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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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Hand, und mit einem trotzigen Zir
pen stieß es ihn vor dem Spalt auf den Boden.
»Was ist das?«, fragte der erste Magier.
»Ich weiß es nicht«, antwortete der zweite, und einen
Augenblick starrte sein Freund ihn an, denn er hatte sich
irgendwie seltsam angehört.
»Geht es dir gut?«, fragte er, denn der andere Magier
hatte unter einem unerwarteten Fieber gelitten und beinahe drei Tage im Bett verbracht, bevor er am Vortag
wieder aufstehen konnte.
»Ja«, antwortete der zweite Mann. Das Ding blickte
zur Morgensonne und schauderte, obwohl es bereits
warm war. Es hob das Gesicht weiter der Sonne entgegen
und ignorierte die beiden Magier.
»Was macht es da?«, fragte der Kleinere der beiden
Erhabenen.
»Es scheint …« Der zweite Magier hielt inne, als suche er nach dem richtigen Wort. »Es scheint von der
Sonne fasziniert zu sein.«
»Wenn das, was wir gehört haben, stimmt, dann ist
das verständlich, denn auf der Dasati-Welt gibt die Sonne
kein Licht ab.«
»Ach wirklich?«
Wieder starrte der erste Magier seinen Freund unsicher
an. Dann fiel sein Blick auf den Stab des seltsamen Geschöpfs, und er sagte: »Sieh dir das an!«
Aus dem winzigen Stab kamen lila Funken, die direkt
durch den Spalt flogen. Bald schon schossen winzige
Energiestöße wie lilaweiße Blitze aus dem Stab und trafen den Spalt.
»Ich glaube, es bezieht Energie von dort«, sagte der
zweite Magier, und wieder klang seine Stimme seltsam.
»Pug glaubte, dass die Dasati-Spalte von dem Talnoy
angezogen wurden. Aber er sagte auch, er glaube, dass
sie hier eine Energiequelle brauchten, damit sie bestehen
bleiben können.« Dann hob der Magier erschrocken die
Stimme: »Wir müssen es sofort zerstören!«
Als er mit einer Beschwörung begann, um den Spalt
und das Geschöpf davor zu vernichten, trat der zweite
Magier ein halbes Dutzend Schritte zurück. Dann streckte er die Hände aus, und zwei Lanzen grünweißer Energie schossen heraus und verbrannten den ersten Magier
auf der Stelle.
Das winzige Geschöpf wandte sich diesem Schauspiel
zu und zischte wie eine Schlange, die einen Eindringling
warnt.
Der zweite Magier sagte: »Das konnten wir nicht zulassen, nicht wahr?«
Er kniete sich neben das Geschöpf, das seine Aufmerksamkeit wieder der Sonne zugewandt hatte.
Obwohl die Morgensonne höher gestiegen war und es
wärmer wurde, zitterte das kleine Geschöpf immer noch.
Der zweite Magier beugte sich zu ihm und sagte: »Ah, du
kommst mit all dem noch nicht so ganz zurecht, wie?«
Das kleine Geschöpf zitterte, und dann wurde das Zittern heftiger, bis es plötzlich in Flammen aufging. Der
Blitz blendete den Magier einen Moment, und er musste
blinzeln, um wieder sehen zu können.
»Das war wirklich interessant«, sagte er. Dann betrachtete er den Stab, der den Spalt mit Energie versorgte. »Jemand möchte also zu Besuch kommen.«
Er streckte die Hand aus und hob den Stab vom Boden
auf. Sobald er das tat, hörte der Energiefluss auf, und
nach kaum fünf Minuten war der Spalt verschwunden.
Der Magier steckte den winzigen Stab in sein Gewand,
drehte sich um und sagte: »Ich muss an der Sprache arbeiten. Mein Akzent fällt unangenehm auf.«
Leso Varen summte ein kleines Lied vor sich hin, als
er die schwelenden Überreste dessen betrachtete, was
einmal ein Erhabener der Versammlung der Magier gewesen war. »Zu schade, dass du alles für das Gute und
die Nation geopfert hast.« Er kniete sich hin, hob die
Leiche mühelos hoch und legte sie sich über die Schulter.
»Aber zumindest wird man dich als Helden begraben –
oder verbrennen oder was immer man auf dieser Welt
macht.« Er nahm eine Kugel aus dem Gewand, drückte
einen Knopf und war verschwunden.
Die Morgensonne schien auf das Gras, und nur ein
kleiner verkohlter Fleck verriet, was gerade auf der gewaltigen Ebene des Reichs von Tsuranuanni geschehen
war.
Danksagungen
    Wie ich es schon in der Vergangenheit getan habe und
weiterhin tun werde, bis es Midkemia nicht mehr gibt,
sende ich meinen immer währenden Dank den Müttern
und Vätern von Midkemia, weil sie mir diesen wunderbaren Sandkasten zum Spielen gegeben haben. Von
Donnerstag- bis Freitagabend hallen eure Stimmen seit
dreißig Jahren jedes Mal in meinen Ohren wider, wenn
ich mich hinsetze, um auf unserer Welt ein neues Garn
zu spinnen.
    Ich danke außerdem wie stets Jonathan Matson für
seine Freundschaft und die weisen Ratschläge; meinen
Lektoren, die sich immer gewaltig anstrengen, ganz
gleich, wie verrückt die Umstände sind;

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