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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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jemanden schicken, der euch ablöst.«
Die Männer nickten und stellten sich zu beiden
Seiten der Tür auf.
Tal ging rasch den Flur entlang, wieder in Richtung des Thronsaals. Es gab viel zu tun, aber im Augenblick wollte er eigentlich nur etwas essen und
dann vielleicht ein heißes Bad nehmen. Welche Entscheidungen er auch immer zu fällen hatte, er
brauchte sich erst am nächsten Morgen darum zu
kümmern.
    Der Tag verging, und bevor Tal es noch wusste, war
es Abend geworden. Sie hatten den gesamten Morgen damit verbracht, die Garnison von Opardum zu
entwaffnen, die Soldaten zu begnadigen und sie außerhalb der Zitadelle unterzubringen. Natalia würde
die Männer bald wieder brauchen, aber ein paar von
denen, die ihrem Bruder gedient hatten, würden nicht
gebeten werden, sich wieder anwerben zu lassen.
    Die Verwaltung wurde den Baronen Visniya und
Stolinko übertragen, die sich gemeinsam um die
nächstliegenden Bedürfnisse der Stadt und der unmittelbaren Umgebung kümmern sollten.
    Und diese Bedürfnisse waren nur allzu offensichtlich, denn die Stadt war zwar sehr schnell erobert
worden, aber auch auf brutale Weise. Wie Tal angenommen hatte, hatten die Hundesoldaten auf ihrem
Rückzug alles mitgenommen, was sie finden konnten, und viele Gebäude, in denen es nichts zu plündern gab, aus Bosheit niedergebrannt. Die Keshianer
waren nun weg, aber Tal wies die Barone dennoch
an, eine Ausgangssperre zu verhängen und ein paar
Männer zu Militärpolizisten zu ernennen, die die
Bürger vor weiteren Gewalttätigkeiten schützen sollten.
    Einer der Ärzte ließ ihm ausrichten, dass Alysandra überleben würde, aber es war knapp gewesen.
Tal schickte eine Botschaft zum Zimmer der Magier,
um Pug die gute Nachricht zu übermitteln.
    Im Lauf des Tages wurde Tal immer unruhiger. Er
hatte gesiegt – ein leichter Sieg, wenn man nur die
militärischen Kosten bedachte. Tal wusste jedoch,
welchen Preis er im Lauf der Jahre für diesen Sieg
gezahlt hatte, und er hatte noch nicht alles erledigt,
was er sich vorgenommen hatte. Zwei der Verantwortlichen für die Vernichtung seines Volkes waren
immer noch am Leben, und einer von ihnen war nun
sein Verbündeter.
    Was ihn wirklich ärgerte, war die Sache mit Amafi. Der verräterische Diener war irgendwie während
des Kampfes entkommen. Tal hatte vielen seiner Offiziere eine genaue Beschreibung des Mannes gegeben, aber Amafi befand sich nicht unter den Toten
und Gefangenen. Diener, die ihn kannten, berichteten, er sei nur Minuten vor dem letzten Angriff auf
den Thronsaal von Kaspars Seite verschwunden.
    Tal war wütend auf sich selbst, denn Amafi hatte
offenbar die gleichen Dienerflure zur Flucht benutzt,
mit deren Hilfe er selbst die Zitadelle eingenommen
hatte. Eines Tages, wenn er die Gelegenheit hatte,
würde er Amafi suchen und ihn für seinen Verrat bezahlen lassen.
    Er hatte allein zu Mittag gegessen, denn er musste
in seinem eigenen Herzen entscheiden, was er tun
sollte, bevor er mit anderen darüber sprechen konnte.
Er wusste, dass Creed seinen Befehlen folgen würde,
und wenn er Quints Gefangennahme befahl, würde
der ehemalige Hauptmann innerhalb von Minuten in
Ketten liegen.
    Er hatte Pug nur einmal kurz gesehen und Nakor
zweimal, und beide Männer schienen ausgesprochen
verstört von dem, was sie in Varens Gemächern gefunden hatten. Sie sprachen nicht darüber, machten
aber klar, dass für sie ein sehr wichtiges Problem
noch nicht gelöst war.
    Tal schob seine Spekulationen beiseite, denn er
wusste, dass sie ihn informieren würden, wenn der
richtige Zeitpunkt gekommen war. Im Augenblick
war er mit seinen eigenen Problemen mehr als genug
beschäftigt.
    Visniya kam zu ihm, als die Nachmittagssitzung
begann. »Ich habe eine Nachricht des Botschafters
von Roldem erhalten, Tal. Sie enthält ein paar Bitten
und ein paar Vorschläge, die nichts weiter sind als
höflich formulierte Forderungen.«
    »Um was geht es?«
»Sie wollen eine Entschädigung dafür, dass sie die
Truppen aus Kesh transportiert haben, womit sie sagen wollen, dass sie verärgert sind, dass Kesh plündern durfte und sie nicht. Wir haben in Kaspars
Schatzkammer jede Menge Gold gefunden. Der
Kampf war so schnell vorbei, dass selbst die Männer,
die es bewachten, nicht daran gedacht haben, das
Gold zu nehmen und zu fliehen. Aber wir brauchen
dieses Gold auch, um die Stadt wieder aufzubauen.«
Tal sagte: »Ich werde mich Eurer Entscheidung
beugen; es ist Eure

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