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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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blickte seinen Eskorten-Commander auf dem Bildschirm an. »Nein. Brauchen Sie noch mehr?«
    »Wohl kaum. Kennen Sie ein gutes Gebet, Billy?«
    Bishop schüttelte den Kopf.
    Der Angriff begann.
    Ein bewaffnetes Kommandoschiff. Ein Kreuzer. Zwölf Zerstörer. Elf Begleitschiffe. Und siebzehn Einsatzschiffe.
    Sie griffen vier taktische Angriffsflotten der Tahn an.
    Es war Wahnsinn.
     
    Es war Wahnsinn.
    Der Tahn-Admiral, der die dritte Angriffswelle befehligte, sah die Handvoll Schiffe, die durchs All im Kollisionskurs auf ihn zusteuerten, und ihm wurde klar, dass er in eine Falle gegangen war.
    Niemand griff auf diese Weise an. Es sei denn, hinter dieser absurden Formation befand sich die gesamte Kampfflotte des Imperiums.
    Der Admiral bewunderte die Kühnheit der Angreifer. Man konnte sie gut und gerne für Tahn-Soldaten halten. Zum Sterben bereit, nur um die Tahn-Flotte für einige kurze Momente aufzuhalten. Diese Momente reichten jedoch aus, damit die bisher noch unentdeckte Flotte des Imperiums zum Angriff übergehen konnte.
    Der Admiral erteilte eine ganze Reihe von Befehle.
    »Formation aufbrechen und neu bilden. Rückzug bis hinter das Sulu-System. So wird der Angriff der Imperialen Flotte im Nichts verpuffen, und dann kommen wir zurück und greifen sie von der Flanke her an.«
    Vier Tahn-Flotten flogen zurück in die Leere des Alls. Der Grund dafür hätte kaum logischer sein können.
    Besagter Admiral kam nicht mehr in die Verlegenheit zu erfahren, was eigentlich wirklich passiert war beziehungsweise, was nicht passiert war. Sein Sammelpunkt zur Neugruppierung war nur wenige Lichtminuten von der Flugbahn Ferraris entfernt, der gerade von der Zerstörung der Hsi-Flotte zurückkam.
    Alle Tahn-Schiffe wurden vernichtet.
     
    Bishop schaute auf die zurückweichende Tahn-Flotte, nahm alles zurück, was er gerade vor sich hin gemurmelt hatte, und schaute, einem Reflex gehorchend, über die Schulter zurück.
    Auf dem Bildschirm war absolut nichts zu sehen; weder »über seiner Schulter« noch »hinter ihm«.
    William Bishop XLIII. der nicht ans Bluffen glaubte, auch nicht an das, was gerade geschehen oder besser nicht geschehen war, begab sich wieder auf die Umlaufbahn um Cavite und dachte ernsthaft darüber nach, sich vorzeitig pensionieren zu lassen und in einem Kloster mit äußerst strengen Lebensmaximen um Aufnahme zu bitten.
     
    Lady Atago stand inmitten einer Katastrophe aus Verlusten und Niederlagen. Auf einem Bildschirm las sie die Nachricht aus General Lungas Kommandozentrale auf Cavite:
     
    Imperiale Angreifer durchgebrochen. Habe Kontakt mit eigener Angriffsflotte verloren. Die letzten Berichte besagen, dass überall bis zum letzten Mann gekämpft wird. Diese Kommandozentrale hat jetzt noch drei Besatzungsmitglieder, keine Munition mehr. Wir werden angreifen. Wiederhole: werden angreifen. Ich möchte mich beim Rat der Tahn und meinem ganzen Volk für mein Versagen entschuldigen.
     
    Lunga
     
    Atago drehte sich um. Sie hatte ihre eigene Ehre zu verteidigen. Und ihr Gelöbnis einzulösen.

 
Kapitel 53
     
    Ohne große Zeremonie hob die neue Forez ins All ab.
    Lady Atago mochte die Verkörperung der perfekten Tahn-Persönlichkeit sein; für die Vorliebe der Tahn für Zeremonien hatte sie noch nie viel übrig gehabt.
    Es gab Rituale vor dem Kampf für Soldaten, die den endgültigen Sieg im Tode suchten: sie nahmen Heimaterde in die Hand und legten sie auf die Schläfe; ein letzter Schluck klaren Wassers. Ein heiliger Schwur über der eigenen Waffe, die, wenn möglich, schon seit Generationen in Familienbesitz war. Es gab genaue Instruktionen, wie das Andenken des Helden oder der Heldin, die schon bald nicht mehr unter uns weilen würden, zu ehren sei.
    Lady Atago zog es vor, auf ihre Weise zu sterben.
    Die Livie-Teams würden sicher einige Szenen aus Archivmaterial zusammensetzen. ›Genau daran‹, sagte sie sich, ›werden sie schon fieberhaft arbeiten.‹
    Atago war das völlig egal.
    Nach dem Start hatte sich der Zweite Offizier der Forez mit strahlenden Augen an sie gewandt und gestottert, dass ihm alles wie in einem Traum vorkomme. Das Alte und das Neue flossen in einem historischen Augenblick zusammen.
    Atago sah ihn einen Augenblick verwirrt an. Das Alte und das Neue? Oh. Ja. Sie erinnerte sich. Der Offizier hatte irgendeine Funktion auf der alten Forez innegehabt, die jetzt gerade wahrscheinlich demontiert und in irgend etwas anderes umgewandelt wurde. Atago wusste es nicht genau, und es

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