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Faszination Menschenfresser

Faszination Menschenfresser

Titel: Faszination Menschenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Ludwig
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großes Aufsehen, aber auch für große Heiterkeit. So war in Zeitungen und Magazinen öfters spöttisch von der »Stoiber’schen Bärenkunde« die Rede, und er selbst wurde als »Problembär der Staatsregierung« oder »Stoibär« bezeichnet. Aber auch andere Politiker wurden zu »Problembären« gekürt. So titelte etwa die Frankfurter Rundschau im Mai 2008 einen Artikel über den damaligen Bundeswirtschaftsminister Michael Glos mit der Überschrift »Neues vom Problembären«. Ganz übel erwischte es den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten und damaligen SPD -Vorsitzenden Kurt Beck, dessen Porträt unter der Überschrift »Problembär außer Rand und Band: Knallt die Bestie ab!« auf dem Titel des Satiremagazins Titanic prangte. Die Anwälte des neuen SPD -Vorsitzenden erwirkten daraufhin umgehend eine einstweilige Verfügung gegen den Titanic -Verlag, die es diesem untersagte, das Heft weiter zu vertreiben. Bei der Wahl zum Wort des Jahres 2006 erreichte der Begriff »Problembär« immerhin den siebten Platz.
    Kein Platz für Könige?
    Noch vor wenigen Jahrhunderten waren Braunbären fast überall in Europa zu finden. Damals existierten auf unserem Kontinent noch riesige zusammenhängende Wälder, die den braunen Riesen als Lebensraum dienten. Im Laufe der Zeit wurde dem »König des Waldes« dieser Lebensraum jedoch durch Abholzung entzogen. Als ob das nicht gereicht hätte, wurden auch die Braunbärenbestände selbst durch intensive Bejagung gnadenlos dezimiert, galt es doch, die Bevölkerung vor der vorgeblich menschenmordenden Bestie Bär nachhaltig zu schützen. Noch die meisten Braunbären gibt es heute im Osten Europas, vor allem in Russland, Rumänien, Slowenien und der Slowakei. Während die Bären in Slowenien und der Slowakei relativ gut geschützt sind, werden die Petze in Rumänien und Russland aber weiterhin stark bejagt. Bei uns in Mitteleuropa sind die braunen Riesen mittlerweile vom Aussterben bedroht und nur noch in vereinzelten Regionen zu finden. Zurzeit versuchen Naturschützer verzweifelt, den größten Landraubtieren Europas im Rahmen eines EU -Projekts in den ruhiger gelegenen Berg- und Waldregionen der Alpen erneut ein Refugium zu schaffen. Doch wie der Fall »Bruno« zeigt, sind die Menschen zumindest in Deutschland, aber offenbar auch anderswo, einfach noch nicht wieder auf ein Zusammenleben mit Bären vorbereitet. Der moderne Mensch hat im Laufe der Zeit verlernt, mit den großen Raubtieren zu leben. So ist die fehlende Akzeptanz zumindest eines Teils der Bevölkerung wahrscheinlich das größte Problem, das der Wiederbesiedlung der Alpen mit Braunbären gegenübersteht. Ein weiteres Problem ist, zumindest in unserem Nachbarland Österreich, die Wilderei. So gab der World Wildlife Fund 2008 bekannt, dass von den über 30 seit 1991 in Österreich geborenen Braunbären gerade noch vier auffindbar seien. Mehrere der Braunbären waren illegalen Abschüssen zum Opfer gefallen Der Verbleib der restlichen Tiere ist unklar. Natürliche Ursachen sind in diesem Fall sehr unwahrscheinlich. Vielmehr deutet vieles darauf hin, dass auch diese Bären Wilderern zum Opfer gefallen sind.
    Wie die Lippenbären zu ihrem Namen gekommen sind
    Lippenbären verdanken ihren Namen ihren sehr beweglichen Lippen, die die Tiere so weit vorstrecken können, dass sie eine Röhre bilden und als eine Art Saugapparat zum Aufsaugen von Insekten fungieren können. Die absolute Lieblingsnahrung der Bären mit dem meist schwarzen und ziemlich zotteligen Fell sind nämlich Ameisen und Termiten. Um an die begehrten Insekten heranzukommen, reißen die Bären zunächst mit ihren riesigen Klauen die Ameisen- bzw. Termitenbauten auf und blasen mit ihrer Lippenröhre immer wieder heftig in die Öffnung, um den Staub wegzupusten. Danach saugen sie durch kräftiges Einziehen der Luft ihre Beute wie mit einem Staubsauger genüsslich auf. Und auch, was die Lautstärke betrifft, braucht der »Lippensaugapparat« den Vergleich mit einem echten Staubsauger nicht zu scheuen: Bis zu 200 Meter weit sind die Sauggeräusche eines Lippenbären noch deutlich zu hören. Neben Insekten stehen aber auch Früchte, Blüten und Honig auf dem Speiseplan der asiatischen Bären.
    Sportlich, Sportlich
    Eisbären sind ganz ausgezeichnete Schwimmer, die mehrere Stunden am Stück schwimmen können. Man hat sogar Eisbären beobachtet, die 100 km und mehr schwimmend zurückgelegt haben, ohne sich auch nur das kleinste Päuschen auf einer Eisscholle

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