Faszination Menschenfresser
Überlebende berichtete, dass es ein kleines Krokodil war, das letztendlich für den Absturz verantwortlich war. Ein Passagier hatte das Reptil versteckt in einer großen Sporttasche ins Flugzeug geschmuggelt. Als das Flugzeug bereits zum Landeanflug angesetzt hatte, hatte sich das Krokodil befreit und dadurch für eine Panik an Bord gesorgt. Aus Angst vor dem Krokodil, so der Überlebende, sei die Stewardess mit sämtlichen Passagieren im Schlepptau in Richtung Cockpit geflohen, was dazu geführt habe, dass das Flugzeug völlig aus dem Gleichgewicht geriet und allen verzweifelten Bemühungen des Piloten zum Trotz abstürzte. Das Krokodil überlebte übrigens den Absturz, konnte sich dieser Tatsache allerdings nicht allzu lang erfreuen. Als die Echse nämlich von Rettungskräften quietschfidel zwischen den Flugzeugtrümmern entdeckt wurde, wurde sie von diesen kurzerhand mit einer Machete erschlagen.
Körperballast
Krokodile wurden in der Vergangenheit immer wieder dabei beobachtet, wie sie Steine fressen, eine auf den ersten Blick reichlich unsinnige Tätigkeit. Aber eben nur auf den ersten. Die Steine, die nach erfolgreichem Verzehr tatsächlich »schwer wie ein Stein« im Magen der Krokodile liegen, spielen nämlich eine wichtige Rolle in der Jagdstrategie der Panzerechsen. Die sogenannten Gastrolithen haben nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen die Funktion eines Zusatzballastes, durch den die gepanzerten Echsen ihr spezifisches Gewicht erhöhen und damit den Auftrieb im Wasser verringern können. Durch diesen Trick können die gefürchteten Raubtiere länger auf dem Boden eines Gewässers bleiben und dort unbemerkt auf Beute lauern. Das erklärt auch, warum schwerere Krokodile mehrere größere Steine im Magen haben. Die Magensteine sind aber auch noch anderweitig nützlich. Durch sie wird die Nahrung zermalmt und den Reptilien dadurch die Verdauung erleichtert. Die Steine können ihre Funktion übrigens nicht ewig erfüllen. Sie werden im Laufe der Zeit durch den aggressiven Magensaft der Krokodile aufgelöst und müssen daher immer wieder durch neue ersetzt werden.
Krokodilstränen
Die Redensart vom »Vergießen der Krokodilstränen«, die besagt, dass Menschen Trauer und Betroffenheit nur vorheucheln, beruht wahrscheinlich auf der naturwissenschaftlichen Enzyklopädie des französischen Franziskanermönchs Bartholomaeus Anglicus aus dem 13. Jahrhundert. Dort wird berichtet, Krokodile würden Menschen zwar umbringen, aber bevor sie »sie mit Genuss« verspeisten, würden sie bitterlich deren Tod beweinen. Später entstand dann das Märchen, wonach das Krokodil listigerweise wie ein kleines Kind weine und schluchze, um mitfühlende Menschen anzulocken, um sie dann zu verschlingen. Krokodile »weinen« jedoch keineswegs aus Mitleid mit ihren Opfern, sondern vergießen ihre vermeintlichen »Krokodilstränen« einer gängigen Theorie nach eher aus biologischen Gründen: Wenn Krokodile nämlich ihr Maul richtig weit öffnen, wie das z. B. bei der Nahrungsaufnahme der Fall ist, wird Druck auf eine Drüse ausgeübt, die dicht hinter dem dritten Augenlid liegt. Das Auge wird durch die Wischbewegung gereinigt und geschützt, sodass aus diesem zwar keine echten Tränen, aber ein tränenähnliches Sekret fließt. Das Sekret dient als antibakterieller Schutz des Auges. Nach einer anderen Theorie weinen die Echsen, weil sie beim Fressen so heftig zischen und schnaufen, wobei Luft so stark durch die Nasenhöhlen gepresst wird, dass sie in die Tränendrüsen dringt und diese zum Entleeren bringt.
Wird’s ein Junge oder ein Mädchen?
Krokodile besitzen keine Geschlechtschromosomen, deshalb können sich aus Krokodileiern immer beide Geschlechter entwickeln. Entscheidend für die Geschlechtszugehörigkeit der Panzerechsen ist die Bruttemperatur: Bei Temperaturen von 28 bis 31Grad Celsius schlüpfen nur Weibchen aus den Eiern, dagegen führen Temperaturen von 32 bis 34 Grad Celsius ausschließlich zu Männchen. Die meisten Krokodilarten legen ihre Eier in Nester aus Pflanzenresten. Die nötige Wärme, um die Eier auszubrüten, entsteht durch das Verrotten der Pflanzen. In der Brutzeit bewachen beide Elternteile das Gelege.
Fortpflanzung ohne Sex
Wenn weit und breit kein Männchen zu finden ist, können sich weibliche Komodowarane zur Not auch ohne Sex fortpflanzen. Ein Phänomen, das in der Wissenschaft als Parthenogenese oder Jungfernzeugung bezeichnet wird. Bei dieser Art der sogenannten eingeschlechtlichen
Weitere Kostenlose Bücher