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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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Heimat suchen.« Er lächelte. »Lebt wohl.«
Dann streckte er den Arm mit dem Dolch aus, wie
Tal es erwartet hatte, und wollte ihm die Kehle
durchschneiden.
Tal benutzte jedes bisschen Kraft, über das er verfügte, um mit seinem zweiten Dolch, den er aus dem
Gürtel gezogen hatte, nach oben zu stoßen und Lesos
Bewegung abzuwehren. Varen war ein mächtiger
Magier, aber was den Einsatz von Waffen anging,
war er im Vergleich mit Tal ein Baby. Die Klinge
fiel Varen aus der Hand und rutschte klirrend über
den Boden.
    Wieder stach Tal zu, aber sein Dolch wurde von
einer Art unsichtbarer Rüstung abgelenkt. Die Wucht
des Schlags ließ den Magier allerdings rückwärts zu
Boden gehen, und plötzlich ließ der Schmerz, der
Tals Körper peinigte, nach.
    Tal holte tief Luft und sagte: »Stahl kann Euch also nicht berühren?«
»Leider nicht«, erwiderte Varen und kniff die Augen zusammen. Mühsam kam er wieder auf die Beine. »Wisst Ihr, das hier macht wirklich keinen Spaß
mehr. Ihr solltet jetzt sofort sterben!«
Er streckte die Hand aus, und Tal spürte, wie sich
Energie aufbaute. Er hatte ein- oder zweimal beobachtet, wie Pug und Magnus Kraft sammelten, und
die Ergebnisse waren für gewöhnlich spektakulär
gewesen. Tal wusste, wenn er zuließ, dass der Magier seine Beschwörung beendete, würde das nichts
Gutes für ihn bedeuten.
In den Sekunden, die ihm noch blieben, würde
sein Schwert so nutzlos sein wie der Dolch. Er spürte
etwas Festes in seinem Hemd und holte den Ball heraus, den Nakor ihm gegeben hatte. In dem verzweifelten Versuch, die Konzentration des Magiers zu
stören, riss er den Arm zurück und schleuderte den
Ball, so fest er konnte.
Der Ball drang problemlos durch Varens unsichtbare Rüstung und traf ihn hart an der Kehle. Die Beschwörung brach ab, und Tal spürte, wie die magische Energie im Raum nachließ.
Der Magier riss die Augen auf und hob die Hände
zum Hals. Er röchelte, und Tal sah, dass er keine
Luft mehr bekam. Er machte zwei Schritte auf Varen
zu. Der Magier fiel auf die Knie. Er lief rot an, und
die Adern an seinem Kopf traten hervor. Eine Stimme hinter Tal sagte: »Ich glaube, du hast ihm die
Luftröhre zerschmettert.«
Tal sah sich um und bemerkte, dass einer seiner
Söldner versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
Tal zeigte auf einen großen tönernen Gegenstand neben der Tür, sechseckig und mit geheimnisvollen
Schriftzeichen bedeckt. »Siehst du das da? Zerbrich
es. Sieh dich in diesen Räumen um, und wenn du
mehr von diesen Dingern findest, zerbrich sie ebenfalls.«
Tal ging zu dem zitternden Magier und blickte auf
ihn herab. »Eine unangenehme Art zu sterben, wie?«,
sagte er. Dann kniete er sich hinter Varen, zog ihn
hoch und legte die Arme an beide Seiten seines Kopfes. Mit einem kurzen Ruck brach er dem Magier das
Genick. Leso Varens Leiche sackte zu Boden.
Tal stand auf und ging zu der bewusstlosen Gestalt
an der Wand. Er löste die Fesseln und setzte Alysandra sanft auf dem Boden ab. Er blickte in das Gesicht
der Frau, von der er einmal geglaubt hatte, dass er sie
liebte. Die hinreißende Schönheit war nun schrecklich entstellt, denn Varen hatte ihr nichts erspart. Tal
nahm seinen Umhang ab und wickelte ihn um Alysandra. Dann rief er einen Söldner zu sich und sagte:
»Bring sie hier raus und sieh zu, ob die Ärzte ihr helfen können.«
Der Soldat trug das Mädchen weg.
Als der letzte Schutzzauber zerstört war, knisterte
die Luft plötzlich vor Energie, und drei Männer erschienen vor Tal. Pug, Magnus und Nakor schauten
auf den toten Varen hinab. Nakor sagte: »Du hast
dich besser geschlagen, als ich erwartet hatte, Tal.«
Pug befahl: »Bring alle hier raus. Es gibt Dinge,
mit denen nur wir drei fertig werden können.« Er
blickte nach unten. »Dass dieser Körper tot ist, bedeutet nicht unbedingt, dass auch all seine Magie ihre Wirkung verloren hat. Es könnte immer noch Fallen geben.«
Tal drehte sich um und befahl seinen Soldaten, die
Gemächer zu verlassen.
Magnus nickte. »Nakor hat Recht. Du hast dich
gut geschlagen.«
»Wie verläuft der Rest des Kampfes?«, fragte Pug.
Tal zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Ich
habe keine Botschaften von Creed oder Quint erhalten, aber jetzt, da dieser … Mann tot ist, habe ich
vor, der Sache ein Ende zu machen.«
Als er sich umdrehen wollte, hielt Pug ihn am Arm
fest. Er sah Tal in die Augen und sagte: »Bevor du
Kaspar suchst, solltest du eins bedenken: Du bist
dein ganzes

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