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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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war sehr enttäuscht, dass er auf Etan keine großen Tahn-Schiffe vorfand.
    Nach dem Desaster von Durer waren sie alle zur Neugruppierung nach Heath zurückbeordert worden.
    Trotzdem richtete er mit einer Serie gnadenloser Attacken gehörigen Schaden an. Geschützführer Heebners Raketenbatterie wurde gleich beim ersten Schlag ausradiert; zum Glück für ihn und seine Obstbäume wurden keine Nuklearsprengköpfe eingesetzt.
    Das wiederum konnte seiner Kampfbereiten Tahnjugend herzlich egal sein. Nur drei von ihnen überlebten den Luftangriff, und auch das aufgrund schrecklicher Verbrennungen nur um wenige Minuten.
    Nachdem das Feuer, der Rauch und die Detonationen endlich nachließen, lagen sechs Tahn-Kreuzer, zwölf Zerstörer und viele Hilfsfahrzeuge und Transporter zerschmettert auf den Landeplätzen.
    Etan war immer noch unverwüstlich.
    Doch ohne ein bedeutendes Kriegsschiff auf dem Planeten und nachdem die Imperialen Streitkräfte die Nachschublinien nach Etan unterbrochen hatten, spielte das keine Rolle mehr. Etan konnte tun oder lassen, was es wollte, bis der Krieg vorüber war.
    Auf diese Weise wurden mehrere hundert andere Tahn-Zitadellen auf dem Planeten vom allgemeinen Kriegsgeschehen isoliert und handlungsunfähig gemacht.
    Was nicht hieß, dass Geschützführer Heebner nichts zu tun gehabt hätte. Im Gegenteil. Er war vollauf damit beschäftigt, den Kommandierenden Admiral Molk in die Geheimnisse des Obstanbaus einzuweisen.
    Eine durchaus wichtige Aufgabe, denn Tausende von isolierten und vergessenen Tahn mussten etwas essen.
    Nach neun Monaten demütigen Unterrichts schlug Admiral Molk Heebner vor, ihn doch einfach Yuki zu nennen.
    Admiral Mason definierte Diplomatie als ein Wort, das im Wörterbuch irgendwo zwischen Dildo und Dissidenz zu finden war. Das erklärte seine Reaktion auf die Beschwerde des vergeblich neutralen Konvois, die da lautete: »Imperiale Einheiten … Imperiale Einheiten … verstehe Ihren Befehl nicht, dass wir uns zur Überprüfung bereithalten sollen. Wir kommen von den Umed-Systemen. Wiederhole: Umed-Systeme. Wir sind Verbündete des Imperiums. Unsere Fracht besteht aus dringend erwartetem Energienachschub. Bitte antworten, over.«
    Wäre Mason höflich gewesen, hätte er über das Com antworten oder an Bord gehen können, um die gleiche Information zu überbringen.
    Die Umed-Systeme waren tatsächlich Verbündete des Imperiums – auf dem Papier jedenfalls – und wurden mit einer bestimmten Menge von AM 2 versorgt. Den Spionen des Imperiums zufolge praktizierten die Systeme drastische Sparmaßnahmen. Beinahe 20 Prozent des ihnen zugeteilten AM 2 wurde nicht auf die übliche Art verbraucht, sondern sehr profitabel an die Tahn verkauft.
    Das wäre die Antwort eines höflichen Mannes gewesen.
    Mason hindessen antwortete folgendermaßen: »Umed-Schiffe. An alle Umed-Schiffe. Euch bleiben noch sieben Minuten. Bereitmachen zur Überprüfung. Wir kommen an Bord. Jeder Widerstand wird mit vollster Härte quittiert. An alle Umed-Schiffe. An alle Umed-Besatzungen. Bereitmachen zum Verlassen der Schiffe. Ihre Schiffe sind mitsamt der Ladung konfisziert. Imperiale Streitkräfte Mason, over.«
    Es blieb zu hoffen, dass Admiral Mason den Krieg nicht überlebte und damit den Imperator dazu zwang, sich mit diesen eigenmächtigen Kapriolen auseinanderzusetzen.
    »Durchtrennen«, befahl Haines.
    Der Soldat nickte, berührte den Knopf des Laserschneiders und zerschnitt das Hauptstromkabel, das in dem schäbigen Mietshaus über ihnen verschwand.
    »Gut. Los!« rief Haines.
    Mit einem Betäubungsknüppel in der einen, einer Willygun in der anderen Hand sowie zwei verschiedenen Rangabzeichen auf der Uniform führte Major (Imperiale Streitkräfte-Mercury-Corps-Reserve-Vorübergehend) und Captain (Imperiale Polizei-Erstwelt-Morddezernat-Permanent) Lisa Haines den Razziatrupp nach oben. Zwei Mammuts vom Sicherheitsdienst brachen die Tür mit so perfektem Timing auf, dass Haines nicht anhalten musste und direkt in die Ahnung hineinstürmte.
    Die grauhaarige alte Frau fuhr erschrocken in ihrem Bett auf und zurrte die Überreste eines ehemaligen Spitzennachthemds um die knochigen Schultern.
    »Imperialer Geheimdienst«, informierte sie Haines pro forma. »Andrea Hayyl. Sie stehen als verdächtige Agentin einer feindlichen Macht unter Arrest. Sie werden darüber in Kenntnis gesetzt, dass Sie ohne Recht auf Verhandlung oder einen Anwalt bis zu sechs Zyklen festgehalten werden dürfen. Sie werden außerdem

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