indem er ihn geradewegs über Bord werfen ließ.
    Aber die Ermordung Blutaxts nagte immer noch an Sams Gewissen. Er war nicht einmal unter dem Aspekt, daß John ja nicht tot bleiben würde, zu einer Wiederholung einer derartigen Tat bereit. Ein Mord blieb ein Mord, ein Verrat ein Verrat.
    Die Frage lautete also: Wann würde John zuschlagen? Am Anfang der Reise? Oder erst viel später, wenn er glaubte, Sams Mißtrauen eingelullt zu haben?
    Die gegenwärtige Lage war jedenfalls unerträglich. Aber es war immerhin überraschend, wie viel Intoleranz ein Mensch tolerieren konnte.
    Ein blonder, hünenhafter Mann betrat die Brücke. Sein Name war Augustus Strubewell, und er galt seit dem Tag, an dem Hacking Parolando überfallen und John sich zu Iyeyasu begeben hatte, als die rechte Hand des Ex-Königs. Strubewell stammte aus San Diego, Kalifornien, war 1971 geboren und Captain der US Marineinfanterie gewesen. Während der Unruhen und Aufstände im Mittleren Osten und Südamerika hatte er mehrere hohe Tapferkeitsauszeichnungen erhalten und später in Film und Fernsehen Karriere gemacht. Er schien kein allzu übler Bursche zu sein, wenngleich er wie sein Herr und Meister ständig mit seinen weiblichen Eroberungen prahlte. Sam mochte ihn nicht und traute ihm nicht über den Weg. Ein Mann, der für John Lackland arbeitete – seiner Ansicht nach konnte bei einem solchen Menschen schon von vornherein etwas nicht stimmen.
    Sam zuckte die Achseln. Sollte er sich doch einen Moment an der herrlichen Aussicht erfreuen. Er sah keinen Grund, jemandem den Spaß zu vermiesen.
    Sam beugte sich aus dem Fenster und beobachtete die Mannschaft und die an den Ufern stehenden Menschenmengen. Die Sonnenstrahlen brachen sich auf den Wellen, und die Brise kühlte ihn etwas ab. Wenn es ihm zu warm werden sollte, konnte er das Fenster schließen und die Klimaanlage einschalten. Sie war quadratisch und zeigte einen scharlachfarbenen Phönix auf hellblauem Untergrund. Er sollte die Wiedergeburt der Menschheit symbolisieren.
    Sam winkte den am Ufer stehenden Leuten zu und betätigte dann einen Knopf, der die Dampfpfeifen und Glocken erklingen ließ.
    Schließlich zündete er sich eine neue Zigarre an und ging wieder auf und ab. Strubewell reichte John ein Glas Bourbon und bot Sam ebenfalls eins an. Alle Anwesenden auf der Brücke – Styles, die sechs anderen Rudergänger, Joe Miller, von Richthofen, Firebrass, Publius Crassus, Mozart, John Lackland, Strubewell und drei weitere Unterführer Johns – hielten jetzt Gläser in den Händen.
    »Ich möchte einen Toast aussprechen, Gentlemen«, sagte John auf esperanto. »Möge eine lange und glückliche Reise vor uns liegen und möge jeder von uns das bekommen, was ihm zusteht.«
    Joe Miller stand in unmittelbarer Nähe Sams. Sein Kopf berührte fast die Decke, und in dem Glas, das er in der Hand hielt, war ein vierstöckiger Whisky. Plötzlich schnüffelte er mit seiner riesigen Nase an dem Getränk. Dann probierte er es mit der Zungenspitze.
    Sam war gerade im Begriff, den Inhalt seines Glases hinunterzustürzen, als er sah, daß Joe das Gesicht zu einer affenähnlichen Grimasse verzog.
    »Ist was, Joe?« fragte er.
    »In diefen Feug ift

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