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Fehlt noch ein Baum

Fehlt noch ein Baum

Titel: Fehlt noch ein Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irina Tabunowa
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kein Auto hat. Der einen oder anderen Frau mag es gefallen. Aber auch wenn es auf der Welt ziemlich viele Fans von Extremsportarten gibt, heißt das nicht, dass jeder gern Berge erklimmt oder auf Rollschuhen die Treppe der Christ-Erlöser-Kathedrale herunterskatet.
    Die Männer sehnen sich nach den früheren Zeiten, als die Frau noch eine Frau war. Ich könnte auch Sehnsucht haben. Nach dem alten Griechenland, zum Beispiel, oder dem alten Rom, als man Togas trug. Ja und? In Birma tragen die Männer bis heute Röcke wie die Frauen. Ganz zu schweigen von Schottland und Papua-Neuguinea …
    Männer, wollt ihr, dass ich Röcke trage? Dann solltet ihr euch zum Zeichen der Solidarität die Beine rasieren.
    Und wenn ihr bereit seid, euren gesamten Körper einer Epilation zu unterziehen, dann werde ich Strümpfe mit allen möglichen Riemen tragen.
    Aber um auf das Thema Kleinkinder zurückzukommen, möchte ich noch einmal betonen, dass es keine vollkommeneren Menschen gibt als sie! Erwachsenedagegen sind verdorbene Kinder. Zum Kinderpsychiater sollte man zuallererst die Erwachsenen schicken!
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    7. April 2004
Vom Schwanz
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    Falls der Mensch vom Affen abstammen sollte, dann war es sehr unvorsichtig, dass er sich vom Schwanz, diesem hervorragenden Körperteil, verabschiedet hat. Störte er ihn etwa? Biegsam ist er, elegant, man kann einen Ohrring anbringen oder ihn ultramodern färben und schön um die Taille schlingen … Und die Funktionalität? Von Sex will ich gar nicht reden. Nehmen wir zum Beispiel eine Metrofahrt in der Rushhour. Man könnte sich bequem am Haltegriff einhängen und die Gedichte von Ossip Mandelstam lesen. Oder man könnte mit dem Schwanz einen Regenschirm über sich halten. Aber vor allem könnte sich ein zehn Monate altes Kind daran klammern, wenn es gerade Laufen lernt und nach dem Rockzipfel der Mutter greift, genauer gesagt, nach den Jeans der Mutter, und dabei hinfällt, weil es sich nicht festhalten kann … In dieser Hinsicht bin ich sehr neidisch auf die Affen und kann nicht verstehen, wieso der Schwanz den Menschen in seiner Entwicklung gestört haben soll. In ein paar tausend Jahren werden dem Menschen dann wohl auch die Arme abfallen … Ich habe so einiges an der Evolution auszusetzen.
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    8. April 2004
Vom Interesse
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    Ein kleines Kind findet seine Eltern immer interessant, was man über einen Erwachsenen nicht mehr sagenkann. Wenn er heranwächst, erweitert der kleine Mensch sein Blickfeld, aber das Interesse an den Eltern bricht nicht ab. Die Pubertät stellt alles auf den Kopf. Von da an lässt das gegenseitige Interesse nicht nach, sondern verändert sich qualitativ. Jetzt interessieren sich die Eltern mehr für die Kinder und fühlen sich ihnen als Träger des zukünftigen Lebens verbunden …
    Ein Zeichen für die Besonderheit und den Facettenreichtum eines Menschen ist aus meiner Sicht, wenn man als Person für seine Kinder so lange wie möglich interessant bleibt.
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    10. April 2004
Endlich!
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    Endlich kann meine geliebte Tochter Vera ohne fremde Hilfe laufen!
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    11. April 2004
Der Amphibienmensch
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    Wieder war ich in einem Internetforum für Mütter. Dort fand gerade eine Hatz auf eine Märtyrerin statt, die in einem Krankenhaus entbinden will, wo man die Neugeborenen noch in ein anderes Zimmer bringt und nur zum Stillen holt. Die Muttis schreien: Ein Mutter-Kind-Zimmer muss her! Man muss nach der Geburt ununterbrochen mit seinem Kleinen zusammen sein! So dass es 24 Stunden am Tag an der Brust liegt! Damit das Kleine, Gott behüte, nicht mit irgendeinem Brei gefüttert wird! Damit seine Haut die Wärme spürt, die Berührung mit der Brust. Windeln sind etwas völlig Unnatürliches!
    Ich habe nichts dazu geschrieben, sonst hätte ich auch noch Stress mit ihnen bekommen.
    Ein Mutter-Kind-Zimmer ist gut, wenn man mit dem Kind allein ist, aber wenn dort gleich drei Mütter mit ihren Kindern liegen, dann kann das die Hölle sein.
    Es stimmt, in den Entbindungsstationen wird Brei verfüttert. Aber was soll’s, hat die Mutter etwa neun Monate lang ökologisch verträgliche Nahrung zu sich genommen, sauberste Luft geatmet und reines Alpenwasser getrunken?
    Als stillende Mutter kann ich Brei nicht gutheißen, aber in einer Reihe von Fällen ist es der einzige Ausweg. Vera hat in ihren ersten Tagen Brei bekommen, da ich keine Milch

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