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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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entsprechend.
    Der Stinker gehorchte ebenso seinen Instinkten und seinem Zorn, wirbelte herum, rollte seinen wurmartigen Schwanz über dem Rücken zusammen und sprühte eine volle Ladung ab.
    Der Strahl aus seinen Analdrüsen traf den Caracajou mitten auf die Schnauze. Die Kreatur stellte sich sofort auf die Hinterpfoten, heulte auf und taumelte davon, wobei sie versuchte, den ekelhaften Gestank aus ihren Nasenlöchern zu reiben; eines der Konditionierungsmuster des Vielfraßes besagte, dass er sich in Sicherheit bringen musste, das andere befahl ihm, die Zweibeiner aufzusuchen, die ihm helfen würden.
    Der Stinker stieß ein zufriedenes Zischen aus und huschte davon.
    »Unser Stinketrick hat geklappt«, flüsterte Alex.
    Sten war beschäftigt. Wieder wurde die Drahtbarriere durchbohrt, aufgeschnitten und, nachdem sie hindurchgeschlüpft waren, zusammengepinnt.
    Das Schiff lag, in ölige Dunkelheit getaucht, kaum fünfzig Meter von ihnen entfernt. Keiner der beiden Männer rührte sich. Alex griff langsam in seine zerschlissene Uniformjacke, zog vier kurze Röhren von jeweils weniger als einem Zentimeter Durchmesser heraus und steckte sie ineinander. Das Blasrohr war jetzt knapp einen Meter lang. An ein Ende klemmte Alex eine durchlöcherte Fischblase, die mit fein pulverisiertem Metallstaub gefüllt war.
    Kilgour hob das Blasrohr an die Lippen, zielte auf einen Busch und blies in das Rohr hinein. Der unsichtbare Staub wehte heraus, wirbelte rings um den Busch und setzte sich allmählich ab.
    Beide Männer steckten die Nase in den Dreck und dachten unsichtbar. Wenige Minuten später kam die Tahn-Patrouille angepoltert, hielt kurz an und lief aufgeregt auf und ab.
    Bei ihrem ursprünglichen Fluchtplan hatten Sten und Alex elektronische Detektoren innerhalb der Postenlinie des Landefelds berücksichtigt. Nach ihrer Einschätzung aus der Ferne waren diese Detektoren ziemlich simple, höchstwahrscheinlich auf Radarbasis arbeitende Geräte. Schließlich befanden sie sich hier auf einem Planeten, der weit hinter der Front lag.
    Der Tahn-Corporal, der die Patrouille anführte, hob sein Sprechgerät.
    »Wache … hier Rover. Befinden uns jetzt im fraglichen Gebiet.«
    »Rover … Wache. Irgendwelche Anzeichen für unbefugtes Eindringen?«
    »Hier Rover. Dranbleiben.«
    Der alternde und übergewichtige Corporal suchte mit seiner Taschenlampe den Boden ringsherum ab. »Rover. Nichts.«
    »Hier Wache. Absolut sicher? Die Sensoren zeigen genau in diesem Gebiet noch immer etwas an.«
    »Das weiß ich auch«, murrte der Corporal. »Ich kann aber verdammt noch mal nichts sehen.«
    »Rover, hier Wache. Halten Sie die Funkvorschriften ein. Ihre Inspektion des Geländes wird aufgezeichnet … Ihr Bericht ins Log eingetragen: kein Eindringen erfolgt. Rückkehr zum Posten. Hier Wache. Over.«
    »Na prima«, grollte der Corporal. »Wenn dort draußen niemand ist, haben wir etwas falsch gemacht. Wenn aber tatsächlich jemand da ist, werden wir dafür verantwortlich gemacht. Sonderkommando … Aufstellung!«
    Die Tahn-Wachen entfernten sich im Laufschritt.
    ›Schön, sehr schön‹, dachte Sten. Der Metallstaub, den Alex auf den Busch geblasen hatte, war offensichtlich von einem nahen Sensor registriert worden. Der alarmierte Wachtrupp hatte jedoch nichts gefunden. Trotzdem zeigte der Sensor auch weiterhin die Gegenwart eines Fremdkörpers an. Also würde man sich nicht weiter um diese Anzeige kümmern, bis jemand den Sensor repariert hatte.
    Somit war für Sten und Alex der Weg zum Kurierschiff frei.
    Die Einstiegsluke war nicht verriegelt. Alex ging sofort in den hinteren Teil des Schiffs, während Sten sich zur Brücke aufmachte. Die spannende Frage lautete jetzt, ob er das Ding überhaupt fliegen konnte.
    Die Anzeigen sahen ausgesprochen einfach aus.
    Als Alex in den winzigen Kontrollraum polterte, saß Sten bereits im Pilotensessel und ließ die Finger über die Bedienungselemente fliegen.
    »Wir haben keinen Saft«, sagte der Schwerweltler.
    Sten murmelte einige unschöne Schimpfworte und betätigte mehrere Tasten am Bordcomputer. Doch, sie hatten Treibstoff. Genug jedenfalls, um sie ins All zu bringen, genug, um sie in den Stardrive zu befördern. Genug Treibstoff, um …
    Seine Finger huschten über die Tastatur des Navigationscomputers. Genug, um aus dem Gebiet der Tahn herauszukommen?
    Negativ.
    Er schlug mit der Faust auf den Aus-Knopf der Kontrollkonsole und wirbelte mit dem Stuhl herum. »Und das alles für nichts und wieder

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