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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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Leben lang aufs Schlimmste ausgenutzt
worden, vom Konklave ebenso wie von Kaspar. Hätte ich dich geopfert, um diesen Feind zu töten?« Er
zeigte auf Varens Leiche. »Hundert Mal und mehr,
mein Freund.« Einen Moment lang lag so etwas wie
Schmerz in seinem Blick. »Es sind schon andere, die
mir nahe standen, in diesem Kampf umgekommen.«
Er packte Tals Arm ein wenig fester. »Das Konklave
wird nichts mehr von dir verlangen. Von nun an gehört dein Leben dir, und du kannst tun, was du willst.
Wir werden dir helfen, so gut wir können, mit Gold,
Land und Begnadigungen von den Inseln und Roldem. Bitte, um was du willst, und wenn wir es dir
geben können, wirst du es erhalten. Aber eins solltest
du unbedingt verstehen. Du befindest dich im Augenblick an einem Scheideweg, und von jetzt an liegt
es in deinen eigenen Händen, wer du sein wirst. Entscheide, was für eine Art Mann du sein willst … und
handle entsprechend.«
Tal nickte. »Im Augenblick habe ich nur ein Ziel,
Pug. Ich werde Kaspar suchen, und nachdem ich ihn
umgebracht habe, kann ich mir noch genug Gedanken um mein eigenes Leben machen.«
Ohne ein weiteres Wort griff er nach dem Schwert
und folgte seinen Söldnern den Flur entlang, weg
von den Gemächern des Magiers.
Tal gab Befehle und schwang sein Schwert. Seine
Leute waren auf einen Raum voller Soldaten des
Herzogs gestoßen, die entschlossen schienen, diesen
Teil der Zitadelle mit ihrem Leben zu verteidigen.
Der Kampf von Zimmer zu Zimmer war blutig und
gnadenlos. Tal kam an ein paar Verwundeten vorbei,
aber es gab auf beiden Seiten auch viele Tote.
    Er kämpfte nun schon seit zwei Stunden; die
Schmerzen, die der Magier ihm zugefügt hatte, waren vergessen. Er war durch ein halbes Dutzend
Räume gekommen, seit er den Flügel des Magiers
verlassen hatte. Boten hatten berichtet, dass der Außenhof und die unteren Räume der Zitadelle erobert
waren und dass man Männer abgestellt hatte, um die
Gefangenen aus Olasko zu bewachen. Aber je näher
er dem Thronsaal kam, desto heftiger war der Widerstand. Die Kämpfe gingen den Rest des Tages weiter,
und zweimal musste Tal sich zurückziehen, um etwas zu essen und zu trinken. Seine Arme fühlten sich
an, als wären sie mit Eisengewichten beschwert, aber
er kehrte immer wieder zurück und führte seine Leute weiterhin an.
    Nach Stunden des Kampfes hatten sie endlich den
Thronsaal umzingelt, und Tal schickte rasch Boten,
um sich zu überzeugen, dass die Tore gesichert waren. Dann befahl er einem Dutzend Männer, ihm zu
folgen, denn er wusste, dass es andere, weniger offensichtliche Wege zu diesem Saal gab. Er fand einen Eingang zu den Dienerfluren und wäre beinahe
getötet worden, als er die Tür öffnete. Nur seinen
hervorragenden Reflexen war es zu verdanken, dass
er den Schwerthieb abwehren konnte, mit dem er begrüßt wurde.
    »Spießt sie auf!«, rief er, und Männer mit Speeren
eilten vorwärts. Sie senkten die Waffen, trieben die
Verteidiger zurück in den schmalen Flur, und Tal
und seine Männer folgten. Kaspars Soldaten drehten
sich um und flohen, nachdem zwei durch Speere getötet worden waren. Tal folgte ihnen, blieb aber stehen, als er erkannte, dass sie den Dienereingang zum
Thronsaal erreicht hatten.
    Ein Guckloch war in die Tür gebohrt und mit einem schlichten Metallplättchen an einer Schraube
zugedeckt. Man hatte das Loch angebracht, damit die
Diener den Herzog nicht versehentlich unterbrachen,
wenn er eine Audienz abhielt.
    Tal spähte durch das Loch und sah, dass Kaspar
mitten im Raum stand und seinen Verteidigern Anweisung gab. Er trug seine schwarze Rüstung und
erinnerte Tal an einen in die Enge getriebenen Bären.
    Tal nahm an, dass er Kaspar wahrscheinlich erreichen konnte, bevor dieser begriff, dass er im Saal
war, aber er war nicht sicher. Es war besser, noch ein
paar Minuten zu warten und zu sehen, wie die Angriffe an den drei Eingängen verliefen. Tal wusste, er
konnte mehr Soldaten entbehren als Kaspar, denn
nach dem, was hier zu erkennen war, hatte der Herzog weniger als eine volle Kompanie im Saal.
    Von draußen erklang eine Stimme, die roldemisch
sprach, aber mit schwerem Akzent – ein Kommandant aus Kesh. »Werdet Ihr Euch ergeben?«
Kaspar lachte. »Niemals!«
Tal hasste es, Männer sinnlos sterben zu sehen. Es
    bestand kein Zweifel mehr daran, wie diese Sache
ausgehen würde. Kaspar hatte in weniger als einem
Tag eine vollkommene Niederlage erlitten. Aber es
war nicht nötig, dass

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